Aktualisiert am 01/08/2024 von Gina
Wir haben Marokko mit dem Wohnmobil bereist und waren begeistert von dem Land. Drei Monate sind wir von Nord nach Süd und wieder zurück durch Marokko gefahren. Wir haben viele Erfahrungen gesammelt, die wir in diesen Bericht einfließen lassen.
In diesem umfassenden Guide geben wir dir praktische Tipps und wichtige Infos, damit deine Reise nach Marokko unvergesslich wird.
Anreise mit dem Wohnmobil nach Marokko
Da Marokko auf einem anderen Kontinent liegt, kommst du von Europa aus nur mit der Fähre dorthin. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Von Andalusien im Süden Spaniens gibt es diese Fährverbindungen nach Marokko:
- Algeciras – TangerMed
- Algeciras – Ceuta
- Tarifa – Tanger
- Almería – Melilla
- Almería – Nador
Ceuta und Melilla sind spanische Exklaven auf dem afrikanischen Kontinent. Das bedeutet, dass dort die Einreise nach Marokko über die Landgrenze erfolgt.
Bei der Überfahrt nach Tanger und Nador werden die Einreiseformalitäten an Bord der Fähre erledigt. Am Hafen musst du dann noch durch den Zoll.
Alle diese Häfen bringen eine lange Anreise von Deutschland aus mit sich. Du fährst durch Frankreich und Spanien und bist – je nach Enthusiasmus beim Fahren – einige Tage unterwegs. Wir hatten viel Zeit und haben uns vor unsere Reise nach Marokko jeweils einige Wochen in Frankreich und in Spanien aufgehalten.
Wenn du möglichst schnell in Marokko ankommen willst, bietet es sich an, die Fähre ab Genua zu nehmen. Sie fährt nach TangerMed oder Nador und ist etwa 50 Stunden unterwegs. Der höhere Preis für die Überfahrt rechnet sich, wenn du bedenkst, wie viel mautpflichtige Autobahnkilometer mit den dazugehörigen Spritkosten du dadurch sparst.
Fährtickets für die Fähre ab Genua kaufst du am besten online, je früher, desto günstiger.
Für die Fähre ab Algeciras kannst du die Tickets direkt am Hafen erwerben. Der Preis variiert je nach Größe deines Wohnmobils. Wir haben für ein Open-Date-Ticket 280 Euro für Hin- und Rückfahrt bezahlt.
Ein gar nicht mehr geheimer Geheimtipp, um das Fährticket in Algeciras zu erwerben ist das Reisebüro von Carlos (Viajes Normandie, C. Fragata, salida 1113, 11379 Los Barrios). Freundliche und kompetente Mitarbeiter stellen das Ticket aus und bieten weiteren Service, wie Geldwechsel oder marokkanische SIM-Karten. Letzteres haben wir nicht in Anspruch genommen. Dafür haben wir unsere Drohne bei Carlos gelagert, kostenlos! Die darf man nämlich nicht nach Marokko mitnehmen.
Welche Dokumente und Vorbereitungen für die Reise nach Marokko?
Um nach Marokko einreisen zu dürfen, musst du deinen Reisepass dabeihaben. Er muss noch mindestens sechs Monate (bei Einreise) gültig sein. Der Personalausweis reicht nicht aus!
Mit dem Reisepass darfst du für 90 Tage in Marokko bleiben. Wenn du die Zeit ausnutzen möchtest, rechne dir genau aus, wann der letzte Ausreisetag wäre. Der Tag der Einreise ist Tag 1. Und auch wenn man es gerne so überschlägt: 90 Tage sind keine drei Monate. Wenn du dein Ausreisedatum verpasst, verstehen die marokkanischen Behörden keinen Spaß und es wird teuer und langwierig für dich.
Nationaler Führerschein und Zulassungspapiere für das Wohnmobil reichen aus, auch wenn offiziell der Internationale Führerschein empfohlen wird.
WICHTIG: Bei der Einreise nach Marokko bekommst du beim Zoll ein kleines Zettelchen für die Einfuhr des Wohnmobils. Es ist ganz wichtig, dass du das nicht verlierst, denn es wird bei der Ausreise wieder benötigt. Ohne diese Dokument kannst du dein Fahrzeug nicht ohne weiteres ausführen. Also gut darauf aufpassen! Wir haben sicherheitshalber ein Foto von dem Zettel gemacht, damit wir im Falle des Verlusts bei der zuständigen Behörde ein neues beantragen könnten. Haben wir zum Glück nicht gebraucht.
Wenn du mit dem Wohnmobil bis Spanien reist: Für die Fahrt durch Frankreich empfiehlt es sich, die französische Umweltplakette an der Windschutzscheibe zu haben. Die ist zwar nur in bestimmten Städteregionen nötig. Es gibt aber Autobahnen, die durch diese Regionen führen. Dort ist die Plakette Pflicht.
Du kannst die Umweltplakette auf der Seite des französischen Umweltministeriums bestellen. Die Seite ist auf Deutsch verfügbar. Dies ist die günstigste Möglichkeit, die Plakette zu bekommen. Sie wird innerhalb weniger Tage per Post zugestellt.
Du solltest prüfen, ob deine Kfz-Versicherung Marokko abdeckt. Das ist bei einigen Versicherungen der Fall, bei anderen nicht. Wir haben unsere Versicherung angerufen und bekamen für die Dauer der Reise die Deckungszusage für Marokko.
Falls deine Versicherung Marokko nicht abdeckt, bleibt dir nur die Möglichkeit, an der Grenze eine Versicherung abzuschließen. Diese deckt allerdings nur Haftpflichtschäden ab und ist dafür relativ teuer.
