Aktualisiert am 17/06/2024 von Gina
Eine Wanderung rund um Steyl
Den strahlenden Vorfrühlingstag nutzen wir zu einem spontanen Ausflug in die benachbarten Niederlande. Von Neuss aus sind wir in einer knappen Dreiviertelstunde in dem idyllischen kleinen Ort Steyl an der Maas angekommen. Wir befinden uns hier in der niederländischen Provinz Limburg.
Bekannt ist der Ort, der heute zu Venlo gehört wegen der Klöster der Steyler Mission. Das Missionshaus St. Michael wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Priester Arnold Janssen gegründet.
Wir parken gegenüber des Steyler Missionsmuseums und laufen hinunter zum Ufer der Maas. Auf der Homepage von Lust auf Limburg haben wir uns die Wanderroute „Maas- und Stauwerk“ ausgesucht. In zehn Kilometern führt sie uns entlang des Flusses und durchs ländliche Limburg wieder zurück nach Steyl.
Maas- und Stauwerkroute
Die Route startet in Steyl an der Maasfähre. Der Himmel strahlt in einem unglaublichen Blau und bringt das ruhige Wasser der Maas zum Leuchten.
Wir schauen der Seilfähre zu, die Gruppen von Radfahrern und ein vereinzeltes Auto vom anderen Ufer übersetzt. Das Seil, an dem die Fähre hinüber gezogen wird, verläuft über eine Boje, die stromaufwärts mitläuft. Eine interessante Konstruktion, die wir noch nicht kannten.
Nachdem wir genug Fähre geguckt haben, wenden wir uns am Ufer der Maas flussauf und lassen Steyl hinter uns zurück. Bald sehen wir vor uns ein großes Bauwerk im Strom: die Schleuse, die den Schiffsverkehr über die weiter oben liegende Staustufe bringt.
Ein lebhaftes Vogelkonzert begleitet uns auf unserem Weg entlang der Maas. Kormorane sitzen hoch oben auf den Schifffahrtszeichen. Kanadische Gänse fliegen paarweise laut trötend über die Wasserfläche. Nilgänse schwimmen im Verbund mit einem Entenpaar. Schneeweiße Möwen ziehen ihre Kreise oder ruhen sich auf den Bojen aus.
Die Stauanlage Belfeld
Schließlich erreichen wir die Stauanlage Belfeld, ein beeindruckender Baukomplex im breiten Strom der Maas. In der Flussmitte ragt die Anlage mit zwei turmhohen Toren empor. Daneben tost das Wasser über zahlreiche kleine Stauklappen hinunter. Sprudelndes, schäumendes Wasser hat für uns einen besonderen Reiz. Wahrscheinlich kommt das noch aus unserer Ära als Wildwasserpaddler. Unser geübtes Auge kommt jedenfalls schnell zu dem Schluss, dass dies hier als Paddelrevier definitiv nicht geeignet ist.
Oberhalb des Stauwerks liegt das Wasser der Maas ruhig und spiegelglatt da. Eine Reihe von Tonnen in fröhlichem Gelb riegelt die Zufahrt zu den gefährlichen Stauklappen ab.
Über Belfeld ins bäuerliche Limburger Land
Wenig später verlässt unsere Wanderroute die Maas, wir biegen ab und laufen durch den Ort Belfeld. Ganz offensichtlich wird hier gerne Karneval gefeiert. Die Häuser und Gärten sind mit bunten Fahnen beflaggt, überall hängen Plakate mit den diesjährigen Karnevalsprinzen, -prinzessinnen und Jungprinzen. Es war uns gar nicht bewusst, dass das auch hier in den Niederlande so eine Tradition ist.
Am rot verklinkerten Rathaus vorbei suchen wir uns unseren Weg hinaus auf die Felder. Wir kommen an kleinen Bauernhöfen vorbei. Pferde stehen auf den Weiden, auch Schafe und Ziegen sehen wir vereinzelt. Große Erdbeerfarmen prägen etwas später das Bild. Wir könnten tatsächlich jetzt, im Februar, dort Erdbeeren kaufen. Wollen wir aber nicht. Da begeistern uns die Schweine, die in einem Auslauf vor der Farm gehalten werden, mehr. Neugierig kommen sie zum Zaun gelaufen, als wir stehen bleiben.
