Mautfrei durch Frankreich mit dem Wohnmobil zu reisen bietet nicht nur erhebliche finanzielle Vorteile, sondern auch die Chance, das Land abseits der üblichen Routen zu entdecken.

Frankreich ist zwar bekannt für sein ausgezeichnetes Autobahnnetz, aber auch für die teils happigen Mautgebühren. Die können besonders bei längeren Strecken ordentlich ins Geld gehen. Doch es gibt Alternativen: Auf unseren Reisen haben wir Frankreich mehrfach durchquert und dabei viele mautfreie Routen entdeckt, die nicht nur deinem Geldbeutel guttun, sondern auch unvergessliche Eindrücke abseits der Hauptstrecken bieten.

In diesem Artikel teilen wir mit dir unsere besten Tipps und Erfahrungen für eine entspannte und kostengünstige Durchquerung Frankreichs. Du erfährst, welche Routen sich besonders lohnen und wo du sicher übernachten kannst. Und ja, wir sprechen auch offen über die Herausforderungen – sei es in puncto Sicherheit oder Fahrzeit.

Lass dich von unseren Erfahrungen inspirieren und plane deine nächste Tour mautfrei durch Frankreich. Denn eines ist sicher: Manchmal sind es gerade die Umwege, die zu den schönsten Entdeckungen führen.

Warum mautfrei durch Frankreich?

Wenn du mit deinem Wohnmobil von Deutschland nach Spanien oder Portugal reist, kommst du an Frankreich nicht vorbei. Nach unseren Erfahrungen auf zahlreichen Touren durch dieses vielseitige Land können wir dir versichern: Die mautfreie Variante lohnt sich! Die Mautgebühren für ein Wohnmobil bis 3,5 Tonnen summieren sich je nach Route erheblich (Stand 2025):

  • Route über Lyon und das Rhonetal zur spanischen Grenze bei La Jonquera: 130 € Euro für die einfache Strecke
  • Route zur Atlantikküste (Irun): 111 € bis 150 € je nach Strecke

Die Ersparnis beträgt also je nach Route zwischen 111 und 150 Euro pro Strecke – bei Hin- und Rückfahrt sind das bis zu 300 Euro. Geld, das du wunderbar in regionale Spezialitäten, einen guten Tropfen Wein oder einen zusätzlichen Ausflug investieren kannst.

Autos fahren auf einer nassen Straße durch Mautstellen, grüne Pfeile zeigen freie Fahrspuren an, und über ihnen sind beleuchtete Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder angebracht.

An der Mautstation wirst du viel Geld los

Hat dein Wohnmobil über 3,5 Tonnen wird die Maut noch mal erheblich teurer.

Berechnen kannst du die voraussichtlichen Mautkosten auf dieser Seite: ADAC Routenplaner

Doch es geht nicht nur ums Sparen. Auf den weniger befahrenen Nationalstraßen erlebst du Frankreich von einer authentischeren Seite. Du kommst durch charmante Dörfer, entdeckst versteckte Aussichtspunkte und findest gemütliche Stellplätze abseits der Touristenströme.

Während die Mautautobahnen dich schnell von A nach B bringen, schenken dir die mautfreien Routen das, was beim Reisen mit dem Wohnmobil eigentlich zählt: den Weg als Ziel zu sehen und die Freiheit, spontan anzuhalten, wenn dich etwas interessiert.

Die besten mautfreien Routen durch Frankreich

Bei mehreren Durchquerungen Frankreichs haben wir verschiedene Routen ausprobiert, die komplett oder größtenteils mautfrei sind. Je nach deinem Ziel in Spanien oder Portugal bietet sich eine andere Route an. Alle haben ihre eigenen Vorzüge und Besonderheiten.

Route 1: Von NRW zu Spaniens Mittelmeerküste

Wir fahren über Aachen durch Belgien Richtung Sedan in Frankreich. Ab hier kannst du bis Reims die mautfreie A34 benutzen. Hinter Reims geht es auf der Landstraße D951 weiter.  Bei Nogent-sur-Seine überqueren wir die Seine, die hier noch recht klein ist. Weiter geht es auf Landstraßen, bis wir auf die Loire stoßen und bei Cosne-Cours-sur-Loire auf die A77 auffahren. Diese führt entlang der Loire und geht bei Nevers in die gut ausgebaute N7 über.

Brücke mit Steingeländer mit Blick auf einen ruhigen Fluss, umgeben von grünen Bäumen und Vegetation unter einem klaren blauen Himmel.

