Aktualisiert am 07/02/2024 von Gina
Spaziergang in Erlangen
Fränkische Schweiz im Frühling – das ist doch eine gute Idee. Ich nutze die Gelegenheit, dass meine Tochter, nachdem sie ihr Studium beendet hat, noch in Erlangen wohnt. Bei herrlichem Sonnenschein kommen wir in der fränkischen Stadt an und nutzen das schöne Wetter zu einem Spaziergang. Der Schlosspark ist ganz in der Nähe. Fröhlich leuchten die vielen bunten Blumen in den Beeten.
Familien und Studierende bevölkern die Bänke und die Grasflächen und genießen den Frühling. Quer durch das Gelände der Uniklinik erreichen wir die Schwabach und folgen dem Weg entlang ihres Ufers.
Wanderung durch Meilwald in Erlangen
Der Wetterbericht verheißt für den 1. Mai zunächst noch Sonne, später soll es sich zuziehen und regnen. Also sehen wir zu, dass wir rechtzeitig loskommen. Wir unternehmen eine kleine Wanderung durch den Meilwald.
Erlangen und Umgebung sind im Gegensatz zur eigentlichen Fränkischen Schweiz recht eben, doch hier gibt es einige Steigungen zu bewältigen. Daher ist der Meilwald auch bei Mountainbikern beliebt.
Auf dem höchsten Punkt, dem Rathsberg, angekommen bietet sich eine weite Aussicht über die Hügel der Fränkischen Schweiz. Bei klarem Wetter soll man sogar bis zum Walberla schauen können. So klar ist es leider nicht, aber die Aussicht ist dennoch schön. Wir beenden unsere Runde rechtzeitig, bevor am Nachmittag der vorhergesagte Regen einsetzt.
Regenprogramm in Nürnberg
Leider ist es nun erstmal vorbei mit Frühling. Grauer Himmel, Regen und kalter Wind lassen uns nach einem Indoor-Programm suchen. Das finden wir in Nürnberg. Eine Führung durch die Felsenkeller unter der Burg ist genau das richtige. Hier ist es ganzjährig um die 10 Grad, was uns im Sommer nicht sehr attraktiv erschien. Beim jetzigen Wetter sind wir eh warm angezogen und daher für die Führung gerüstet.
Bis zum Beginn der Führung machen wir es uns in einem nahe gelegenen Café gemütlich.
Nachdem wir uns gestärkt und aufgewärmt haben, sind wir bereit für die Führung durchs unterirdische Nürnberg.
Der Guide erklärt sehr lebhaft und unterhaltsam die Geschichte der Felsengänge. Ab dem 15. Jahrhundert wurden sie in mühevoller Arbeit aus dem Untergrund geschlagen. Die zahlreichen Brauereien benötigten Platz zur Lagerung ihrer Bierfässer. Offensichtlich brummte das Geschäft, denn bald reichte der Keller nicht mehr aus. Also wurde weiter in die Tiefe gegraben, bis letztendlich vier Stockwerke untereinander entstanden.
Mit Eis, das im Winter aus Weihern und Flüssen geschlagen wurde, wurden die Keller zusätzlich gekühlt. Ein ausgeklügeltes System sorgte für Belüftung. Das durch den porösen Stein des Burgbergs tropfende Regenwasser wurde in Rinnen gesammelt und als Trinkwasser verwendet.
Nach der Erfindung des Kühlschranks benötigten die Brauereien die Felsenkeller nicht mehr. Eine Zeitlang wurden sie von einem Hersteller von eingelegten Gurken genutzt. Der erfand eine Gurkenrutsche, damit nicht alles über die steilen Treppen nach unten getragen werden musste. Beim Hochschaffen war aber vermutlich Muskelkraft gefragt.
Bierbrauen hatte in Franken schon immer Tradition. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, schau mal bei Ilona. Hier erklärt sie dir alles, was du über die Bierhauptstadt Bamberg wissen musst.
Zuletzt spielten die Felsengänge eine wichtige Rolle im Zweiten Weltkrieg, als sie der Nürnberger Bevölkerung als Luftschutzkeller dienten.
Abgerundet wird die Führung durch einen Blick in die Brauerei, die immer noch an dieser Stelle in Betrieb ist. In den letzten Jahren kam als neues Standbein eine Whiskeybrennerei hinzu. Im Lager reift der Whiskey für mehrere Jahre in Eichenfässern.
Zum Abschluss des Tages besuchen wir das ceylonesische Restaurant Bamboooh. Wir entscheiden uns für eine Auswahl verschiedener vegetarischer Currys, die uns super gut schmecken.
Solltest du an einem schönen Tag in Nürnberg sein, lohnt es sich, die vielen zauberhaften Brücken in Nürnberg anzuschauen. Die Highlights stellt Susanne in dem verlinkten Beitrag auf ihrem Blog „Von Ort zu Ort reisen“ vor.
