Aktualisiert am 29/07/2020 von Gina
Mit unserer Weltreise haben wir einen großen Traum verwirklicht und merken immer wieder, wie gut uns das tut. Wir freuen uns daher, dass Christin Wanderlust uns einen Gastbeitrag schenkt, in dem sie über Lebensträume philosophiert. Dieser Beitrag ist im Rahmen der von Sabine Olschner initiierten Aktion Blogwichteln entstanden, bei der als Geschenke Gastbeiträge für andere Blogs zugelost wurden.
Unser Blogwichtel-Gastbeitrag erscheint bei Elly unterwegs.
Ups, ich habe mein Leben verpasst
Ich wache auf, bin alt und habe mein Leben verpasst. Als ich jung war, hatte ich Träume und Ideen. Damals wollte ich die Welt bereisen und frei sein. Menschen aus allen Teilen der Erde kennenlernen und unbekannte Länder erkunden, das war mein Ziel.
Doch dann habe ich einfach in den Tag rein gelebt, mich vom Leben treiben lassen und auf morgen gewartet. Ich habe für die Rente gespart, Kredite abbezahlt und mir immer gesagt, eines Tages … !
Die Angst davor, dass dieser eine Tag niemals kommen würde, hat mich bewahrt. Sie hat mich vor dem beschriebenen Szenario gerettet und mich gelehrt, meine Träume zu leben.
Der Traum vom Reisen
Seit vielen Jahren reise ich durch die Welt. Dabei hatte ich in den ersten Jahren, so mit Anfang 20, immer das Gefühl, ich müsse die ganze Welt jetzt erleben.
Einmal bin ich mit dem Indonesier Ferry durch Neuseeland gewandert. Wir haben uns darüber unterhalten, wann im Leben wohl die beste Zeit sei, um zu reisen. Ich sagte damals: „Ich reise jetzt, so viel ich kann. Wenn ich älter bin, wird das sicher nicht mehr so einfach sein“. „Reisen kannst du immer, egal wie alt du bist“, sagte Ferry daraufhin. Dieser Satz ist mir wie ein Schwur im Kopf geblieben!
Lossagen von Verpflichtungen der Gesellschaft
So ganz überzeugt war ich damals nicht von der Aussage. Ich dachte an die ganzen Verpflichtungen der Gesellschaft. Wenn es dann irgendwann auf die 30 zuginge, müsste ich doch sicher einen ordentlichen Job haben. Dann warteten eine Familie und ein Haus auf mich. Von Kindern ganz zu schweigen. Wenn es erstmal so weit sein würde, dann könnte ich mir lange Reisen sicher nicht mehr erlauben.
Genau so kam es, dass ich es nie länger als ein Jahr im gleichen Job ausgehalten habe. Dann nämlich kam die Angst, dass ich ja noch schnell reisen müsste, so lange ich noch jung bin.
Man ist nie zu alt zu reisen
Heute bin ich 33. Manch Einer wird jetzt sagen: das ist doch immer noch jung. Ja, wahrscheinlich! Aber die 30iger sind – vielleicht für uns Frauen mehr als für die Männer – die Zeiten der Reflexion.
Was habe ich bisher mit meinem Leben gemacht? Wohin wollte ich damals und wo stehe ich heute? Beispielsweise wollte ich mit 30 immer einen Doktortitel haben. Davon bin ich heute so weit entfernt, wie der Nordpol von der Antarktis.
Gleichzeitig haben mich die letzten Jahre einiges gelehrt. Tatsächlich kann man immer reisen. Es gibt kein jetzt oder später! Es gibt nur Träume und die müssen wir leben!
Träume verwirklichen
Wir alle haben Träume. Ich kenne viele, die den Traum vom Reisen innehaben. Menschen, die an die große, weite Welt denken und davon träumen, sie zu bereisen.
Es ist so viel leichter gesagt, als getan! Doch wir müssen unsere Träume verwirklichen! Heute leben wir in einer Generation, die sich mehr denn je auf sich selbst konzentrieren kann. Wir haben die Chance, unsere Ideen und Wünsche in die Tat umzusetzen.