Flussüberquerungen können sehr malerisch sein

Wir folgen erst der N7, dann der D2009 und fahren bei Clermont-Ferrand auf die mautfreie A75 auf. Diese Autobahn führt durch das Zentralmassiv bis nach Béziers in Südfrankreich.  Ausnahme von der Mautfreiheit ist das beeindruckende Viadukt von Millau (ca. 9 Euro). Wer auch diese Kosten sparen möchte, kann das Viadukt über die beschilderte Umfahrung durch die Stadt Millau umgehen. Wir empfehlen aber, das Viadukt zu nutzen, denn die andere Strecke ist eine ziemlich anstrengende Kurverei.

Ab Beziers geht es noch mal auf Landstraßen bis zur spanischen Grenze.

Die Route bietet nicht nur Kostenvorteile, sondern auch atemberaubende Landschaften. Du fährst durch das Zentralmassiv mit seinen Vulkankegeln, weiten Hochebenen und tiefen Tälern. Die Strecke ist gut ausgebaut mit zahlreichen Rastplätzen und Aussichtspunkten.

Route 2: Zentrale Route über Orléans

Für alle, die zur spanischen Atlantikküste oder nach Portugal wollen, empfehlen wir die Route durch Zentralfrankreich.

Wir fahren von Aachen durch Belgien und über Landstraßen bis Vervins, wo es auf der N2 weitergeht. Auf der A104/N104 umfahren wir Paris. Schloss Fontainebleau liegt auf der Route und lohnt einen Abstecher.

Ein großes historisches Schloss mit mehreren Schornsteinen spiegelt sich in einem ruhigen Gewässer, gesäumt von Bäumen und einem klaren blauen Himmel.

Schloss Fontainbleau lohnt einen Zwischenstopp

Weiter geht es auf wenig befahrenen Landstraßen durch hübsche Orte und weite, grüne Landschaft.

Wir durchqueren die schöne Loire-Region mit ihren Schlössern und historischen Städten, bis es bei Vierzon auf die mautfreie A20 geht. Es folgt wieder eine Strecke mit gut ausgebauter Landstraße, die über Angouleme führt. Hier lohnt sich ein Stopp, um die zahlreichen Graffiti-Comics an den Häuserwänden zu bewundern.

Gina und Marcus gehen an einem Gebäude vorbei, an dessen Seite ein großes, farbenfrohes Wandgemälde mit Zeichentrickfiguren in dynamischen Actionposen zu sehen ist.

Angouleme gilt als Comic-Hauptstadt Frankreichs

Wenig später erreichen wir Bordeaux, dahinter geht es auf der mautfreien A63 weiter Richtung Süden. Kurz vor Bayonne verlassen wir die Autobahn, denn ab hier wird sie mautpflichtig. Auf Landstraßen geht es nun weiter bis zur französichen Grenze.

Route 3: Von Süddeutschland zur spanischen Mittelmeerküste

Von Süddeutschland aus überqueren wir die Grenze zu Frankreich bei Neuenburg. Auf der A36 geht es mautfrei von Mülhausen bis hinter Danjoutin, wo wir auf die N19 wechseln. Diese führt uns bis Bezoul. Ab dort fahren wir über Landstraßen und Nationalstraßen entweder an Chalon-sur-Saone oder an Dijon vorbei. Die Strecke über Dijon ist etwas länger, dafür weniger kurvenreich.

Seitenansicht eines Fahrzeugs, das auf einer schmalen Landstraße fährt, mit grünen Feldern, Büschen und bewölktem Himmel im Hintergrund.

Entspannt durchs grüne Frankreich cruisen

Über beide Alternativen kommen wir schließlich bei Clermont-Ferrand an, wo es wie bei Route 2 auf der A75 Richtung Süden geht.

Alle drei Routen haben gemeinsam, dass du für die Zeitersparnis einer Mautautobahn etwa 1-2 Stunden mehr Fahrzeit einplanen solltest. Aus unserer Erfahrung ist dieser zusätzliche Zeitaufwand bei einer entspannten Wohnmobilreise jedoch gut investiert – sowohl für den Geldbeutel als auch für das Reiseerlebnis.

Unsere Reiseführer-Tipps für Frankreich

Westfrankreich vom Reise-Know-How-Verlag*

Dieser Artikel enthält Werbung in Form von Affiliate-Links. Diese sind mit einem * gekennzeichnet. Wenn du über diese Links etwas bestellst, erhalten wir eine kleine Provision, mit der du uns hilfst, die Kosten für unseren Blog zu tragen. Für dich ändert sich am Preis natürlich nichts. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Praktische Tipps zur Navigation

Die richtige Navigation ist der Schlüssel zum erfolgreichen mautfreien Durchqueren Frankreichs. Nach zahlreichen Reisen haben wir gelernt, worauf es ankommt, um nicht versehentlich doch auf kostenpflichtigen Strecken zu landen.