Als Weiteres solltest du eine Auslandsreise-Krankenversicherung haben, die auch einen Rücktransport mit einschließt. Falls du länger als die übliche Urlaubsreisedauer in Marokko sein willst, musst du eine Langzeit-Reisekrankenversicherung abschließen. Die normale Urlaubsreise-Versicherung gilt nur für sechs Wochen.
Straßen in Marokko
Der Zustand der Straßen in Marokko ist überraschend gut. Es ist deutlich zu sehen, dass der Straßenbau zügig vorangetrieben wird.
- Autobahnen: Marokko verfügt über ein Netz moderner Autobahnen, die die großen Städte wie Casablanca, Rabat und Marrakesch miteinander verbinden. Diese Straßen sind mautpflichtig, aber in sehr gutem Zustand und bieten eine komfortable Fahrt.
- Landstraßen: Abseits der Hauptverkehrswege können die Straßen weniger gut ausgebaut sein. Besonders in ländlichen oder bergigen Gebieten findest du oft schmalere und kurvigere Straßen, die eine vorsichtige Fahrweise erfordern.
- Stadtverkehr: In den Städten kann der Verkehr dicht und chaotisch sein, insbesondere in großen Metropolen wie Marrakesch oder Casablanca. Achte auf Motorräder und Fußgänger, die sich oft unerwartet verhalten können.
Verkehrsregeln in Marokko
Verkehrsregeln in Marokko werden streng überwacht. Achte darauf, die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, an Stop-Schildern deutlich sichtbar anzuhalten und nicht gegen Überholverbote zu verstoßen.
- Geschwindigkeitsbegrenzungen: Innerorts liegt die Höchstgeschwindigkeit in der Regel bei 50 km/h, auf Landstraßen bei 100 km/h und auf Autobahnen bei 120 km/h.
- Promillegrenze: 0,0
- Parkverbot: Neben den bekannten Verkehrsschildern zeigen rot-weiße Bordsteine Parkverbotszonen an.
- Polizeikontrollen: Du wirst regelmäßig Polizeikontrollen an den Zu- und Ausfahrten der Orte oder an großen Kreisverkehren erleben. Hier ist es wichtig, langsam an die Kontrollposten heranzufahren. Wenn ein Stop-Schild aufgestellt ist, halte unbedingt an. In aller Regel wirst du von den Polizisten – meist die Gendarmerie Royale – durchgewunken werden. Wir wurden in der ganzen Zeit nur zwei- oder dreimal gestoppt. Die Polizisten waren immer höflich und freundlich. Halte deine Papiere griffbereit und lächle.
Tipps zur Navigation
- Ein aktuelles GPS-System ist sehr hilfreich für das Fahren in Marokko. Wir haben mit Google Maps navigiert. Das setzt natürlich voraus, dass du eine funktionierende Internet-Verbindung fürs Smartphone hast.
- Falls du eine gedruckte Karte dabei hast, solltest du sie nicht unbedingt offiziellen Personen wie Zoll oder Polizei zeigen. Zumindest nicht, wenn – wie bei unseren Straßenkarten üblich – die Grenze zur Westsahara dort eingezeichnet ist. In diesem Fall kann es dir passieren, dass die Karte konfisziert wird. Wir haben von mehreren Fällen gehört, bei denen es so war und von anderen, bei denen es die Polizisten nicht störte.
- Plane kleine Beträge in Marokkanischen Dirham ein, um die Mautgebühren unkompliziert bezahlen zu können. Mit der Kreditkarte kannst du in der Regel an der Mautstation nicht bezahlen.
- Tankstellen sind auf den Hauptstrecken gut verteilt, aber in abgelegenen Gebieten können größere Abstände zwischen den Tankstellen liegen. Es ist ratsam, den Tankinhalt nie zu tief sinken zu lassen. An den Tankstellen wirst du vom Tankwart bedient. Ein kleines Trinkgeld ist angemessen.
- Manche haben Befürchtungen, was die Qualität des Diesels angeht. Wir haben immer den “normalen” Diesel an den großen Tankstellen (Afriquia, PetromS, Total, Shell) getankt und hatten keinerlei Probleme. Von Händlern, die aus Kanistern am Straßenrand verkaufen, würden wir abraten.
Campingplatz oder Freistehen in Marokko?
Marokko bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wohnmobilreisende, sowohl auf offiziellen Campingplätzen als auch durch Freistehen.
Campingplätze
- Ausstattung: Viele Campingplätze in Marokko bieten grundlegende Ausstattungen. Du findest dort Duschen, Toiletten, Waschmöglichkeiten und Stromanschlüsse. Allerdings ist oft der Zustand nicht so, wie du es von Europa gewohnt ist. Auch die Sauberkeit kann sehr stark variieren.
- Verfügbarkeit: In der Regel findest du überall die Möglichkeit, einen Campingplatz aufzusuchen. Nur zur Hauptsaison (die im Winter etwa an Weihnachten beginnt) kann es in beliebten Orten vorkommen, dass alles voll ist.
- Kosten: Die Preise für Campingplätze sind generell niedriger als in vielen Teilen Europas. Wir haben zwischen fünf und zehn Euro pro Nacht auf dem Campingplatz bezahlt.
Freistehen
Das Freistehen ist in Marokko in vielen Gegenden toleriert, besonders in ländlichen und weniger dicht besiedelten Gebieten. An den recht touristischen Küsten kann es schon mal schwieriger sein. Im schlimmsten Fall wirst du von der Polizei abends weggeschickt.
