Aktualisiert am 01/10/2024 von Gina

Mecklenburg-Vorpommern ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland – und das gilt natürlich auch für Reisen mit dem Wohnmobil.

Von Ostseeküste bis Mecklenburgischer Seenplatte blüht der Tourismus. Da kann es auch schon mal hektisch, voll und teuer werden. Um dem größten Trubel zu entgehen, haben wir uns auf unserer Reise mit dem Wohnmobil weniger bekannte Ziele ausgesucht. Mecklenburg hat nämlich abseits der touristischen Hotspots viele bezaubernde Orte zu bieten.

Wir zeigen dir in diesem Bericht, was du in drei Wochen in Mecklenburg sehen und erleben kannst. Von kulturellen Sehenswürdigkeiten über spannende Museen bis zu wunderschöner Natur ist alles dabei.

Dömitz an der Elbe

Wir überqueren die Elbe, die die Grenze zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bildet und gelangen nach Dömitz. Am Elbufer, vor der Zitadelle von Dömitz finden wir problemlos einen Parkplatz für unser Wohnmobil.

Die Zitadelle von Dömitz

Hier ist die beeindruckendste Sehenswürdigkeit die massive Festung am Elbufer. Die Flachlandfestung ist eine der besterhaltenen in Nordeuropa. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und sicherte die Landesgrenze Mecklenburgs und den Elbübergang. Im Dreißigjährigen Krieg nutzten die Generäle Tilly und Wallenstein die Festung.

Später dienten Gebäude der Anlage als Irrenhaus, Zuchthaus, Verwaltungs- und Wohnhäuser. Heute ist die Zitadelle Museum und kultureller Veranstaltungsort.

Eingang zur Festung Dömitz mit Torhaus und Brücke über den Wassergraben.

Über die Brücke geht es in die Festung

Wir betreten über die rekonstruierte Zugbrücke die Festung. Der Eintritt ist frei, dafür sind die Öffnungszeiten nicht sehr ausgedehnt. Um 15 Uhr soll geschlossen werden, also beeilen wir uns lieber.

Die Festungsmauern, Bastionen, Kasematten und Gebäude im Inneren der Zitadelle sind aus Ziegeln gemauert. Als erstes fällt uns das hoch aufragende Gebäude des Kommandantenhauses ins Auge. Es ist leider nicht zugänglich, da dringender Sanierungsbedarf besteht. In den weiteren Häusern, die im Innenhof der Festung Dömitz verteilt sind finden wir verschiedene Ausstellungen. Themen sind die Stadt- und Festungsgeschichte, Grenzgeschichte und Elbbrücken und UNESCO-Biosphärenreservat Elbauen. Auch dem mecklenburgischen Dichter Fritz Reuter ist eine Ausstellung gewidmet. Er verbrachte ein Jahr Festungshaft in Dömitz.

Nachdem wir um 15 Uhr aus dem Zeughaus hinauskomplimentiert wurden, machen wir uns auf den Weg in die Stadt Dömitz. Am Ausgang aus der Festung wundern wir uns, dass der Wächter noch Besucher einlässt. Später erfahren wir im Tourismusbüro, dass sie gerade längere Öffnungszeiten zumindest für den Außenbereich austesten. Das wollten sie aber noch nicht öffentlich machen. Daran erkennen wir, dass wir uns hier etwas abseits der üblichen Touristenpfade bewegen. Das hat für uns mehr Charme als durchgetaktete Organisation.

Infos zur Zitadelle Dömitz

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  • Adresse: Auf der Festung 3, 19303 Dömitz
  • Öffnungszeiten: Festungshof Apr – Sep Mo – So  10.30 – 15.30 Uhr,
  • Öffnungszeiten Ausstellungen Apr Mi – Fr 12 – 15, Sa, So 11 – 15; Mai – Sep Mi – So 11 – 15 Uhr
  • Eintrittspreise: Eintritt frei, Spende erwünscht
  • Homepage

Der historische Stadtkern von Dömitz

Straße mit Kopfsteinpflaster und Fachwerkhäusern.