Navigations-Apps für mautfreie Routen

Nicht alle Navigationsgeräte und Apps bieten die Option, Mautstraßen zu vermeiden. Besonders bewährt haben sich in unserem Wohnmobil:

– Google Maps: In den Routenoptionen kannst du „Mautstraßen vermeiden“ auswählen. Die Anzeige der mautfreien Route erfolgt sofort und ist einfach zu erkennen.

– OsmAnd: Diese App basiert auf OpenStreetMap-Daten und bietet umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, auch für Offline-Navigation. Sehr praktisch für Gegenden mit schlechtem Mobilfunkempfang im Zentralmassiv.

– ADAC Maps: Zeigt neben mautfreien Strecken auch Wohnmobilstellplätze an und berechnet die Mautkosten verschiedener Routen im Vergleich.

Richtige Einstellungen vornehmen

Wichtig ist, die Einstellungen vor Reisebeginn zu prüfen:

1. Stelle sicher, dass die Option „Mautstraßen vermeiden“ aktiviert ist
2. Überprüfe die Fahrzeugart (als Wohnmobil oder Camper)
3. Gib deine Fahrzeugmaße korrekt ein, falls das Navi diese Option bietet
4. Achte darauf, ob die Route trotz Mautvermeidung über kostenpflichtige Abschnitte führt (manchmal kann dies nicht vermieden werden)

Beschilderung in Frankreich verstehen

Eine französische Autobahn mit einem Straßenschild, das Richtungen nach Châteauroux, Châtellerault und St. Maur-Cap Sud Le Poinconnet anzeigt, mit Grünflächen am Straßenrand.

Grünen Schildern kannst du unbesorgt folgen

Die französische Beschilderung unterscheidet sich von der deutschen:

– Blaue Schilder kennzeichnen Autobahnen (von denen viele mautpflichtig sind)
– Grüne oder weiße Schilder weisen auf Nationalstraßen hin (Routes Nationales), die in der Regel mautfrei sind
– Weiße Schilder mit schwarzer Schrift markieren zudem Départementstraßen (D), die immer mautfrei sind

An Abzweigungen und Autobahnkreuzen solltest du darauf achten, ob du auf eine mautpflichtige Strecke geleitet wirst. Oftmals gibt es Hinweisschilder mit einem Ticket-Symbol, die auf kommende Mautstationen hinweisen.

Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Navigationstools wird die mautfreie Durchquerung Frankreichs zum Kinderspiel. Und solltest du doch einmal falsch abbiegen: Keine Panik. Die nächste Ausfahrt bringt dich in der Regel schnell wieder zurück auf die kostenfreie Route.

Stellplätze entlang mautfreier Routen

Einer der großen Vorteile des Reisens mit dem Wohnmobil ist die Freiheit, fast überall übernachten zu können. Frankreich bietet ein hervorragendes Netz an Stellplätzen – gerade abseits der Mautautobahnen.

Ein weißer Van steht bei Sonnenuntergang auf einer Rasenfläche. Die Sonne steht tief am Horizont und wirft lange Schatten.

Wir stehen gerne frei

Aires de Service/Camping-Car

Frankreich ist bekannt für sein gut ausgebautes System von „Aires de Camping-Car“ – speziell für Wohnmobile eingerichtete Stellplätze. Viele davon liegen praktischerweise an oder in der Nähe der mautfreien Routen.

Du findest zahlreiche Aires in kleinen Orten abseits der Hauptstrecke, die oft kostenlos oder sehr günstig sind.

Ein weißer Van steht auf einem leeren Stellplatz neben einer Rasenfläche mit Picknicktischen und Bäumen unter einem bewölkten Himmel.

Nicht immer sind die Stellplätze so leer wie hier

Alternativen zu Aires

Neben den offiziellen Aires gibt es weitere Möglichkeiten zum Übernachten:

France Passion: Mit diesem Stellplatzführer (Jahresgebühr 33 Euro) kannst du kostenlos bei Winzern und Landwirten übernachten. Viele dieser Stellplätze liegen in idyllischen Gegenden entlang der mautfreien Routen und bieten eine persönliche Begegnung mit den Gastgebern. Das lohnt sich natürlich vor allem, wenn du einen längeren Aufenthalt in Frankreich planst.