Wir haben sehr oft frei gestanden und hatten keine Probleme. Die Atlantikküste wird engmaschig vom Militär überwacht, um illegale Immigranten nach Europa zu stoppen. Daher kann es vorkommen, dass abends ein Soldat ans Wohnmobil klopft und die Reisepässe sehen möchte.
Das ist uns einige Male passiert. Die Soldaten waren immer sehr freundlich. Nachdem sie unsere Pässe fotografiert hatten, haben sie sich höflich verabschiedet. Wir wurden nie aufgefordert, den Platz zu verlassen.
Versorgung und Entsorgung
Beim Reisen mit dem Wohnmobil durch Marokko sind die Möglichkeiten zur Versorgung mit Wasser, Gas und Lebensmitteln sowie die Entsorgung von Abwässern und Müll wichtig. Hier sind unsere praktischen Tipps, die wir aus unserer Erfahrung weitergeben.
Grauwasser
Grauwasser haben wir in der Regel auf Campingplätzen entsorgt. Dafür sind wir alle paar Tage mal auf einen Campingplatz gefahren. Kommunale Entsorgungsstellen haben wir nur einmal – in Tafraoute – gefunden.
Toilette
Wenn du eine chemische Toilette an Bord deines Wohnmobils hast, bist du auf die offiziellen Entsorgungsstationen auf den Campingplätzen angewiesen.
Unsere Trockentrenntoilette im Van kommt ohne Chemie aus. Das macht die Entsorgung unkompliziert. Der Urinkanister kann in jeder öffentlichen Toilette, zum Beispiel in Cafés oder in Einkaufszentren entleert werden.
Die Tüte mit den Feststoffen kommt gut zugeknotet in den Müll.
Frischwasser
Frischwasser bekommst du auf Campingplätzen, aber auch an vielen öffentlichen Quellen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Wasser aus den Quellen meist besser war als das von den Campingplätzen. Letzteres roch oft etwas muffig.
Die öffentlichen Wasserstellen findest du über die Park4Night-App oder durch Augen-offen-halten während der Fahrt.
Es empfiehlt sich, verschiedene Adapter für den Schlauchanschluss dabei zu haben. Wir haben Gewinde mit 1/2 Zoll, 3/4 Zoll und 1 Zoll in unserem Sortiment. Für Wasserhähne, die keinen Schraubanschluss haben ist ein Wasserdieb* sehr nützlich. Das ist ein Adapter, den du an verschiedene Hahngrößen anpassen kannst. Den haben wir in Marokko öfters benutzt.
Da wir Wasserfilter vor unseren Wasserhahn eingebaut haben, trinken wir unser Wasser aus dem Tank. Wir hatten noch nie gesundheitliche Probleme dadurch. Außerdem sparen wir eine Menge Plastikflaschen.
Wenn du das Wasser aus deinem Tank nicht trinken kannst, bekommst du überall Trinkwasser in Fünf-Liter-Flaschen zu kaufen. Preisvergleiche brauchst du hier nicht anstellen, das Wasser kostet überall das Gleiche.
Gas
Das Auffüllen deutscher Gasflaschen ist in Marokko relativ teuer. Es ist günstiger, sich eine marokkanische Gasflasche zu besorgen, die sehr preiswert aufgefüllt werden kann. Das Gewinde der marokkanischen Flasche hat den gleichen Durchmesser, aber nicht die gleiche Länge wie die deutsche Flasche. Daher brauchst du eine zusätzliche Dichtung.
Ausführliche Informationen zur Versorgung mit marokkanischen Gasflaschen findest du bei Kasten in Blau.
Wir haben immer zwei Gasflaschen dabei. Da wir Gas nur zum Kochen benötigen, reicht eine Flasche für drei Monate. So brauchten wir uns in Marokko nicht um Ersatz zu kümmern.
Müllentsorgung
Auch wenn Marokko leider ein offensichtliches Müllproblem hat: deinen Müll loszuwerden ist kein Problem. In allen Ortschaften stehen große Müllcontainer am Straßenrand.
Mülltrennung ist in Marokko kein Thema.
Strom
Auf vielen Campingplätzen gibt es starke Spannungsschwankungen. Ein Spannungsstabilisator* ist daher ratsam, besonders wenn du empfindliche Elektrogeräte benutzt.
Mit dem Solarmodul auf unserem Wohnmobil sind wir in der marokkanischen Sonne autark. Daher haben wir keinen Strom aufladen müssen.
Wäsche
Wäsche waschen kannst du auf vielen Campingplätzen. Manchmal sind auch Trockner vorhanden. In der marokkanischen Sonne trocknet die Wäsche aber auch schnell auf der Leine.
Die Waschmaschinen der Campingplätze haben sehr unterschiedlichen Standard. Unser spannendstes Erlebnis war ein halbautomatische und schon ziemlich betagte Waschmaschine auf einem Campingplatz in Boujdour (Westsahara).
Waschsalons wie in Europa haben wir in Marokko nicht gesehen. Es gibt Wäscheservices in manchen Orten, wo du deine Kleidung abgibst und am nächsten Tag sauber und gebügelt zurück bekommst.
Lebensmittel
In Marokko findest du ein reichhaltiges Angebot an frischen Lebensmitteln auf den Märkten. Bei Obst und Gemüse geht der Einkauf so vonstatten: Du schnappst dir eine von den Plastikschüsseln, die als Einkaufskorb dienen. Dann suchst du dir aus, was du möchtest, packst es in die Schüssel. Wenn du fertig bist, gehst du mit der Schüssel zum Verkäufer an der Waage.
Meist wird alles zusammen gewogen und ein Preis genannt. Nur wenn einige Früchte deutlich teurer sind als andere, wird das separat ausgewogen. Handeln ist übrigens bei Lebensmitteln nicht üblich!