Im historischen Stadtkern von Dömitz

Wir laufen durch die kopfsteingepflasterten Straßen der Altstadt. Viele Fachwerkhäuser prägen das Bild. Die meisten sind liebevoll renoviert. Dazwischen gibt es immer wieder Gebäude, die recht verwahrlost wirken. Offenbar ist nicht überall das Geld für aufwendige Renovierungen vorhanden.

Auf der Hauptstraße entdecken wir die Eisdiele “Eispirat Dömitz”. Große Werbefahnen informieren uns, dass es hier original DDR-Softeis gibt. Das müssen wir natürlich probieren. Die Eisdiele ist in kompletter DDR-Ostalgie dekoriert. Von Fahnen bis FDJ-Uniformen ist alles dabei. Das Softeis gibt es in zwei Geschmacksrichtungen, wahrscheinlich wie zu DDR-Zeiten. Wir lassen es uns jedenfalls schmecken.

Marcus hält strahlend zwei Eisbecher mit Softeis in der Hand.

Für Eis sind wir immer zu haben

Eisenbahnbrücke

Eine weitere Sehenswürdigkeit bei Dömitz ist die Ruine der Eisenbahnbrücke, die hier über die Elbe führte. Auf der mecklenburgischen Seite ist nicht mehr viel davon zu erkennen. Deshalb fahren wir hinüber auf das niedersächsische Ufer.

Die 1870 – 1873 erbaute Eisenbahnbrücke führte mit 16 Vorlandbrücken über die weite Landschaft der Elbaue auf westlicher Seite. Über den Fluss selber baute man vier Brückenfelder mit einer Drehbrücke in der Mitte.

Brücke mit gemauerten Pfeilern und eisernen Bögen über den Wiesen der Elbaue.

In vielen Bögen erstreckt sich die Brücke über die Elbaue

1945 trafen amerikanische Bomben die Brücke und zerstörten den östlichen Teil. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht, da die Elbe die Zonengrenze bildete. Die verbliebenen Brückenpfeiler und -bögen in der Elbe mussten wegen Einsturzgefahr abgerissen werden.

So steht heute noch der westliche Brückenkopf mit einem trutzigen Brückenhaus, das damals zur Verteidigung der Brücke dienen sollte. Die 16 Vorlandbrücken erstrecken sich von dort über die Elbauen. Die ersten vier Brückenfelder sind heute als “Skywalk” ausgebaut und begehbar. Einige Infotafeln beschreiben das Biotop der geschützten Elblandschaft.

Gina und Marcus gehen über Steg auf der Eisenbahnbrücke.

Auf dem “Skywalk”

Wir spazieren über die Brücke und lassen uns den Wind durch die Haare wehen. Die Elbe können wir von hier aus gar nicht erkennen, so weit zieht sich die Elbaue ins Land. Es ist eine schöne Verbindung von Natur und Industriedenkmal.

Stellplätze in Dömitz

Tagesparkplatz an der Zitadelle, Am Wall 23, 19303 Dömitz

Wohnmobilstellplatz Am Hafen, Hafenplatz 1, 19303 Dömitz

Wasserwanderzentrum Dömitz, An der Schleuse, 19303 Dömitz

Residenzstadt Ludwigslust

Von Dömitz aus ist es nicht weit zu unserem nächsten Ziel. Ludwigslust ist eine typische Residenzstadt, die um ein prächtiges Schloss und einen üppigen Schlosspark errichtet wurde.

Und das Beste: der gepflegte Wohnmobilstellplatz liegt direkt neben dem Schloss.

Weißer Kastenwagen steht auf dem Wohnmobilstellplatz in Ludwigslust.

Schöner Stellplatz am Schlossgarten

Schlosspark Ludwigslust

Wir nutzen das schöne Sommerwetter, um uns zunächst den Schlosspark anzusehen. Hier kannst du stundenlang spazierengehen. Mit 120 ha ist er die größte Parkanlage in Mecklenburg.

