Aktualisiert am 17/07/2024 von Gina
Licht und Luft von oben ist uns wichtig – deshalb bauen wir Dachluken in unseren Kastenwagen ein. Wobei Luft noch wichtiger ist als Licht, denn im Campervan staut sich die warme Luft unter der Decke. Durch die Dachluke lässt sich eine gute Luftzirkulation bewerkstelligen. Das konnten wir nach vollbrachter Tat schon erfolgreich testen.
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Wo kommen die Dachluken hin?
Wir haben uns für zwei Dachluken in unserem Citroen Jumper entschieden. Eine kleine Dachluke soll das Bad entlüften. Damit das gut klappt, nehmen wir eine Luke mit eingebautem Ventilator.
Wo die zweite Luke hin soll, hat uns mehr Kopfzerbrechen bereitet. Hinten übers Bett zum Sterne-Gucken? Oder doch lieber im vorderen Bereich, wo Küche und Sitzecke sind?
Letztlich beschließen wir, dass der vordere Einbauort sinnvoller ist. Wir werden vermutlich eh nicht im Bett liegen und Sterne gucken, so romantisch die Idee klingt. Denn das integrierte Mückennetz erlaubt nicht viel Durchblick und zerstechen lassen wollen wir uns für die Romantik auch nicht.
Für die Position vorne sprechen gleich mehrere Gründe:
- wenn es kühler ist, wollen wir die Tür beim Kochen geschlossen halten. Die Kochschwaden können gut über die Dachluke abziehen.
- im Sitzbereich ist es angenehm, Licht und Luft von oben zu haben.
- auf dem Dach ist im vorderen Bereich bereits eine Fläche für den Ausschnitt eines Dachfensters vorgesehen.
Sollten wir später doch eine Luke über dem Bett vermissen, können wir sie immer noch nachrüsten.
Welche Dachluken eignen sich?
Dachluken für den Einbau im Kastenwagen gibt es in verschiedenen Größen, Ausführungen und Preislagen. Wichtig ist zunächst, darauf zu achten, dass die Luke für den Einsatz im Wohnmobil zugelassen ist. Auch wenn die ein oder andere Bootsluke sehr schick ist: lass die Finger davon, denn spätestens bei der TÜV-Abnahme wird es ein Problem werden.
Für unser kleines Bad reichte eine kleine Luke. Wir fanden eine Luke von 28 x 28 Zentimetern, die einen integrierten Ventilator hat: die Carbest Power Vent*. Das war die einzige, die unseren Wünschen entsprach, denn andere kleine Luken hatten keinen Ventilator. Mit dem Quirl ausgestattet sind meist Luken in einer Größe von 40 x 40 Zentimeter. Dafür mussten wir uns von dem Wunsch verabschieden, einen transparenten Lukendeckel zu bekommen. Den gab es in dieser Ausführung leider nicht.
Unsere Wunsch-Luke war offensichtlich äußerst begehrt, wie wir den langen Lieferfristen entnahmen. Vier Wochen sollten wir darauf warten. Na gut, wir waren noch ganz am Anfang und hatten noch Zeit. Doch die Lieferfrist verlängerte sich mehr und mehr. Schließlich erhielten wir das ersehnte Stück nach langen vier Monaten Wartezeit. Naja, besser spät als nie…
Für die zweite Dachluke haben wir erst mit einer großen von 70 x 50 Zentimeter geliebäugelt. Als wir allerdings gesehen haben, welche Preise für die Dinger aufgerufen werden, schwenkten wir um auf das Standardmaß 40 x 40. Die gab es mit transparentem Deckel, so dass auch ein wenig Licht von oben kommt, wenn die Luke geschlossen ist. Wir entschieden uns für die Remitop Vista* . Die Luke hat ein Rollo zum Verdunkeln und ein Mückenschutzrollo, so dass wir lüften können, ohne ungebetene Plagegeister in den Campervan zu lassen.