Es geht weiter entlang der kleinen Landstraße. Zwei Lamas auf einer Weide gucken uns genauso interessiert an wie wir sie.
Das Dorf Tegelen und ein Wasserschloss
Dann biegen wir von der Straße ab und gehen Richtung Tegelen. Auf einem baumbestandenen Weg nähern wir uns einem großen Teich, in dem sich das ehrwürdige Gemäuer eines einstigen Wasserschlosses spiegelt. Heute beherbergt es ein schickes Hotel.
Hinter den Teichen biegen wir links ab, verlassen Tegelen und folgen einem sprudelnden Bächlein. Ab und zu führen niedliche kleine Bogenbrücken auf die andere Seite.
Nachdem wir eine größere Straße überquert haben, befinden wir uns wieder im Klosterdorf Steyl. Durch schmale Gässchen laufen wir zurück zum Missionshaus.
Sehenswertes in Steyl
Dominiert wird das Klosterdorf Steyl, wie der Name vermuten lässt von den Klöstern der Steyler Mission. Es sind derer drei: das Kloster der Steyler Missionare, das Kloster der Steyler Missionsschwestern und das Kloster der Schwestern der Ewigen Anbetung. Alle drei wurden Ende des 19. Jahrhunderts von Arnold Janssen gegründet. Das Missionshaus St. Michael war das erste, dann folgten die Klöster der Schwestern. Umgeben sind die Gebäude von schönen Gärten.
Im Missionsmuseum Steyl findet sich eine bunte Ansammlung von Kunstgegenständen und naturhistorischen Objekten, die die Missionare von ihren Reisen aus aller Welt angeschleppt haben. Öffnungszeiten und Eintrittspreise findest du auf der Homepage des Museums.
Den Klostergarten der Mission kannst du ebenfalls besuchen. In diesem Garten findest du unter anderem mehrere Grotten, die Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurden.
Den Botanischen Garten Jochumhof haben wir uns für einen späteren Besuch aufgespart. Der Park soll besonders im Sommerhalbjahr von April bis Oktober sehr sehenswert sein.
Du magst Wasserlandschaften auch so gerne? Dann schau doch mal bei Ferngeweht vorbei, dort findest du einen Bericht über Bootfahren in Holland.
Die Region liegt ganz in meiner Wohnortnähe und ich schäme mich zu sagen: Ich war noch nie da. Das sollte ich ändern!
Besonders das Wasserschloss gefällt mir gut. Vielleicht mache ich im Sommer mal einen Tagesausflug dorthin.
Herzlichst
Sabine
Liebe Sabine,
wir waren auch zum ersten Mal dort, obwohl wir wirklich in der Nähe wohnen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Hotel in dem Wasserschloss was für dich wäre.
Liebe Grüße
Gina
Danke für deinen interessanten Artikel und die wunderschönen Fotos. Sieht nach einer tollen Gegend aus. Die Niederlande stehen ja schon länger auf meiner Liste. Hoffe dass ich es demnächst mal schaffe dorthin zu kommen ?
Liebe Grüße aus der Schweiz,
Michaela
Liebe Michaela,
ja, von der Schweiz aus ist es natürlich schon ein Stück Weg bis in die Niederlande.
Für uns ist es ein Katzensprung, und ich bin immer wieder fasziniert, wie anders alles ist, sobald man die Grenze überquert hat.
Liebe Grüße
Gina
Das ist so gar nicht auf meiner Landkarte, aber es sieht so aus, als wäre es sehr gut mit Kindern geeignet. Danke für eure Eindrücke!
Liebe Grüße
Angela
Für einen Ausflug mit Kindern ist die Gegend auf jeden Fall geeignet. Alles schön flach, man kann auch gut mit Rädern unterwegs sein.
Und Tiere gucken ist für Kinder ja per se faszinierend.
Liebe Grüße
Gina
Hallo Gina,
ein schöner Vorfrühlingstag, welchen Ihr da erlebt habt.
Wie sieht es dort mit der Kulinarik aus?
LG Mario
Hallo Mario,
das war wirklich schön da, auch wegen des perfekten Wetters.
Zur Kulinarik können wir nicht viel sagen. Das Lokal an der Fährrampe war jedenfalls so gut besucht, dass um 15 Uhr schon der Kuchen aus war. So haben wir uns auf Kaffee trinken beschränkt.
Viele Grüße
Gina