Warum das alles doch nicht geht
Manchmal höre ich von Freunden, dass sie doch aber diese Wohnung hätten und diesen Job. Eigentlich wollten sie ja auch immer mal reisen, aber bei ihnen geht das nicht.
Klar, geht es! Oft haben wir virtuelle Barrieren im Kopf, die uns aufzeigen, warum etwas nicht geht. Ein Teil davon sind Grenzen, die uns die Gesellschaft auferlegt. „Wir müssen für die Rente sparen!“
Wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selber sind, dann sind die meisten dieser „Barrieren“ dankbare Grenzen, die wir uns suchen. Immerhin schützen uns diese künstlichen Gebilde vor der Notwendigkeit, aus unserer Komfortzone herauszukommen. Denn eigentlich würden wir es ja gerne machen, doch da es eh nicht geht, brauchen wir es auch gar nicht erst versuchen. Puh, nochmal Glück gehabt … oder?
Die Träume passen nur in dieses eine Leben
Tja, leider ist es nun so, dass wir nur ein einziges Leben haben. Alle Träume, die wir uns in diesem einen Leben nicht verwirklichen werden, können wir nie wieder erleben. Genau deswegen bleibt uns für ein erfülltes Dasein gar nichts anderes übrig, als unsere Träume Wirklichkeit werden zu lassen.
Deswegen frage ich mich stets, was ich bereuen würde, wenn ich eines Tages dem Leben adé sagen muss. Würde ich dann reisen gehen, einen Marathon laufen, einen VW-Bulli kaufen und ans Nordcap fahren oder endlich mal gesünder leben? Die Träume, bei denen ich am Tage meines Abschieds irgendwann mal in Trauer über die Nichtverwirklichung verfallen würde, setze ich dann um.
Auch der höchste Berg wird nur Schritt für Schritt erklommen
Das klingt so einfach. Ist es aber nicht. Für niemanden. Es ist eine Frage der Prioritäten! Wie wichtig sind mir meine Träume? Wenn sie mir nur wichtig genug sind, dann werde ich sie auch umsetzen.
Dabei muss es ja nicht immer gleich das ganz große Los sein. Wenn du gerne reisen möchtest, reise doch mal einen Monat durch Südostasien. Wenn du wandern willst, wandere ein paar Wochen durch das Himalaya-Gebirge in Nepal. Solltest du einen Marathon im Kopf haben, dann absolviere erstmal einen halben.
So kannst du dich schrittweise an deine Träume annähern. Manchmal finden wir auch heraus, dass wir uns eine Idee ganz anders vorgestellt haben. Auch gut. Dann träumen wir weiter und verwirklichen andere Gedanken.
Warum es sich lohnt
Reisen lohnt sich dabei natürlich immer! Wenn du schon einmal gereist bist, dann weißt du es! Wenn nicht, wirst du es bald erfahren!
Es ist eine unendliche Vielfalt, die da draußen auf uns wartet! Die Exotik anderer Kulturen, fremder Menschen und uns unbekannter Landschaften. In Asien gibt es Früchte, die gar nicht nach Deutschland importiert werden. Nicht immer riechen diese gut, wenn ich da an die Frucht Durian denke. Außerdem geben uns andere Länder mit ihrem Menschen neue Impulse. Wir können einmalige Sachen sehen. Die größten Wasserfälle, riesige Bergketten, beeindruckende Urwälder, einmalige Strände, blaue Seen, Wüsten, verrückte Städte – das alles wartet auf uns.
Die Moral von der Geschicht’
„Wer nicht reist, liest nur die erste Seite eines Buches“, hat mal ein weiser Mann gesagt. Deswegen ist die Moral von der Geschicht’, verpasse deine Träume nicht.
Egal welchen Alters und unabhängig vom Lebensrhythmus – deine Träume kannst du dir immer verwirklichen. Fang einfach mal an, gehe die ersten Schritte und lebe dein Leben!