– Gemeindestellplätze: Viele französische Gemeinden bieten einfache, oft kostenlose Stellplätze an, die in der Regel weniger überlaufen sind als die bekannteren Aires.

Ein weißer Citroën-Van steht auf einem fast leeren Parkplatz in der Nähe einer Rasenfläche mit Häusern und einer Kirche im Hintergrund unter einem bewölkten Himmel.

In kleinen Orten finden sich oft ruhige Parkplätze zum Übernachten

– Wohnmobilfreundliche Parkplätze: In Frankreich ist es an vielen Parkplätzen erlaubt, mit dem Wohnmobil zu übernachten, solange keine expliziten Verbote ausgeschildert sind. Besonders in ländlichen Gegenden entlang der mautfreien Routen finden sich solche Möglichkeiten.

Um einen Stellplatz zu finden, nutzen wir bevorzugt die App Park4Night.

Sicherheitsaspekte bei der Stellplatzwahl

Die Sicherheit sollte bei der Wahl des Stellplatzes immer Vorrang haben:

– Meide Autobahnrastplätze in Südfrankreich: Besonders im Süden, ab Lyon Richtung Mittelmeer, sind Übernachtungen auf Autobahnparkplätzen nicht zu empfehlen. Hier kommt es leider immer wieder zu Einbrüchen und Diebstählen.

– Vertraue deinem Gefühl: Wenn dir ein Stellplatz unsicher vorkommt, fahre lieber weiter. Es gibt genügend Alternativen.

Mehrere Wohnmobile stehen in einer Reihe auf einem Schotterplatz neben einer Straße, im Hintergrund sind Bäume und ein blauer Himmel mit dünnen Wolken zu sehen.

Manche fühlen sich sicherer, wenn mehrere Wohnmobile zusammen stehen

Die mautfreien Routen durch Frankreich sind gut mit Stellplätzen versorgt, sodass du immer eine passende Übernachtungsmöglichkeit finden wirst. Der Vorteil: Du kannst flexibel entscheiden, wo du Halt machen möchtest.

Sehenswertes entlang mautfreier Routen

Einer der größten Vorteile des mautfreien Reisens durch Frankreich ist die Möglichkeit, abseits der Touristenpfade besondere Orte zu entdecken. Die Nationalstraßen und mautfreien Autobahnabschnitte führen dich durch einige der schönsten Regionen des Landes.

Wenn wir viel Zeit für unsere mautfreie Route durch Frankreich haben, legen wir gerne mal einen Tag Pause ein, um bei einer kleinen Wanderung die Natur zu genießen.

Ein historisches Schloss aus Backstein und Stein mit Türmen und steilen Dächern steht neben einem Wassergraben mit stillem Wasser, umgeben von Grün und einer Backsteinmauer.

Schloss Bellegarde in Zentralfrankreich

Nicht nur entlang der Loire gibt es unzählige Schlösser zu entdecken. Eine schöne Überraschung auf dem Weg durch Zentralfrankreich war der Ort Bellegarde. Hier gab es nicht nur einen gepflegten und kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz, sondern auch ein hübsches kleines Wasserschloss.

Aber auch, wenn du nur durch die Orte durchfährst, wirst du vieles Schönes erspähen: alte Waschhäuser, trutzige Kirchen, malerische Fassaden und viel bunte Blumen.

Fährst du an der Atlantikküste hinter Bordeaux hinunter, ist ein Halt an der größten Düne Europas fast Pflicht. Die Dune de Pilat ist ein großartiges Naturschauspiel, das du dir nicht entgehen lassen solltest.

Gina und Marcus sitzen auf einer Sanddüne unter einem teilweise bewölkten Himmel, im Hintergrund spärlich grüne Bäume. Beide lächeln und sind leger für warmes Wetter gekleidet.

Pause im warmen Sand der Dune de Pilat

Der Vorteil der mautfreien Routen liegt nicht nur in der Kostenersparnis, sondern auch in der Möglichkeit, diese Sehenswürdigkeiten ohne Umwege zu erreichen. Die Fahrzeit verlängert sich zwar, aber die Entdeckungen entlang des Weges machen jede zusätzliche Minute wett.

Kostenplanung für die mautfreie Reise durch Frankreich

Bei einer Reise mit dem Wohnmobil durch Frankreich ist die Kostenplanung ein wichtiger Aspekt. Auch wenn du auf mautfreien Strecken unterwegs bist, fallen Kosten an. Hier ein Überblick, worauf du achten solltest und wie du weitere Einsparungen erzielen kannst.