Die Gestaltung als Englischer Garten erfolgte durch Lenné. Es gibt ein paar große Sichtachsen, wie die Hofdamenallee, die in gerader Linie vom Schloss wegführt. Ansonsten führen gewundene Pfade oder breitere Wege durch den Schlosspark. Kleine Gebäude sind im Gelände verteilt, wie die katholische Kirche oder diverse Mausoleen.

Kleine Wasserfontänen in einem runden Becken, aus dem Hintergrund kommt der Kanal, der das Becken speist.

Wasserspiele am Großen Kanal

Ein besonderer Blickfang ist der Große Kanal. Schnurgerade führt er durch den Wald, mit einem Weg an jeder Seite. Brücken und Wasserspiele lockern den Lauf des Kanals auf. Interessant ist, dass alle Fontänen nur durch den hydrostatischen Druck, der durch das Gefälle entsteht, betrieben werden. Keinerlei Pumpen sind hier verbaut.

Schloss Ludwigslust

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den Schlosspark wenden wir uns dem Schloss selber zu. Auf dem Platz vor dem klassizistischen Bau beeindrucken uns die großen Kaskaden. Die Figuren sind Allegorien der Flüsse Stör und Rögnitz, durch die alle Wasserspiele des Ludwigsluster Schlosses gespeist werden.

Vorderseite des Schlosses Ludwigslust, ein Teil der Fassade ist von Bauplanen verhängt.

Schloss Ludwigslust

Herzog Christian Ludwig ließ sich hier zunächst ein bescheidenes Jagdschloss erbauen. Bis dahin hieß der kleine Ort Klenow. Doch bescheiden, wie Herzöge nun mal sind, fand der Herzog es angemessen, den Ort in Ludwigslust umzubenennen.

Seinem Nachfolger, Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, genügte das kleine, inzwischen baufällig gewordene Jagdschlösschen nicht. Nach seine Grand Tour durch Europa, die ihn auch nach Versailles geführt hatte, war dies sein Ideal.

1772 begannen die Bauarbeiten am Residenzschloss, das schon 1777 von der herzöglichen Familie und dem Hof bezogen wurde. Friedrich verlegte den Hof von Schwerin nach Ludwigslust und regierte fortan von hier.

Die geführte Besichtigung des Schlosses haben wir verpasst. Also erkunden wir das Schloss mit vielen prächtigen Räumen alleine. Hilfreich zur Seite steht uns in mehreren Räumen das Museumspersonal, das gerne und sehr freundlich Erläuterungen anbietet. Das haben wir noch in keinem anderen Museum so erlebt.

Im Ostflügel des Schlosses entdecken wir in 18 Räumen das höfische Leben der damaligen Zeit. Besonders beeindruckend ist die Gemäldegalerie, ein 165 qm großer Raum, dessen Längswand eng mit Gemälden geschmückt ist.

Marcus und Gina fotografieren sich vor einem großen Spiegel im Schloss, im Hintergrund ein großer Kronleuchter.

Auf Entdeckungstour im Schloss

Leider ist das Prunkstück des Schlosses, der Goldenen Saal, wegen Renovierung nicht zugänglich. Wir können nur durch eine Scheibe spähen und versuchen, zwischen den Baugerüsten etwas von der Pracht der goldfarbenen Verzierungen zu erkennen. Was hier nach teuren Materialien wie Marmor, Granit und vergoldetem Stuck aussieht, ist – Pappmaché! Die stets klamme herzogliche Kasse konnte sich nämlich das teure Zeug nicht leisten. Statt dessen perfektionierte man in einer eigenen Fabrik den sogenannten Ludwigsluster Carton. Papier und Kleister wurden vermischt, geformt, getrocknet, geschliffen, bemalt und mit einem wasserfesten Firnis überzogen.

Nicht nur im Goldenen Saal, sondern im gesamten Schloss Ludwigslust und auch in der Schlosskirche schuf man fast alle dekorativen Elemente auf diese Art. Ganz schön raffiniert, finden wir.