Alle Bilder von Christin Wanderlust.
Über die Autorin:
Christin hat während ihres Studiums entdeckt, dass Reisen und das Unterwegssein sie weiterbringen, als alleine irgendeine Karriereleiter hoch zu klettern. Seitdem versucht sie den Spagat zwischen Arbeiten und Reisen. Sie war mehrmals auf Weltreise und hat inzwischen über 40 Länder und 5 Kontinente bereist. Auf ihrem Blog Frau Wanderlust schreibt sie darüber, wie du das Reisen mit dem Leben in der Heimat und dem Arbeiten verbinden kannst.
„Reisen kannst du immer, egal wie alt du bist“, das ist ein schöner Satz! Bei mir ist es so, dass ich mit meinem Partner momentan die weit entfernten Ziele aufsuche, weil wir uns sagen, im Alter wird’s beschwerlicher, so nach dem Motto: Für die Pension heben wir uns Europa auf. Sind wir dann trotzdem in Europa unterwegs und staunen über die Sehenswürdigkeiten und die Schönheit, wissen wir, wie hoffnungslos unser Vorhaben ist…
Wir sagen uns: Nutze den Tag. Wir reisen, so wie wir können. In die Zukunft können wir eh nicht blicken. Wer weiß, vielleicht sind wir mit 80 noch fit genug für Fernreisen. Vielleicht werden wir in den nächsten Jahren schon invalide. Who knows? Also leben wir den Moment und nutzen ihn, in der Hoffnung, dass es noch viele Momente geben wird.
LG
Gina
Hallo Gudrun, hallo Gina,
ich glaube, genau so ist es! Lasst uns den Moment genießen! Die Zukunft können wir nur zu Teilen beeinflussen. Doch wir können aus dem jetzigen Moment das Beste rausholen und ihn genießen.
Toll, wie schön, dass ihr genauso viel Spaß beim Reisen habt, wie ich :-) Immer wieder klasse, von Gleichgesinnten zu hören und zu lesen.
Schöne Grüße,
Christin Wanderlust
Wir freuen uns auch immer über Gleichgesinnte.
Danke für deinen Kommentar und noch viel Spaß in Südamerika!
LG
Gina und Marcus
Hallo Gina, hallo Marcus,
… Träume leben…ja
Wir, Sybille und Harry leben den Traum von „die Welt kennenlernen“ jetzt seit 25 Jahren: dag bat von rund 400 Mönchen in Luang Prabang, Mutter und Baby Orang Utan finden in freier Wildbahn in Sumatra, auf dem Baikal See stehen bei Minus 25°C, pig Festival in Papua West Neu-Guinea, Permafrost am Yennisey, Moreno-Gletscher beim Kalben erleben, spielende Elefanten-Teenager im Okawango-Delta, Pferdemarkt in Pushkar, tiefgreifende Emotion beim Anblick des Uluru in Australien…
Einen Traum leben bedeutet für uns, das Leben neben den alltäglichen Anforderungen zum real gewordenen Traum machen. Was kann mir die Welt sagen? Was kann ich von Menschen in anderen Erdteilen und deren Lebensbedingungen für mein Leben lernen? Kann ich etwas lernen für den Umgang mit Menschen in meiner Umgebung?
Die Welt kennenlernen durch Blickkontakte mit Menschen, der Natur, Skulpturen und sogar Gebäuden und das Erleben mit allen Sinnen bedeutet das eigene Leben zum real gewordenen Traum erheben.
Im diesem Sinne…lebe Deinen Traum
herzlichst Sybille und Harry
Das hört sich sehr gut an, ihr habt ja wirklich schon viel ganz unterschiedliche Sachen erlebt.
Ich stimme euch zu, was das Erleben der Welt betrifft, ich lerne soviel im Kontakt mit anderen Menschen und anderen Kulturen. Respekt, Toleranz, Gelassenheit und Dankbarkeit sind einige der Themen, zu denen ich beim Reisen viel gelernt habe.
LG
Gina