In den Orten gibt es immer mehr oder weniger kleine Geschäfte mit einem gewissen Sortiment an Lebensmitteln. Manchmal sind es kleine Supermärkte. Oft steht aber auch der Inhaber hinter der Theke eines winzigen Lädchens und reicht die Waren heraus.
In diesen Läden bekommst du Lebensmittel wie Milch, Joghurt, Eier, Kekse, Nudeln, Konserven etc. Auch frisches Brot erhältst du im kleinsten Dorf.
Wenn es dich nach ausgefalleneren, europäischen Lebensmitteln gelüstet, solltest du nach den großen Carrefour oder Marjane-Supermärkten Ausschau halten. Die findest du nur in größeren Städten. In diesen Supermärkten bekommst du zum Beispiel verschiedene Käsesorten, Dinge wie gehackte Tomaten in Dosen oder Kokosmilch und ähnliches. Die Preise in diesen Supermärkten haben allerdings auch mindestens europäisches Niveau.
Wenn du alkoholische Getränke kaufen möchtest, führt dich dein Weg in den Carrefour. Nur hier findest du eine Abteilung mit (teuren) Alkoholika. Bist du in einer Stadt, die keinen Carrefour-Markt hat, kannst du bei Einheimischen herumfragen. Irgendwer wird dir den Weg zu einem kleinen Hinterhof-Laden weisen, wo es alkoholische Getränke gibt. Achtung: Während des Ramadan ist der Verkauf von Alkohol im ganzen Land verboten!
Beste Reisezeit für Marokko
Die ideale Reisezeit für Marokko mit dem Wohnmobil hängt stark von deinen geplanten Aktivitäten und den Regionen ab, die du besuchen möchtest. Marokko hat verschiedene Klimazonen, die von mediterranen bis zu wüstenartigen Bedingungen reichen, was die Planung ein wenig komplexer macht.
Klimatische Bedingungen
- Nordküste: Hier herrscht ein mediterranes Klima mit milden, feuchten Wintern und warmen, trockenen Sommern. Die beste Zeit für einen Besuch ist von April bis November.
- Rif und Atlasgebirge: Das Klima im Gebirge kann sehr unterschiedlich sein. Die Sommer sind angenehm warm, aber die Winter können bitter kalt werden. Besonders in höheren Lagen ist Schnee nicht ungewöhnlich. Die Monate Mai bis Oktober sind ideal für Besuche.
- Süd-Marokko und Wüstenregionen: Diese Gebiete erleben extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und sind im Sommer sehr heiß. Die beste Reisezeit ist daher von Oktober bis April, wenn die Temperaturen angenehmer sind. Richte dich dann aber auf kalte Nächte ein.
Touristische Hoch- und Nebensaison
- Hochsaison: Die Monate Juli und August sind traditionell die Hauptreisemonate in Marokko, zusammen mit den Weihnachts- und Osterferien. Dann können die beliebtesten Orte sehr belebt sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es ab Weihnachten auf vielen Campingplätzen sehr voll wurde. Vor allem französische Camper überwintern sehr gerne in Marokko.
- Nebensaison: Reisen im Frühjahr (März bis Mai) oder Herbst (September bis November) kann angenehmer sein. Das Wetter ist immer noch gut, aber die Touristenmassen werden weniger und die Preise niedriger.
Währung und Geldbeschaffung
Beim Reisen mit dem Wohnmobil durch Marokko ist es wichtig, sich mit der lokalen Währung und den besten Methoden zur Geldbeschaffung vertraut zu machen. Hier sind unsere Informationen und Tipps dazu.
Die marokkanische Währung
Die Währung in Marokko ist der Marokkanische Dirham (MAD). Es ist wichtig zu beachten, dass der Dirham eine geschlossene Währung ist, was bedeutet, dass du ihn normalerweise nicht außerhalb Marokkos kaufen oder verkaufen kannst. Du darfst also keine größeren Mengen an Dirham ausführen. Aber wer will das schon?
Der Wechselkurs schwankt, liegt aber in der Regel bei etwa 10 MAD für 1 Euro.
Geldbeschaffung
Geld kann in Banken und autorisierten Wechselstuben getauscht werden. Wenn du von der Fähre kommst, befinden sich direkt hinter dem Zoll Wechselstuben, wo du Euro gegen Dirham wechseln kannst. Hier kannst du dir schon mal eine kleine Menge Bargeld besorgen. Günstiger ist es meist, Geld an Geldautomaten zu ziehen.
In Marokko sind Geldautomaten weit verbreitet, besonders in größeren Städten und touristischen Gebieten. Diese Automaten akzeptieren internationale Kredit- und Debitkarten. Allerdings musst du bei den meisten Banken mit einer Fremdgebühr rechnen. Die kann mit der Zeit ganz schön ins Geld gehen. Wir haben daher nur bei Geldautomaten der Al-Barid-Bank Bargeld gezogen, denn hier wird keine Gebühr verlangt. Die Al-Barid-Bank gehört zur Poste Maroc und ist immer bei Postfilialen zu finden.
Ob deine heimische Bank Gebühren verlangt, hängt von der Wahl deiner Bank ab. Wir sind seit vielen Jahren bei der DKB-Bank*, die uns kostenlose Geldabhebungen weltweit ermöglicht.
Bargeld oder Karte?
Marokko ist ein Bargeld-Land. Kannst du im Norden noch an vielen Tankstellen mit Karte zahlen, so ist das im Süden schon nicht mehr möglich.