Infos zum Schloss Ludwigslust

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  • Adresse: Schlossfreiheit 1, 19288 Ludwigslust
  • Öffnungszeiten: 15.4. – 14-10. Di – So 10 – 18; 15.10. – 14.4. Di – So 10 – 17
  • Eintrittspreise: 6,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
  • Homepage

Die Stadtkirche

Ein Weg führt auf die Kirche zu, die wie ein griechischer Tempel aussieht.

Stadtkirche

Mehrfach empfahlen uns verschiedene Leute, auf jeden Fall die ehemalige Schlosskirche zu besichtigen. Sie liegt gegenüber des Schlosses, eine lange Allee führt darauf zu.

Wir passieren auf der Allee die Gedenkstätte des KZ Wöbbelin, das sich in der Nähe von Ludwigslust befand. Hier sind 200 Opfer, die im KZ zu Tode kamen bestattet.

Die Stadtkirche erinnert an einen griechischen Tempel. Sechs gewaltige dorische Säulen tragen das Dach der Vorhalle. Der Innenraum ist hell und wird an den Längsseiten von weiteren großen Säulen gesäumt. Hinter dem Altar nimmt ein Gemälde die gesamte Wand ein. Es zeigt die Verkündung der Geburt Christi.

Führung durch die barocke Residenzstadt

Im Schaukasten am Wohnmobilstellplatz haben wir die Info gefunden, dass die Touristeninfo Führungen durch die barocke Residenzstadt anbietet. Spontan beschließen wir, das Angebot wahrzunehmen.

So finden wir uns am Samstag im Tourismusbüro ein und hoffen, dass die Gästeführung noch nicht ausgebucht ist. Ist sie nicht – im Gegenteil: wir beide sind die einzigen Gäste. Der engagierte Stadtführer erklärt uns an dem Bronzemodell der Stadt, wie eine barocke Residenzstadt aufgebaut wurde.

Marcus geht zusammen mit einem Mann die Straße entlang, die von historischen Häusern gesäumt ist.

Kurzweilige Stadtführung durch Ludwigslust

Die Häuschen des urspünglichen Ortes hatten in der Nähe des herzoglichen Schlosses nichts zu suchen. Die Stadt wurde komplett neu angelegt, in schöner Symmetrie, wie man es im Barock gerne hatte.

Zwei Stunden laufen wir mit unserem Gästeführer durch die Straßen von Ludwigslust und erfahren viel Interessantes. Nicht nur Details aus früheren Jahrhunderten, sondern auch die Geschichte der jüngeren Vergangenheit bringt er uns nahe.

Die Führung gefällt uns sehr gut, wir können sie auf jeden Fall empfehlen.

Stellplatz in Ludwigslust

Caravan-Stellplatz Ludwigslust, Friedrich-Naumann-Allee, 19288 Ludwigslust

Unsere Videos über die Wohnmobilreise Mecklenburg

Unsere Reise durch Mecklenburg haben wir mit der Kamera begleitet. In diesen Videos bekommst du lebendige Eindrücke von den Orten und unseren Erlebnissen:

Dömitz bis Ludwigslust

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Plau – Röbel – Rechlin

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Neustrelitz – Ankershagen

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Sternberg – Groß Raden – Warnow

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Plau am See

Von Ludwigslust aus fahren wir weiter Richtung Osten. Der Plauer See ist der drittgrößte See in Mecklenburg-Vorpommern. Die namensgebende Stadt Plau am See lassen wir zunächst links liegen und fahren ans Nordende des Sees.

Luftbild von weißem Kastenwagen auf einer kleinen Straße zwischen grünen Wiesen.

Kleine Straßen mit viel Grün drumherum sind typisch für Mecklenburg

Das Agroneum bei Alt-Schwerin

In der Nähe des kleinen Orts Alt-Schwerin liegt das Agroneum. Ein großes Freilichtmuseum, das die landwirtschaftliche Nutzung zum Thema hat.