Lohengrin-Therme in Bayreuth
Ein weiterer Schlechtwettertag ist wie gemacht für einen Besuch in der Therme. Im Gutscheinbuch von clever365 ist auch ein Besuch der Lohengrin-Therme in Bayreuth enthalten. Bayreuth liegt etwa eine Stunde Autofahrt von Erlangen entfernt. Die bewaldeten Hügel, grünen Wiesen und gelben Rapsfelder der Fränkischen Schweiz kommen leider bei dem grauen Wetter nicht richtig zur Geltung.
Nach ein bisschen Irrfahrt wegen einer Großbaustelle in Bayreuth erreichen wir schließlich die Lohengrin-Therme. Der Gutschein gewährt uns Eintritt für uns beide für den Preis für eine Person. Die Therme ist hell und freundlich, allerdings mit deutlichem Schwimmbadcharakter. Es gibt ein 25-Meter-Außenbecken, in dem wir erst mal einige sportliche Bahnen ziehen.
Im Innenraum gibt es ein großes Becken mit verschiedenen Massagesprudlern, einen Whirlpool, einen Strömungskanal und noch ein relativ großes Therapiebecken. Außerdem ein Dampfbad mit Tauchbecken.
Wir nutzen kostenlose Angebote wie Aqua-Sound, wobei man entspannt im warmen Wasser treibt und Unterwassermusik lauscht und Aqua-Gym. Nachdem wir uns in der Cafeteria der Therme gestärkt haben, wechseln wir in den Saunabereich.
Hier finden wir viele verschiedene Saunen und noch ein Dampfbad. Es werden regelmäßig Aufgüsse angeboten. Einen Außenbereich gibt es auch, der bei Regen aber nicht so verlockend war.
Nach einem sehr entspannenden Tag kehren wir, begleitet von prasselndem Regen, zurück nach Erlangen.
Wandern in der Fränkischen Schweiz
Auch der dickste Regen endet mal. Am Samstag lacht die Sonne bei frühlingshaften Temperaturen. Endlich das richtige Wetter für unsere geplante Wanderung! Aber zuerst machen wir eine Runde über den Flohmarkt auf dem Bohlenplatz. Hier herrscht buntes Treiben und ein typisches Flohmarkt-Angebot von überwiegend privaten Händlern.
Unsere Wanderung starten wir bei Kalchreuth, einem kleinen Ort in der Nähe, der für seine vielen Kirschbäume bekannt ist. Es gibt sogar einen Kirschblüten-Panoramaweg.
Einen ausführlichen Artikel zur Kirschblüte in der Fränkischen Schweiz findest auf dem Blog Tracks And the City von Sandra.
Leider ist die Kirschblüte schon vorbei. Dennoch ist einiges an Spaziergängern auf dem Kirschblütenweg unterwegs. Wir haben uns eine andere Runde ausgesucht und verlassen bald die Ortschaft. Hier ist kaum noch jemand unterwegs, wir haben den Weg und die Landschaft für uns.
Auf einer Etappe des Jakobsweg wandern wir über Felder und durch Wald bis zum Kreuzweiher. Dort finden wir eine Bank, auf der wir uns für unseren Mittagsimbiss niederlassen.
Weiter geht es auf gut gekennzeichneten Wegen durch die Wälder. Ein großes Schild warnt vor dem Verlassen der Wege, da hier Übungsgebiet der amerikanischen Truppen war. Im Wald können noch explosive Reste von Munition vorhanden sein. Erinnert uns ein bisschen an Laos, nur dass dort das Risiko sicher ungleich höher ist.
Lichte, hellgrüne Laubwälder wechseln sich mit hohen Lärchen und Föhren ab. Niedrige Blaubeersträucher breiten sich wie ein grüner Teppich unter den Bäumen aus. Der Weg führt als breiter Forstweg schnurgerade durch den Wald und ist ein wenig eintönig.
Irgendwann beginnt der sanfte Aufstieg zu der Höhe der Winterleite. Wir überqueren sie teils auf schmalen, wildromantischen Pfaden und kommen an ein paar Findlingen vorbei, die skurrile Formationen bilden.
Schließlich erreichen wir über die Höhe des Kirschblütenwegs nach dreieinhalb Stunden wieder unseren Ausgangspunkt.
Weitere Infos
Über Nürnberg findest du einen sehr schönen Bericht auf Katjas Blog WellspaPortal.
Öffnungszeiten, Preise und andere Infos zur Lohengrin-Therme findest du auf dieser Seite.
Verschiedene Wanderrouten rund um Kalchreuth sind auf der Homepage des Ortes aufgeführt.
Hallo,
das hört sich trotz Regens nach einem tollen Ausflug an. Diese Findlingsformation auf deinem Foto erinnert mich ein bisschen an eine Schildkröte… ? Der Wanderweg hört sich sehr idyllisch an! Ich bin aber doch ein bisschen neugierig: Was hat deine Tochter denn studiert?