Spritkosten

Der größte Kostenfaktor neben der Maut sind die Ausgaben für Kraftstoff. Hier einige hilfreiche Tipps:

– Tankstrategie: In Frankreich sind die Benzinpreise an Autobahntankstellen deutlich höher als an normalen Straßen – der Unterschied kann bis zu 20 Cent pro Liter betragen. Suche gezielt nach Tankstellen der großen Supermarktketten wie Carrefour, Intermarché oder Leclerc, die in der Regel die günstigsten Preise bieten.

– Regionale Preisunterschiede beachten: In ländlichen Gebieten, besonders im Zentralmassiv, können die Preise höher sein als in Ballungsräumen. Plane deine Tankstopps entsprechend.

– Apps zur Preissuche nutzen: Mit Apps wie „Essence&Co“ oder „Carbu.com“ findest du die günstigsten Tankstellen entlang deiner Route. Diese Apps werden in Frankreich viel genutzt und bieten aktuelle Preise.

– Automatentankstellen verstehen: Viele französische Tankstellen sind unbemannt und funktionieren nur mit Kreditkarte. Nicht alle deutschen Karten werden akzeptiert, daher ist es ratsam, verschiedene Zahlungsmittel dabei zu haben. Keine Angst: Auch wenn du nur wenig Französisch sprichst, kannst du die Automaten bedienen. Sie lassen sich immer auf Englisch und meistens sogar auf Deutsch umstellen.

Marcus steht neben einem weißen Van, während er ihn an einer Tankstelle betankt.

Ums Tanken kommst du nicht herum

Stellplatzgebühren

Die Kosten für Übernachtungen können stark variieren:

– Kostenfreie versus kostenpflichtige Übernachtungsmöglichkeiten: Während viele Gemeinde-Aires kostenlos sind, verlangen andere Gebühren zwischen 5 und 15 Euro pro Nacht. Die Ausstattung variiert nicht unbedingt entsprechend.

– Preisspanne für Ver- und Entsorgung: An manchen Stationen zahlst du für Frischwasser (oft zwischen 2-5 Euro für 100 Liter oder pro Zeiteinheit). An vielen anderen Stellen ist die Ver- und Entsorgung im Stellplatzpreis inbegriffen und meist komplett kostenlos.

Ein Schild mit dem nach links zeigenden Pfeil vor einer Hecke und bewölktem Himmel weist auf eine Entsorgungsstelle für Wohnmobilabwässer hin.

Entsorgung ist Frankreich oft kostenlos

– Jahreszeitenabhängige Kosten: In der Hauptsaison (Juli/August) sind die Preise für Stellplätze in touristischen Regionen oft höher. Im Frühjahr oder Herbst sparst du nicht nur Geld, sondern hast auch mehr Auswahlmöglichkeiten.

Gesamtkostenvergleich: Mautfrei vs. Mautpflichtig

Um die tatsächliche Ersparnis einzuschätzen, solltest du folgende Faktoren berücksichtigen:

– Benzinverbrauch: Die längere Strecke und häufigere Geschwindigkeitswechsel auf Landstraßen führen zu einem etwas höheren Verbrauch. Allerdings macht das nicht wirklich einen großen Kostenfaktor aus.

– Zeitfaktor: Die längere Fahrzeit bedeutet mehr Tage unterwegs, was zusätzliche Kosten für Übernachtungen und Verpflegung nach sich ziehen kann. Aber genau deswegen bist du ja eigentlich unterwegs, oder?

– Gesamtersparnis: Trotz dieser Faktoren ist die mautfreie Route in der Regel deutlich günstiger. Bei einer Durchquerung Frankreichs von Nord nach Süd kannst du, wie bereits erwähnt, bis zu 100 Euro pro Strecke sparen – auch wenn du den höheren Kraftstoffverbrauch gegenrechnest.

Unser Fazit aus vielen Frankreich-Durchquerungen: Die mautfreie Route lohnt sich finanziell fast immer, besonders wenn du das Land nicht nur durchqueren, sondern auch erleben möchtest. Die zusätzlichen Kosten für den etwas höheren Spritverbrauch werden durch die Mautersparnis mehr als ausgeglichen.

Sicherheit auf der Reise durch Frankreich

Frankreich gilt grundsätzlich als sicheres Reiseland, dennoch gibt es einige Bereiche, in denen besondere Vorsicht geboten ist. Besonders entlang bestimmter Strecken in Südfrankreich häufen sich Berichte über Zwischenfälle.