Marcus begeistern die gezeigten Flugzeuge und Gefährte. In einer Halle stehen Flugzeuge aus sowjetischer Herkunft, die zum Düngen der Felder eingesetzt wurden. Es gibt Traktoren aus allen Epochen bis hin zu selbstgebauten Traktoren, die in der DDR-Zeit konstruiert wurden. Es gab ja nichts, und so wurden die Menschen erfinderisch und nahmen hier eine LKW-Achse, dort ein Trabi-Lenkrad, irgendeinen Motor und weitere Teile. Daraus bauten sie sich eigene Traktoren.

Historische Traktoren stehen in einer runden Halle.

Die alten Traktoren sind nur ein Highlight im Agroneum

In anderen Häuschen werden alte Handwerkstechniken vorgestellt. Vom Schmied über Seilerei bis zum Wagner reicht die Palette.

Ein besonderer Blickfang ist die stattliche Holländer-Windmühle, die funktionstüchtig restauriert wurde.

Holländer-Windmühle vor blauem Himmel mit einzelnen Wolken.

Die Windmühle ist beeindruckend

Wir stärken uns im Museumscafé mit Kaffee und leckerem, selbstgebackenen Kuchen. Danach geht es aus dem Freilichtgelände des Agroneums raus und rüber auf die andere Straßenseite.

Hier sind Wohnungen der Landarbeiter zu besichtigen. In dem 50 Meter langen Steinkaten sind Zwei-Zimmer-Wohnungen untergebracht, die bis in die 1970er Jahre bewohnt waren. Es gab kein fließendes Wasser, Elektrizität wurde irgendwann nachgerüstet.

Niedrige, einstöckige Gebäude aus Feldsteinen mit einem Satteldach.

Hier wohnten die Landarbeiter mit ihren Familien

Eine Wohnung ist noch im Originalzustand zu sehen, in dem die Familie sie nach ihrem Umzug 1970 hinterlassen hat.

Gegenüber steht die Schnitterkaserne, in der eine Ausstellung zu 5000 Jahren Landwirtschaft in Mecklenburg untergebracht ist.

Infos zum Agroneum

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  • Adresse: Achter de Isenbahn 1, 17214 Alt Schwerin
  • Öffnungszeiten: tgl. 10 – 18 Uhr (Winterpause vom 11.11. bis Frühjahr)
  • Eintrittspreise: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro
  • Homepage

Plauer Burgmuseum

Von der Plauer Burg steht heute nur noch der Burgturm. Darin befindet sich ein Museum, in dem die funktionierende Turmuhr aus dem Jahr 1581 und ein tiefes Verlies gezeigt werden. Bemerkenswert ist, dass der Burgturm vom Verein der Museumsfreunde Plau am See saniert wurde. Es steckt also viel ehrenamtliche Arbeit darin.

Im Vordergrund ein Strauch mit weißen Blüten, dahinter der Burgturm mit Kegeldach.

Der Burgturm ist das einzige Überbleibsel der alten Burg

Der zweite des Teil des Plauer Burgmuseums ist das Technikmuseum. Auch das wird ehrenamtlich betreut. Mit großer Begeisterung führt uns ein Mitarbeiter des Museums eine Schuhnagelmaschine, eine Setzmaschine und weitere technische Geräte vor.

Infos zum Plauer Burgmuseum

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  • Adresse: Burgplatz 2,19395 Plau am See
  • Öffnungszeiten: Ostern bis 31. Oktober täglich 10 – 17 Uhr
  • Eintrittspreise: Technikmuseum 3 Euro, Burgturm 2 Euro
  • Homepage

Wanderung “Spur der Zaubersteine”

In der Touristeninformation hat uns die sehr freundliche Mitarbeiterin die Wanderroute “Spur der Zaubersteine” empfohlen. Einen Flyer mit Streckenbeschreibung gab es auch.

Also machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg. Wir laufen einmal quer durch die übersichtliche Altstadt von Plau am See. Dabei überqueren wir eine weitere Sehenswürdigkeit des Ortes: Die eiserne Hubbrücke. Die blau gestrichene Eisenbrücke aus dem Jahr 1916 überquert das Flüsschen Elde. Wenn größere Schiffe passieren wollen, wird die ganze Brücke samt Brückenwärterhäuschen um 1,60 Meter angehoben.