Während Kreditkarten in großen Restaurants und Supermärkten akzeptiert werden, ist es in kleineren Geschäften, lokalen Märkten oder in abgelegenen Gebieten notwendig, Bargeld zu verwenden. Auch auf vielen Campingplätzen kannst du nur bar bezahlen.
Stell also sicher, dass du immer genügend Bargeld dabei hast, um deine Ausgaben zu decken.
Reisekosten in Marokko
Marokko ist ein ausgesprochen günstiges Land für die Reise mit dem Wohnmobil.
Die Lebensmittel sind sehr preiswert, wenn du dich nicht allzu oft im Carrefour eindeckst. Auf Märkten und in den kleinen Läden bezahlst du nur ein Bruchteil dessen, was du von Europa gewohnt bist.
Auch die Campingplätze sind preiswert. Die teuersten Preise für Übernachtungen waren 13 – 15 Euro. Meist ist die Nacht aber viel günstiger. Im Gegensatz zu europäischen Campingplätzen sind Extrakosten für Duschen oder Ver- und Entsorgung überhaupt nicht üblich. Lediglich für Strom oder Waschmaschine werden noch einige Dirham fällig.
Auch die Fahrtkosten werden dein Budget nicht allzu sehr belasten. Der Liter Diesel kostete bei unserem Aufenthalt etwa 1,30 Euro, in der Westsahara etwas über einen Euro.
Wie sicher ist das Reisen mit dem Wohnmobil in Marokko?
Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt jeder Reise, besonders wenn du individuell mit dem Wohnmobil unterwegs bist. Hier sind einige wesentliche Punkte zur Verkehrssicherheit und allgemeinen Sicherheit in Marokko, die dir helfen sollen, deine Reise sorgenfrei zu genießen.
Verkehrssicherheit
Fahrverhalten: Der Fahrstil in Marokko kann sehr unterschiedlich zu dem in Europa sein. Insbesondere in Städten ist der Verkehr oft chaotisch, mit vielen Fahrzeugen, Fahrrädern und Fußgängern, die unerwartete Manöver machen können.
Die Fußgänger sind meist auch auf der Fahrbahn unterwegs. Eine Angewohnheit, die wir schnell übernommen haben, wenn wir zu Fuß unterwegs waren. Das erklärt sich durch die oft engen, holprigen oder zugestellten Gehwege.
Auch auf Schnellstraßen und Autobahnen musst du mit Fahrradfahrern, Eselskarren, Kamelen und Fußgängern rechnen.
Fahre also stets defensiv und aufmerksam.
Straßenzustand: Während die Hauptstraßen und Autobahnen meist in gutem Zustand sind, können Nebenstraßen schlecht gewartet sein, besonders in ländlichen oder bergigen Gebieten. Achte auf Schlaglöcher und unebene Fahrbahnen.
Allerdings schreitet der Ausbau der Straßen zügig voran. Wo vor wenigen Jahren noch eine Schotterpiste war, kann heute eine glatte Asphaltbahn das Fahren zum Vergnügen machen.
Nacht fahren: Es wird generell empfohlen, Nachtfahrten zu vermeiden. Du musst immer mit langsamen, nicht beleuchteten Fahrzeugen wie Eselskarren etc. rechnen. Auch Schlaglöcher in der Fahrbahn erkennst du nachts nicht gut.
Kriminalität
Marokko ist ein ausgesprochen sicheres Reiseland. Das hat seinen Grund zum Einen in der traditionellen Gastfreundschaft der Wüstenvölker, wo es überlebensnotwendig war, dass Reisende aufgenommen wurden.
Zum Anderen drohen hohe Strafen für kriminelle Handlungen gegenüber Tourist*innen. Da der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für Marokko ist, hat der König diese unter speziellen Schutz gestellt.
Daher sind Korruption und aggressives Bedrängen von Fremden sehr viel seltener geworden als das früher noch der Fall war.
Wir haben uns in Marokko immer sicher gefühlt. So sicher, dass wir mit unseren Maßnahmen gegen Einbruchschutz ins Wohnmobil viel lässiger umgegangen sind als in Spanien oder Frankreich.
Vermutlich ist an Orten, wo viele Menschen sind, mit Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl zu rechnen. Deswegen haben wir spezielle Taschen, die uns davor schützen sollen. Das Gewebe ist drahtverstärkt, damit sie nicht unbemerkt aufgeschlitzt werden können. Außerdem sind die Verschlüsse so gesichert, dass man sie nicht leicht öffnen kann. Marcus hat die Pacsafe Hüfttasche*, Gina eine Pacsafe-Handtasche*.
Straßenhunde
Viele Reisende machen sich im Vorhinein Sorgen, ob von den zahlreichen Straßenhunden in Marokko eine Gefahr ausgeht. Insbesondere, wenn man selber mit Hund unterwegs ist, ist das ein Thema.
Ja, es gibt viele freilaufende Straßenhunde in Marokko. Wir haben sie immer als sehr friedlich bis ängstlich erlebt. Oft kommen Hunde zum Wohnmobil, wenn man irgendwo frei steht. Allerdings waren sie nie aufdringlich oder aggressiv.
Wir selber reisen nicht mit Hund. Andere Reisende, die wir mit Hund getroffen haben, berichteten aber ebenfalls, dass sie keine Probleme mit den lokalen Hunden hatten. Das mag in Einzelfällen anders aussehen, in der Regel ist jedoch von Straßenhunden nichts zu befürchten.
Ob man den Straßenhunden etwas zu fressen geben soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Wir konnten einige Male dem Hundeblick nicht widerstehen und haben etwas von unseren Essensresten herausgeworfen.