Wohnmobileinbrüche und Überfälle in Südfrankreich

Durch den Austausch mit anderen Wohnmobilisten haben wir festgestellt, dass besonders die Region südlich von Lyon bis zur Mittelmeerküste als Schwerpunkt für Einbrüche und Diebstähle gilt:

– Gefährliche Autobahnrastplätze: Besonders die Rastplätze entlang der A7 und A9 sind bekannt für nächtliche Einbrüche in Wohnmobile. Diebe nutzen oft die Müdigkeit der Reisenden und die abgelegene Lage mancher Rastplätze aus.

– Bekannte Hotspots: Die Gegend um Avignon, Nîmes und Montpellier wird in Wohnmobilforen häufig als problematisch bezeichnet. Auch die Rastplätze nahe größerer Städte sind häufiger betroffen als ländliche Gebiete.

– Vorgehensweise der Täter: In den meisten Fällen handelt es sich um gewöhnliche Einbruchsdiebstähle, bei denen die Täter versuchen, unbemerkt in das Fahrzeug einzudringen, während die Bewohner schlafen.

Übrigens: Vor „Gasüberfällen“ brauchst du dich nicht zu fürchten.

Tatsächlich sind Berichte über sogenannte „Gasüberfälle“ auf Wohnmobile nicht durch wissenschaftliche Studien oder offizielle Polizeiberichte belegt. Diese Geschichten gehören eher in den Bereich der urbanen Legenden und werden in Wohnmobilforen oft weitergegeben, ohne dass es konkrete Beweise gibt.

Experten, darunter Rechtsmediziner und Toxikologen, bezweifeln die praktische Durchführbarkeit solcher Angriffe, da die benötigte Menge an Gas, um Menschen zu betäuben, extrem hoch wäre und für die Täter selbst gefährlich sein könnte.

Einen ausführlichen Artikel dazu findest du hier: Isas Womo

Sicherheitstipps für Übernachtungen

Basierend auf unseren Erfahrungen und dem Austausch mit anderen Reisenden empfehlen wir folgende Sicherheitsmaßnahmen:

– Sichere Stellplatzwahl: Meide Autobahnrastplätze komplett für Übernachtungen, besonders in Südfrankreich. Wähle stattdessen offizielle Aires oder Campingplätze oder Plätze bei France Passion-Gastgebern.

– Vorsichtsmaßnahmen während der Übernachtung: Verschließe alle Türen und Fenster sorgfältig. Stelle sicher, dass keine Wertsachen sichtbar sind.

– Achte auch auf Zwischenstopps am Tag darauf, dein Wohnmobil sorgfältig zu sichern, wenn du es verlässt.

– Sicherheitsausrüstung: Zusätzliche Türsicherungen oder Alarmanlagen können zusätzlichen Schutz bieten. Unsere Maßnahmen zum Einbruchschutz haben wir in diesem Artikel beschrieben: Einbruchschutz im Wohnmobil

Verkehrssicherheit auf mautfreien Strecken

Die Verkehrssicherheit unterscheidet sich auf den mautfreien Routen nicht von den Autobahnen. Nach mehreren Durchquerungen Frankreichs auf verschiedenen Strecken möchten wir unsere Erfahrungen mit den Besonderheiten des französischen Straßennetzes teilen.

Besonderheiten französischer Landstraßen und Kreisverkehre

Wer in Frankreich unterwegs ist, wird schnell feststellen:

– Kreisverkehre (Ronds-points): Frankreich ist bekannt für seine zahlreichen Kreisverkehre. Die Regel „rechts vor links“ gilt auch hier – Fahrzeuge im Kreisel haben Vorfahrt. Auch mit größeren Wohnmobilen ist das kein Problem, da die Kreisverkehre in der Regel großzügig dimensioniert sind.

Ein Kreisverkehr mit einer Mittelinsel mit hohen blattlosen Bäumen, kleinen Sträuchern und Steinstufen, umgeben von geparkten Autos und Gebäuden unter einem bewölkten Himmel.

Keine Angst vor Kreisverkehren!

– Enge Ortsdurchfahrten: Auf den Nationalstraßen (Routes Nationales) und Départementstraßen führt die Route oft mitten durch kleine Ortschaften. Hier ist besonders bei größeren Wohnmobilen Aufmerksamkeit gefragt, da die Straßen manchmal sehr schmal werden können.

– Straßenbelag: Die mautfreien Straßen sind in der Regel gut gepflegt, aber nicht immer so perfekt wie die Mautautobahnen. Auf manchen Abschnitten, besonders in abgelegenen Regionen, können Schlaglöcher oder unebene Stellen vorkommen.