Liebe Grüße,
Kuno
Hallo Kuno,
man kann es sich halt auch bei schlechtem Wetter schön machen. ?
Meine Tochter hat Chemieingenieurwesen studiert.
LG
Gina
Hallo ihr 2,
danke für die Tipps! Ich habe auf Facebook schon mitverfolgt wohin euch in Erlangen rumgetrieben habt. Ich bin auch oft in der Ecke, allerdings war ich noch nie „bewusst“ da.
Liebe Grüße
Jessica
Hallo Jessica,
es gibt tatsächlich immer wieder was zu entdecken dort. Während der Jahre, die meine Tochter in Erlangen studiert hat war ich oft zu Besuch und uns wurde nie langweilig. Wäre ja auch noch schöner! ;-)
LG
Gina
Liebe Gina,
wow, das klingt sehr cool. So viel Natur bei schönem Wetter – traumhaft. :)
Klingt auf jeden Fall so, als müsste ich unbedingt einmal in die fränkische Schweiz. ;)
Vielen Dank für den tollen Bericht.
Viele liebe Grüße
Kathi
Liebe Kathi,
bei schönem Wetter auf jeden Fall traumhaft. Und gute Schlechtwetterprogramme gibt es schließlich auch.
Liebe Grüße
Gina
Sehr interessanter Artikel – vor allem die Therme würde ich mir gerne einmal ansehen und für Wandern bin ich sowieso immer zu haben!
Liebe Grüße aus Peru
Danke!
Zum wandern gibt es wirklich unzählige Möglichkeiten in der Fränkischen Schweiz. Auch wenn die Berge natürlich nicht so spektakulär wie die Anden sind. ?
Viel Spaß weiterhin in Peru!
LG
Gina
Hallo Gina,
da habt ihr es euch ja richtig gut gehen lassen.
Die Führung in Nürnberg haben wir auch schon mitgemacht. Mir hat sie auch richtig gut gefallen und bei unserem nächsten Besuch werden wir uns die Kunstbunker angucken.
Liebe Grüße, Susanne
Hallo Susanne,
ja, haben wir. :-)
Stimmt, da gibt es noch einiges zu sehen im Nürnberger Untergrund.
LG
Gina
Hallo Gina,
danke für die Tips, vor allem bei Schlechtwetter. Brauereien und kalte Keller ziehen mich ganz besonders an… kenne bisher nur die Bierkeller in Erlangen auf dem Gelände der Bergkirchweih und war trotz einiger Besuche in Erlangen zur Stundentenzeit noch nie in Nürnberg… Schande über mich….
LG, Eddy
Hallo Eddy,
na dann wird’s ja mal Zeit! Kalte Keller gibts genug und wieder oben angekommen, gehts direkt zur Bierverkostung.
LG
Gina
Hallo Gina,
ein sehr schöner und auch interessanter Bericht!
Finde die Mischung aus Erlebnisbericht und Hintergrundinfos immer gut. Habe schon viel gutes über die fränkische Schweiz gehört und muss da nun unbedingt auch mal hin.
Liebe Grüße,
Jessi
Liebe Jessi,
vielen Dank. Es freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Die Fränkische Schweiz hat wirklich viel zu bieten, also nur zu, wenn du da mal hinwillst.
LG
Gina
Hallo Gina! Ich kenne Nürnberg nur von Büchern und aus dem Fernsehen. Leider war ich aber noch nie dort. Ich liebe aber historische Gebäude, Architektur und Sightseeing – und natürlich Lebkuchen über alles. Also, ich muss dieser Stadt einmal einen Besuch abstatten ;) Danke für die vielen Tipps. LG aus Kärnten, Anita
Hallo Anita,
an historischen Gebäuden hat Nürnberg wirklich jede Menge zu bieten,von der Burg über die Altstadt und die befestigten Mauern und Türme der mittelalterlichen Stadt. Da ich schon öfters da war, habe ich darüber jetzt nicht berichtet. Aber wenn du auf alte Gemäuer stehst, bist du in Nürnberg auf jeden Fall richtig.
LG
Gina
Unglaublich, dieses Nürnberg. Freunde von mir wohnen dort, aber meinst du, dass ich mal so eine Führung bekomme, wenn ich mal dort bin. ;-) Interessant, was Nürnberg alles zu bieten hat. Merke ich mir unbedingt für meinen nächsten Besucht. Vielleicht kann ich meinen Freunden dort ja mal was neues zeigen. ;-)
Danke dir und LG Daniela
Ja, so ist das immer, da wo man wohnt hat man nicht halb so viel gesehen wie in letzten, die man touristisch besucht. Aber jetzt weißt du ja, was du mal vorschlagen kannst. ?
LG
Gina