Bettelei und bettelnde Kinder
Du wirst immer wieder bettelnden Personen in Marokko begegnen. Bei Erwachsenen sind das Menschen, die wirklich in Not sind. Der Islam gebietet das Almosengeben als eine der fünf Pflichten der Moslems. Daher wirst du auch beobachten, dass Einheimische den bettelnden Personen etwas geben. Aggressives Betteln haben wir nicht erlebt. Wir haben immer wieder mal etwas gegeben, wie es gerade passte. Schon mit kleinen Beträgen hilfst du den Menschen.
Ein anderes Thema sind bettelnde Kinder. In der Regel fragen sie nach Bonbon, stylo (Kugelschreiber) oder Dirham (in dieser Reihenfolge). In manchen Orten können die Kinder recht aufdringlich werden. Meist sind die Tourist*innen selber daran schuld, denn die Kinder haben gelernt, dass die ihnen was geben.
Für die Kinder ist das ein Sport, sie leiden in der Regel keine Not. Daher solltest du bettelnden Kindern freundlich, aber bestimmt eine Absage erteilen. Im schlimmsten Fall lernen sie nämlich, dass es lukrativer ist, Reisende anzubetteln als zur Schule zu gehen.
Wir haben von Fällen gehört, wo frustrierte Kinder mit Steinen geworfen haben, wenn sie nichts bekommen haben. Das ist uns kein einziges Mal passiert. Wir haben auch den Eindruck, dass diese Unsitte weniger geworden ist.
Regionen für die Wohnmobilreise durch Marokko
Marokko ist ein Land reich an Landschaften und Kulturen, das eine Vielzahl von Routen und Regionen bietet, die es zu erkunden gilt. Hier sind einige besonders empfehlenswerte Routen für Wohnmobilreisende, die die Vielfalt dieses beeindruckenden Landes erleben möchten.
Die Atlantikküste
Start in Tanger und Ende in Agadir: Diese Route führt dich entlang der malerischen Atlantikküste durch Städte wie Essaouira und Taghazout. Genieß die frische Meeresbrise, die ausgezeichneten Meeresfrüchte und die entspannte Atmosphäre der Küstenstädte.
Überall findest du breite Sandstrände und viele tolle Surfspots.
Die historische Stadt Essaouira ist bekannt für die beeindruckende Festungsanlage und die schöne Altstadt. In Taghazout und Imsouane kannst du einige der besten Surfspots Marokkos erleben.
Das Atlasgebirge
Route von Marrakesch nach Ouarzazate über den Tizi n’Tichka-Pass: Diese Route führt durch das Herz des Hohen Atlas und bietet atemberaubende Aussichten auf Berge und traditionelle Berberdörfer.
Mach einen Halt in der Aït-Ben-Haddou, einer gut erhaltenen Kasbah, die als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet ist und oft als Kulisse für berühmte Filme diente.
Die Sahara
Route von Ouarzazate nach Merzouga: Diese Route führt dich weiter in den Südosten Marokkos, wo du die faszinierende Sandlandschaft der Sahara erleben kannst. Die Sanddünen von Erg Chebbi bei Merzouga zählen zu den größten in Marokko.
In Merzouga gibt es zahllose Camps, wo du mit deinem Wohnmobil stehen kannst. Auch freies Stehen zwischen den Dünen ist möglich, aber pass auf, dass du nicht im Sand festfährst.
Die Camps bieten in der Regel Wüstentouren für jeden Geschmack an, ob mit Geländewagen, Kamel, Quad oder zu Fuß.
Route von Merzouga nach Zagora: Diese Route führt tiefer in die Wüstenlandschaften der Sahara. Von hier aus kannst du die Sandwüste des Erg Chegaga besuchen. Die ist viel weniger touristisch frequentiert als Erg Chebbi bei Merzouga.
Eine Straße führt allerdings nicht hinein, so dass du nicht mit deinem Wohnmobil dorthin fahren kannst. In Zagora, M’hamid und Foum Zgouid kannst du Touren mit einem versierten Guide buchen.
Dazu gehört eine Übernachtung in einem Wüstencamp, um das volle Erlebnis der Sahara zu genießen, einschließlich einer Sternenbeobachtung, die du so schnell nicht vergessen wirst.
Das Rifgebirge
Route von Tetouan nach Chefchaouen: Im Norden Marokkos liegt das majestätische Rifgebirge. Diese Region ist bekannt für ihre üppigen Wälder und traditionellen Dörfer. Manchmal kamen wir uns vor wie in den Alpen.
Chefchaouen, die “Blaue Stadt”, ist berühmt für ihre blau gestrichenen Häuser und engen Gassen. Die Stadt bietet eine friedliche Atmosphäre und ist ideal für Fotografie-Begeisterte. Aber wundere dich nicht, wenn dir an jeder zweiten Ecke Haschisch zum Kauf angeboten wird. Das Rif-Gebirge ist bekannt als großes Marihuana-Anbaugebiet.
Einen ausführlichen Bericht über Chefchauoen findest du auf Tinas Urlaubsreise-Blog.
Straße der Kasbahs und Draa-Tal
Route von Goulmima über Ouarzazate nach Zagora: Zwischen Goulmima und Skoura liegt die legendäre Straße der Kasbahs. Es ist keine einzige Straße, sondern wird aus den spektakulären Schluchten Rosental, Dadestal und Todhraschlucht gebildet. Grüne Oasen, steile Felswände und majestätische Kasbahs (Lehmburgen) prägen das Bild.
Die Straßen durch diese Schluchten sind allerdings eng und kurvenreich.
Von Ouarzazate nach Zagora führt dich die Route durch das längste Tal Marokkos, zumindest einen Teil davon. Das Draa-Tal ist bekannt für seine endlosen Reihen von Palmen und die faszinierenden Kasbahs.