Geschwindigkeitsbegrenzungen außerhalb von Autobahnen

Ein wichtiger Punkt für die Sicherheit und den Reiseplan sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen:

  • Außerorts: Auf Landstraßen gilt in der Regel Tempo 80 km/h (auf einigen Straßen wurde das Limit auf 90 km/h angehoben)
  • Auf Schnellstraßen (zwei Fahrspuren in jede Richtung): 110 km/h, bei Regen 100 km/h
  • Auf Autobahnen 130 km/h, bei Regen 110 km/h
  • Innerorts: 50 km/h, oft nur 30 km/h
  • Wohnmobile über 3,5 Tonnen dürfen auf Schnellstraßen nicht schneller als 100 km/h, auf Autobahnen 110 km/h fahren

Radarfallen und Verkehrsregeln

Frankreich nimmt die Verkehrsüberwachung sehr ernst:

– Radarkontrollen: Die Franzosen setzen stark auf automatische Geschwindigkeitskontrollen. Feste Blitzer sind in der Regel angekündigt, mobile Kontrollen jedoch nicht. Die Toleranzschwelle ist niedriger als in Deutschland.

– Alkoholgrenze: In Frankreich liegt die Promillegrenze bei 0,5 (für Fahranfänger bei 0,2).

– Umweltzonen: In einigen Städten wie Paris, Lyon und Grenoble gibt es Umweltzonen, für die die franhösische Umwelt-Plakette Crit’Air erforderlich ist. Die Plakette kann beim französischen Umweltministerium online bestellt werden. Die Seite ist auch auf Deutsch verfügbar. Hier geht es zum Bestellformular.

Vor- und Nachteile mautfreier Routen in Frankreich

Nach mehreren Durchquerungen Frankreichs auf verschiedenen Strecken haben wir sowohl die Vorzüge als auch die Herausforderungen der mautfreien Reisevariante kennengelernt. Hier eine ehrliche Gegenüberstellung, die dir bei deiner Entscheidung helfen kann.

Vorteile

Die mautfreien Routen durch Frankreich bieten mehrere überzeugende Pluspunkte:

– Erhebliche Kostenersparnis: Wie bereits erwähnt, kannst du je nach Route bis zu 150 Euro pro Strecke sparen. Bei einer Hin- und Rückfahrt summiert sich das auf bis zu 300 Euro – Geld, das du besser in lokale Spezialitäten oder zusätzliche Aktivitäten investieren kannst.

– Entdecken malerischer Landschaften: Die mautfreien Strecken führen oft durch weniger erschlossene, aber umso schönere Landschaften.

Blick von einer Steinbrücke auf einen ruhigen Fluss, an dessen Ufern Bäume stehen und über dem sich ein bewölkter blauer Himmel befindet.

Schöne Ausblicke auf mautfreien Routen sind garantiert

– Flexiblere Reiseplanung: Ohne den Zwang, möglichst schnell von einer Mautstation zur nächsten zu kommen, kannst du spontane Abstecher zu interessanten Orten machen. Dieser Freiraum entspricht dem eigentlichen Geist des Reisens mit dem Wohnmobil – die Freiheit, den eigenen Rhythmus zu finden.

Nachteile

Fairerweise müssen auch die weniger positiven Aspekte genannt werden:

– Längere Fahrzeiten: Die mautfreie Durchquerung Frankreichs von Nord nach Süd dauert etwa 1-2 Stunden länger als auf den Mautautobahnen. Die Strecken sind nicht nur etwas länger, sondern auch durch Ortsdurchfahrten und Kreisverkehre langsamer zu befahren.

– Potentiell anspruchsvollere Streckenführung: Besonders im Zentralmassiv sind die Straßen kurviger und weisen mehr Höhenunterschiede auf. Für sehr große Wohnmobile oder unerfahrene Fahrer kann dies anspruchsvoller sein als die geradlinigen Autobahnen.

– Mehr Durchfahrten durch Ortschaften: Die mautfreien Routen führen häufiger durch Dörfer und Städte, was zu ständigen Geschwindigkeitswechseln führt. In manchen engen Ortsdurchfahrten ist mit größeren Wohnmobilen besondere Vorsicht geboten.

Eine schmale Straße, auf deren einer Seite Autos geparkt sind und auf dem Bürgersteig in der Nähe von Geschäften und einem alten Steingebäude Menschen stehen.