Blaue Hubbücke mit hölzernem Brückenwärterhäuschen.

Die Blaue Brücke

Wenig später führt uns die Wanderstrecke durch den Stadtwald, ein großes Waldgebiet. Unter lichtem, hellgrünen Laub wandern wir, hin und wieder liegen kleine Weiher im Wald. Gut, dass uns die Dame aus dem Tourismusbüro darauf hingewiesen hat, dass Mückenschutz bei dieser Wanderung unerlässlich sei!

Auf einem Holzbohlensteg überqueren wir das Hofstätter Moor. Schwarzerlen wachsen aus dem Wasser, verschiedene Sumpfgräser spiegeln sich in der glatten Wasseroberfläche. Eine mystische Stimmung!

Marcus und Gina gehen auf einem schmalen Holzsteg über das Moor. Ringsum grüne Bäume.

Verwunschene Stimmung auf der Wanderung

An Burgwall und Burgsee führt die Strecke weiter entlang. Mit ein wenig Glück kann man hier Eisvögel erspähen. Das ist uns leider nicht vergönnt.

Schließlich überqueren wir die Bundesstraße und gehen nun entlang des Ufers des Plauer Sees zurück in den Ort.

Info zur Wanderung Spur der Zaubersteine

  • Länge: 11 Kilometer
  • Höhenmeter: 80
  • Dauer: etwa 4 Stunden
  • Komoot-Link

Einkehrmöglichkeiten:

  • diverse Restaurants, Cafés etc. in der Innenstadt von Plau
  • Lokale am Seeufer (nur in der Hauptsaison)

Stellplätze Plau am See

Weißer Kastenwagen steht zwischen zwei anderen Wohnmobilen auf einem Parkplatz.

Nicht romantisch, aber praktisch: kostenloser Stellplatz in Plau am See

Kostenloser Wohnmobilstellplatz (ohne Services): Quetziner Str., 19395 Plau am See

Campingpark Zuruf, Seestraße 38 D, 19395 Plau am See

Röbel an der Müritz

Da wir keine Lust auf den touristischen Trubel im Hauptort Waren/Müritz haben, entscheiden wir uns, ins kleinere und ruhigere Röbel zu fahren.

Röbel ist ein hübscher kleiner Ort. Viele gepflegte Fachwerkhäuser mit buntgestrichenen Fassaden verleihen dem Ortskern ein fröhliches Flair.

Straße mit gelb-braunem und weiß-blauem Fachwerkhaus.

Bunt ist es in Röbel

Bemerkenswert ist, dass in dem kleinen Städtchen zwei eindrucksvolle gotische Kirchen stehen. Die Marienkirche ist die ältere der beiden und einer der ältesten Backsteinbauten in Mecklenburg. Hier war der älteste Kern der Siedlung, der von der slawischen Bevölkerung bewohnt wurde.

In die Neustadt zogen wenig später deutsche Kaufleute und Handwerker und erbauten ihre eigene Kirche, die Nikolaikirche. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orten in Mecklenburg verschmolzen die deutschen und slawischen Gemeinden nicht, sondern grenzten sich seit dem Mittelalter voneinander ab. Eine Einigung erschwerte zudem, dass die beiden Kirchen zu zwei verschiedenen Bistümern zählten. Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, ehe sich Altstadt und Neustadt zu einem Ort vereinten.

Weißes, klassizistisches Gebäude mit rotem Dach, dahinter ragt der Kirchturm empor.

Marktplatz und Nikolaikirche in Röbel

Die Türme beider Kirchen können bestiegen werden und bieten einen schönen Panoramablick über den Ort und die Müritz.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Röbel ist die alte Holländer-Windmühle, die auf dem Hügel steht, auf dem einst die Burg Röbel thronte. Die Mühle beherbergt wechselnde Kunstaustellungen.