Anti-Atlas
Route von Tafraoute nach Taroudant: Der Anti-Atlas bietet eine dramatischere und weniger bereiste Alternative zum Hohen Atlas und ist ideal für diejenigen, die das authentische Marokko erleben möchten.
Das Ammeln-Tal in Tafraoute ist bekannt für seine atemberaubenden Berglandschaften und die außergewöhnlichen Granitfelsen. In Tafraoute kannst du den Charme einer kleineren, weniger touristischen Stadt genießen. Es gibt einen riesigen freien Stellplatz am Rand des Ortes. Dort stehst du sehr malerisch in einem großen Talkessel, umgeben von großartigen Felslandschaften.
Region Westsahara
Route von Agadir nach Dakhla
Die Westsahara bietet einzigartige weite Wüstenlandschaften. Obwohl politisch sensibel, ist die Region für Reisende, die sich vorbereiten und informieren, zugänglich und sicher. Wir haben viele freundliche Menschen dort getroffen, die sich freuten, dass wir ihre Region besucht haben.
Die hervorragend ausgebaute Straße führt an der Atlantikküste entlang Richtung Süden. Es gibt zahlreiche kleine Militärposten an der Küste, die sozusagen Europas Außengrenze (zu den Kanaren) bewachen. Du musst damit rechnen, dass abends ein freundlicher Soldat vorbeikommt, um die Pässe zu kontrollieren.
Die Küste besteht meist aus steil abfallenden Klippen. Beim Freistehen nicht zu nah an die Kante fahren, denn es bröckeln immer noch Teile der Klippen weg.
Spezielle Reisegenehmigungen für die Westsahara sind nicht erforderlich. Die früher üblichen ‘fiches’ (Dokumente, die Reisende an Kontrollpunkten abgeben mussten) werden nicht mehr verlangt.
Beachte, dass es keine konsularische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Westsahara gibt. Aus diesem Grund warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in das Gebiet. Wie wichtig dir das ist, musst du natürlich selbst entscheiden.
Die vier Königsstädte Marokkos
Die vier Königsstädte Marokkos – Marrakesch, Rabat, Fes und Meknes – haben wir auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch Marokko nicht besucht. Uns stand nicht der Sinn nach chaotischem Großstadtverkehr. Zudem haben wir die Königsstädte auf einer früheren Reise besucht.
Unsere Berichte darüber findest du hier:
Essen und Trinken in Marokko
Die marokkanische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt und Geschmackstiefe. Hier sind einige Highlights und Tipps zum Thema Essen und Trinken, die du während deiner Wohnmobil-Reise durch Marokko nicht verpassen solltest.
Kulinarische Highlights
- Tajine: Das wohl bekannteste Gericht in Marokko. Tajine ist ein Schmorgericht, das in einem kegelförmigen Tonbehälter zubereitet wird. Es gibt viele Varianten, darunter welche mit Huhn, Lamm, Fisch oder auch vegetarisch, immer mit Kartoffeln, Zwiebeln und Gemüse. Die besten Tajines bekommst du in einfachen Restaurants, in denen die Einheimischen speisen.
- Couscous: Oft als das Nationalgericht Marokkos bezeichnet, wird dieser feine Weizengrieß über Dampf gegart und traditionell mit Gemüse und Fleisch oder Fisch serviert. In der Regel wird Couscous freitags gekocht.
- Harira: Diese herzhafte Suppe aus Tomaten, Linsen, Kichererbsen, Reis und Lammfleisch bekommst du überall in Marokko, auch in den kleinsten Garküchen. Für uns ungewohnt, ist es üblich, dazu Datteln oder süßes Gebäck zu servieren.
- Omelett: Als Frühstück oder schnelles Mittagessen ist Omelett beliebt, oft mit Käse oder Tomaten. Unser Tipp: Probiere unbedingt Omelette berbère, das Berberomelett. Es wird mit gebratenem Gemüse wie Tomaten, Paprika und Oliven in einer Tajine-Form zubereitet und ist unglaublich lecker.
Trinken
- Minztee: Auch bekannt als „Marokkanischer Whisky“ oder “Berber-Whisky”, ist der süße Minztee das Nationalgetränk Marokkos und ein Zeichen der Gastfreundschaft. Er wird den ganzen Tag über serviert und besonders nach dem Essen angeboten. Der Tee wird in einem festen Ritual mit grünen Tee bereitet, dem dann frische Minzblätter und viel Zucker zugesetzt wird.
- Kaffee: Mit Kaffee haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In einfachen Lokalen wird oft nur löslicher Kaffee serviert. Also halte Ausschau, ob es eine professionelle Kaffeemaschine gibt, bevor du deine Bestellung aufgibst. Sehr gut ist der Kaffee, der in zahllosen mobilen Café-Bars am Straßenrand angeboten wird.
- Alkohol: Alkohol ist in Marokko nicht so verbreitet wie in vielen westlichen Ländern und wird hauptsächlich in größeren Hotels und touristischen Einrichtungen ausgeschenkt. Wenn du Alkohol für den Genuss im Wohnmobil kaufen willst, wirst du im Carrefour-Supermarkt fündig. Dort gibt es eine abgetrennte Abteilung für alkoholische Getränke. Ansonsten gibt es kleine, versteckte Läden, die Alkohol verkaufen. Am besten fragst du dich bei den Einheimischen durch, wo du einen solchen findest. Während des Ramadans ist der Verkauf von Alkohol in ganz Marokko verboten!