Einbau der kleinen Dachluke
Knifflig war das Ausmessen, um zu bestimmen, wo die Luke positioniert wird. Und wir möchten ja nicht an der falschen Stelle ein Loch ins Dach sägen…
Wir bastelten uns eine Schablone aus Pappe, um die Umrisse der Öffnung festlegen zu können. Außerdem bauten wir einen Holzrahmen, genau wie wir es beim Fenster einbauen gemacht hatten. Auch hier muss die fehlende Wandstärke des Kastenwagens ausgeglichen werden.
Was ebenfalls ausgeglichen werden muss, sind die Sicken im Dach. Denn der Rahmen liegt nur auf den erhöhten Stegen im Blech auf, an den Sicken kann man dafür durchgucken. Wir hatten den Tipp gelesen, dass man aus einem Kunststoff-Küchenbrettchen passende Teile aussägen kann, um diese in die Vertiefungen zu kleben. So hat der Rahmen eine gleichmäßige Auflagefläche. Spoiler: Dieser Tipp wird uns noch auf die Füße fallen…
Um die Öffnung für die Dachluke auszusägen, gingen wir vor wie beim Fenster-Einbau:
- ausmessen und anzeichnen
- mit Kreppband abkleben, um den Lack zu schützen
- von unten Plastiksack gegenkleben, um herabfallende Metallspäne aufzufangen
- in die vier Ecken Löcher bohren, erst mit kleinem Durchmesser, dann mit großem (12mm)
- mit der Stichsäge (Metallsägeblatt) den Rahmen ausschneiden
- Kante glattfeilen
- mit Rostschutz behandeln
Als Nächstes klebten wir von unten den Holzrahmen an. Die zugesägten Teile des Kunststoff-Brettchens haben wir mit Sikaflex in den Sicken verklebt. Das Ganze befestigten wir mit Schraubzwingen, bis der Kleber halbwegs getrocknet war.
In der Zwischenzeit versahen wir den Außenrahmen der Dachluke rundherum mit einer großzügigen Menge Dichtungsmittel (Dekaseal). Wichtig ist, hier keinen Kleber wie Sikaflex zu verwenden. In dem Fall, dass die Luke undicht wird, bekommst du Kleber nämlich kaum noch zerstörungsfrei ab. Dauerelastisches Dichtmittel dagegen kann wieder gelöst und die Luke neu eingedichtet werden.
Nun kam der spannende Augenblick, die Luke in das Loch zu setzen. Dass sie hineinpasste, hatten wir natürlich nach dem Aussägen überprüft. Die Luke wird so eingesetzt, dass sie entgegen der Fahrtrichtung öffnet. So wird verhindert, dass der Fahrtwind sie aufreißen kann, wenn sie mal nicht richtig geschlossen ist. Ordentlich andrücken, bis das Dichtmittel an allen Seiten hervorquillt und fertig hier oben.
Von unten setzten wir den Innenrahmen ein, der mit acht Schrauben befestigt wird. Dann schraubten wir noch das Mückenschutzgitter ein und das Werk war vollbracht. Dachten wir.
Bis uns auffiel, dass wir ja irgendwie den Ventilator anschließen mussten. Eine Öffnung im Kunststoffrahmen der Dachluke, um die Drähte durchzuführen, war nicht vorgesehen. Auch eine Anleitung suchten wir vergebens.
Wir suchten uns eine Stelle im Rahmen, wo der Holzrahmen unter einer Sicke herlief. Dort bohrten wir ein Loch durch die Kunststoffrahmen und fummelten die Anschlussdrähte hindurch. Wäre einfacher gewesen, wenn wir vor dem Einbau der Luke daran gedacht hätten, dass wir dieses Loch brauchen. Immerhin schnurrte der Ventilator los, als wir die Leitung mit der Batterie verbanden.
Dachluke Nummer 2
Es dauerte eine Weile, bis wir wieder stabiles, trockenes Wetter hatten, um die zweite Luke einzubauen. Schließlich wollten wir ja nicht von einem Regenguss überrascht werden, während gerade ein Loch im Dach des Campervans klaffte.