In manchen Orten geht es etwas enger zu

Abwägung je nach Reiseziel und -zeit

Ob die mautfreie Route für dich die richtige Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

– In der Nebensaison, wenn du Zeit hast und das Land erleben möchtest, ist die mautfreie Variante fast immer die bessere Wahl.
– Bei langen Reisen (z.B. mehrere Wochen in Spanien) fällt die zusätzliche Reisezeit kaum ins Gewicht.
– Wenn du unter Zeitdruck stehst oder bei schlechtem Wetter schnell durchkommen möchtest, kann die Mautautobahn trotz der Kosten sinnvoller sein.

Autos fahren bei Sonnenuntergang auf einer mehrspurigen Autobahn, mit dramatisch bunten Wolken am Himmel und Feldern auf beiden Seiten der Straße.

Manchmal ist die Maut-Autobahn die bessere Wahl

Unsere persönliche Bilanz nach vielen Frankreich-Durchquerungen: Wir bevorzugen fast immer die mautfreien Routen. Der Zeitverlust wird durch die schöneren Eindrücke und die Kostenersparnis mehr als wettgemacht.

Jahreszeiten und Routenplanung

Die Wahl der richtigen Jahreszeit kann einen erheblichen Einfluss auf deine mautfreie Reise durch Frankreich haben. Jede Saison bietet unterschiedliche Vor- und Nachteile, die bei der Routenplanung berücksichtigt werden sollten.

Beste Reisezeit für mautfreie Routen

– Frühling (März bis Mai): Eine ideale Zeit für die mautfreie Durchquerung. Die Landschaften sind grün, die Temperaturen angenehm, und der Touristenansturm hat noch nicht begonnen.

– Herbst (September bis November): Ebenfalls eine hervorragende Zeit. Die Sommerhitze hat nachgelassen, die Weinlese in den Weinbaugebieten ist in vollem Gange, und die Wälder im Zentralmassiv zeigen ihre Herbstfarben. Zusätzlich sind die meisten Stellplätze wieder deutlich leerer als im Sommer.

Marcus fährt mit dem Van durch ein Waldstück. Er trägt einen Sicherheitsgurt, ein helles Hemd und lächelt.

In der Nebensaison fährt es sich entspannt

– Sommer (Juli und August): Die klassische Hauptreisezeit hat auf mautfreien Routen Vor- und Nachteile. Die Tage sind lang, das Wetter meist stabil. Allerdings musst du mit mehr Verkehr rechnen, vor allem auf beliebten Abschnitten wie der A75 in Richtung Mittelmeer. Aber das ist natürlich auf den mautpflichtigen Autobahnen auch der Fall.

– Winter (November bis März): Die am wenigsten empfohlene Zeit für die mautfreien Routen durch das Zentralmassiv. In höheren Lagen kann es zu Schneefall und Straßensperrungen kommen, besonders auf der A75, die auf über 1000 Meter Höhe ansteigt. Die mautpflichtigen Autobahnen im Rhônetal sind in dieser Jahreszeit oft die sicherere Wahl.

Ferienverkehr und Hauptreisezeiten meiden

Ein wichtiger Faktor für eine entspannte Reise ist die Vermeidung von Stoßzeiten:

– Französische Ferienzeiten beachten: Die Hauptreisewellen in Frankreich beginnen und enden an den Wochenenden zu Beginn und am Ende der Schulferien. Hochsaison in Frankreich sind die Monate Juli und August.

– Wochenendverkehr: Auch außerhalb der Ferienzeiten sind Freitagnachmittag und Samstagvormittag verkehrsreiche Zeiten. Wenn möglich, plane deine Durchfahrt durch Ballungsräume wie Lyon auf einen Sonntag oder Wochentag.

Die beste Gesamtbilanz für eine mautfreie Durchquerung Frankreichs bieten aus unserer Sicht der späte Frühling und der frühe Herbst – mit angenehmen Temperaturen und weniger Verkehr.

Profilbild von Gina.

Hi, ich bin Gina,

Vanlife-Liebhaberin und Apothekerin. Zusammen mit Marcus erkunde ich Europa in unserem selbstausgebauten Van.

Unsere Reisen sind eine Mischung aus individuellem Abenteuer, Naturerlebnissen und dem Entdecken von Städten. Ich mag ungeplante Erlebnisse und liebe es, abseits von Campingplätzen die Natur zu erleben. Träumerin mit Bodenhaftung, neige zum Klugscheißen, aber immer bereit für neue Erfahrungen!

Mehr über mich erfährst du auf unserer Über-uns-Seite