Sprache und Verständigung in Marokko
In Marokko werden offiziell drei Sprachen gesprochen: Französisch, marokkanisches Arabisch und Tamazight, die Sprache der Berber.
In touristisch erschlossenen Gegenden wirst du auch Menschen finden, die Englisch oder Deutsch sprechen. Je weiter du dich außerhalb der Städte bewegst, desto eher wird nur Französisch oder noch nicht mal das gesprochen.
Aber keine Sorge: irgendwie wirst du dich verständigen können. Wir sprechen auch nur ein wenig rudimentäres Französisch und sind immer gut klargekommen.
Es ist hilfreich, eine Übersetzungs-App auf dem Handy zu haben. Denk aber daran, dass viele Marokkaner nicht lesen können Also halte ihnen nicht das Handy mit der Übersetzung unter die Nase. Besser lässt du den übersetzten Satz von der App vorlesen.
Natürlich freuen sich die Menschen in Marokko, wenn du ein paar Worte in ihrer Sprache kannst. Hier ist ein kleiner Mini-Sprachführer mit ein paar nützlichen Ausdrücken:
Deutsch | Französisch | Arabisch |
---|---|---|
Guten Tag | Bonjour | As salamu alaikum (kurz: Salam) |
Auf Wiedersehen | Au revoir | Bislama oder Masalam |
danke | merci | shukran |
bitte (als Antwort auf Danke) | de rien | la shukran ala waschib |
bitte (als Aufforderung) | s'il vous plaît | afak |
Deutschland | Allemagne | Almanya |
Entschuldigung! | Pardon! | almaʿṯirah |
ja | oui | lye |
nein | non | la |
Die Rechnung bitte | L'addition, s'il vous plaît | Afak, brit nakhlass |
1, 2, 3 | un, deux, trois | wahid, schusch, tlata |
Wegweiser sind oft abwechselnd in arabischer und lateinischer Schrift beschriftet. Also keine Panik, wenn an der Autobahn ein Schild mit arabischen Zeichen auftaucht. Das nächste Schild wird für dich lesbar sein.
Internet und Telefon in Marokko
Marokko gehört bekanntlich nicht zur EU, also gibt es auch keine bequeme Roaming-Option. Je nachdem, was du für einen Mobilfunk-Anbieter in Deutschland hast, musst du entweder ein Paket für Marokko dazubuchen oder du kannst gleich mit entsprechenden Roaming-Gebühren das marokkanische Netz nutzen.
In beiden Fällen wird es sehr teuer. Das ist keine wirkliche Option. Also solltest du dir eine marokkanische SIM-Karte besorgen, um in Marokko sowohl Telefon als auch Internet nutzen zu können.
In Marokko gibt es mehrere Mobilfunkanbieter, darunter Maroc Telecom, Orange und Inwi. Inwi hat die besten Tarife, aber nicht überall gute Abdeckung. Die beste Netzabdeckung soll Maroc Telecom haben.
Für Reisende ist es am praktischsten, eine lokale Prepaid-SIM-Karte zu kaufen. Diese erhältst du am besten direkt in den Läden der Anbieter. Du benötigst einen Reisepass, um eine SIM-Karte registrieren zu können.
Am Hafen laufen Verkäufer herum, die Prepaid-Karten anbieten. Allerdings sind die oft teurer als die Angebote im Laden. Außerdem besteht die Gefahr, einem Betrüger aufzusitzen. Deshalb raten wir davon ab, direkt am Hafen eine SIM-Karte zu kaufen.
Einige Campingplätze bieten kostenloses WLAN. Die Qualität und Geschwindigkeit des Internets ist unserer Erfahrung nach meist nicht besonders gut.
Unser Fazit zur Wohnmobilreise durch Marokko
Marokko als Reiseland fürs Wohnmobil hat uns restlos begeistert. Wir lieben die kargen Landschaften der Wüste und der Gebirge.
Vor allem hat uns die allgegenwärtige Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Bevölkerung begeistert. Wir fühlten uns überall willkommen und herzlich aufgenommen. Daher haben wir uns immer sicher gefühlt und befürchteten nicht, Opfer von Kriminalität zu werden.
Auch kulturell gibt es für Interessierte viel zu entdecken. Ob die Königsstädte im Norden, uralte Agadire im Anti-Atlas, trutzige Festungen an der Küste und vieles mehr – langweilig wird es nicht.
Naturliebhaber kommen in den Palmengärten des Draa-Tals, in den steilen Wäldern des Rif-Gebirges, in Lagunen mit Flamingos und anderen Wasservögeln auf ihre Kosten.
Als Ziel für die Winterflucht ist Marokko das ideale Land. Es ist angenehm warm, ohne zu heiß zu werden. Das wissen viele Wohnmobil-Reisende zu schätzen. Daher ist besonders die Küstenregion beliebt und es kann ab Weihnachten auf einigen Campingplätzen voll werden. Doch wir haben immer einen Stellplatz gefunden.
ich kann eurem Artikel zu 100 % zustimmen, gut und ausführlich erklärt. Genau so haben Marokko auch erfahren und waren begeistert von diesem Land.
Am liebsten waren wir auf den Märkten unterwegs. Großstädte haben wir gemieden, bzw. nur kurz besucht.
Dankeschön, das freut uns.
Da scheinen wir ja ein sehr ähnliches Reiseverhalten zu haben.
LG Gina und Marcus
Toller Reisebericht. Wie sieht es mit Lebensmitteln aus, welche man aus Europa mitbringt. Werden diese an der Grenze konfisziert?
Dankeschön!
Es gibt keine Restriktionen für Lebensmittel. Mit Alkohol sollte man es nicht übertreiben.
LG Gina und Marcus