Als es endlich soweit war, war schönes Wetter für einen Sonntag vorhergesagt. Sonntags können wir an unserem Stellplatz keine Arbeiten durchführen, die mit Krach verbunden sind. Rundherum wohnen Menschen, die ihre Sonntagsruhe schätzen. Also packten wir Balu zusammen und unternahmen einen Ausflug ins benachbarte Gewerbegebiet. Dort konnten wir in aller Ruhe auf einem menschenleeren Parkplatz die Stichsäge kreischen lassen.
Mit jedem Loch, dass wir in den Kastenwagen sägen wächst die Routine und sinken die Hemmungen. Um die vordere Luke einzubauen, mussten wir zum Glück keine Sicken ausgleichen. Im vorderen Bereich des Dachs hat der Jumper eine ebene Fläche, auf die unsere Dachluke perfekt passte.
Grundsätzlich arbeiteten wir die gleichen Schritte ab, die wir schon bei der ersten Luke durchgeführt hatten. Allerdings mussten wir bei dieser Luke zusätzlich zwölf Löcher ins Dach bohren, denn die Verschraubung erfolgte durchs Blech. Den Holz-Hilfsrahmen hatten wir schon mit den zwölf Löchern versehen. Es war ein wenig knifflig, die Löcher richtig anzuzeichnen. Wenn sie nicht passgenau saßen, würden die vorgesehenen Verschraubungen nicht passen.
Tücken zeigten sich, als wir den Holzrahmen von unten festkleben wollten. Zwölf Löcher im Holzrahmen mussten mit zwölf Löchern im Dach übereinpassen. Das glitschige Sikaflex als Kleber ließ den Rahmen immer wieder verrutschen, wenn wir ihn fixieren wollten. Als mir der Rahmen noch fast auf den Kopf fiel – natürlich mit der Sikaflex-Seite – reichte es uns. Wozu sollten wir den Holzrahmen extra fixieren, wenn er doch durch den Rahmen der Dachluke genausogut festgehalten wird? Wir verschraubten Außen- und Innenrahmen mit dem Holzrahmen dazwischen und fertig!
Der Regen-Stresstest: durchgefallen!
Mit Spannung warteten wir auf die ersten Regengüsse, die nicht lange auf sich warten ließen. Beide Luken waren dicht. Auch kräftige Sommergewitter und Schauer konnten keinen Tropfen ins Innere von Balu bringen. Wir freuten uns – zu früh!
Nachdem wir mit Balu eine Stunde im prasselnden Regen auf der Autobahn unterwegs waren, tropfte es nämlich doch durch die kleine Dachluke. Und das nicht zu knapp.
Wir hatten sofort einen Verdacht, woran es liegen könnte. Mittlerweile hatten wir nämlich gelernt, dass der Super-Kleber Sikaflex fast alles klebt – außer bestimmte Kunststoffe. Unter anderem PE lässt sich nicht mit Sikaflex kleben. Unser Frühstücksbrettchen ließ leider nicht erkennen, aus welchem Kunststoff es gefertigt war. Wir befürchteten, dass es PE war und ein Klebetest an einem Reststück bestätigte den Verdacht.
Also rauf aufs Dach und die Dachluke wieder abklauben. Dabei zeigte sich, dass sich die als Lückenfüller eingefügten Kunststoffteile ohne Anstrengung abheben ließen – da klebte nix! Wir hatten noch Reste der PVC-Platte, die wir als Sicken-Ausgleich beim Solarmodul verwendet hatten. Die sägten wir passend zu, rauten sie mit Schleifpapier an und verklebten diese in den Sicken.
Mühsam war das Abpiddeln der zähen Dichtmasse, aber schließlich war auch das geschafft. Während sich am Himmel schon wieder graue Wolken ballten, brachten wir neues Dichtmittel auf – schön dick. Wir hatten gerade die Dachluke eingesetzt, als der Himmel alle Schleusen öffnete. Der Regen trommelte aufs Blechdach des Kastenwagens, wir saßen drinnen und beäugten ängstlich die Luke: Würde sie dicht halten? Zum Glück zeigte sich kein einziger Tropfen am Rand.
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