Und wenn du jetzt genug Architektur und Kunst besichtigt hast, kannst du in der Müritz-Therme entspannen.

Stellplätze in Röbel

Wohnmobilstellplatz des Röbeler Segler-Vereins, Marina Röbel, Müritzpromenade 20, 17207 Röbel

Campingplatz Pappelbucht, Seebadstr. 38, 17207 Röbel

Das Luftfahrttechnische Museum in Rechlin

Der Ort Rechlin am südlichen Ende der Müritz ist wegen des Luftfahrttechnischen Museums besuchenswert. Das Museum wird von einem Verein betrieben, was wir sehr beeindruckend finden.

Eine lila kufelförmige Blüte im Vordergrund, hinten unscharf ein Flugzeug

Auf dem Gelände des Luftfahrttechnischen Museums

Ursprünglich war auf dem großen Gelände die Erprobungsstelle der Luftwaffe eingerichtet. Hier forschten Ingenieure an der Weiterentwicklung von Flugzeugen und Hubschraubern. Mehr oder weniger tollkühne Testpiloten probierten die Neuerungen in der Praxis aus. Dabei verlor ein erschreckend hoher Anteil sein Leben.

Nach 1945 stationierte die sowjetische Armee ihre Kampfflugzeuge in Rechlin. Außerdem wurde zu DDR-Zeiten eine Schiffswerft auf einem Teil des Geländes installiert.

Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1993 gründeten interessierte Menschen den Verein Luftfahrttechnisches Museum e. V. Sie sanierten die Hallen und Gebäude und begannen Exponate zu sammeln.

Kriegshubschrauber in gelb-grüner Tarnlackierung.

Viel Kriegsgerät auf dem Gelände

Die Flugzeuge und Hubschrauber, die hier zu bewundern sind, sind überwiegend sowjetische Kriegsgeräte. Sowohl auf dem Außengelände als auch in den Hallen gibt es richtig viel für Technikfans. Marcus faszinieren die technischen Details, ich finde irgendwann die Häufung dieser Kriegsgeräte etwas deprimierend.

Dafür spricht mich die Sonderausstellung über weibliche Flug-Pionierinnen umso mehr an. Ein paar Namen der Pilotinnen kannte ich, die meisten waren mir bis dahin unbekannt.

Infos zum Luftfahrttechnischen Museum

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  • Adresse: Am Claassee 1, 17248 Rechlin
  • Öffnungszeiten: Apr – Okt 10 – 17; Nov – Mrz 10 – 16 Uhr
  • Eintrittspreise: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro
  • Homepage

Stellplätze in Rechlin

Da wir nur für den Besuch des Luftfahrttechnischen Museums in Rechlin waren, haben wir auf dem Parkplatz des Museums übernachtet.

Wer etwas Service möchte, findet ihn auf einem der beiden Wohnmobilstellplätze:

Reisemobil-Marina Müritz, Boeker Landstraße 1b, 17248 Rechlin

Stellplatz beim Müritz-Segel-Verein Rechlin, Fritz-Reuter-Straße 50, 17248 Rechlin

Neustrelitz und Umgebung

Wir fahren weiter Richtung Osten. Am Ostufer der Müritz liegt ein großer Teil des Müritz-Nationalparks. Den lassen wir zunächst links liegen, denn östlich von Neustrelitz gibt es einen weiteren Teil des Nationalparks.

Hier finden wir den Serrahner Wald, einen der letzen Buchen-Urwälder in Deutschland. Da das Gebiet bis in die 1950er Jahre als Jagdgebiet genutzt wurde, wurde der uralte Baumbestand nicht angetastet. Heute ist der Buchenwald als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichnet.

Wandern im Müritz-Nationalpark

Diesen Buchen-Urwald wollen wir erwandern. Wir parken unseren Van am Wanderparkplatz bei Zinow am Rande des Nationalparks.

Von hier aus führt der Wald-Erlebnispfad in den Naturpark. Infotafeln am Wegesrand weisen auf typische Pflanzen und Phänomene hin. Im kleinen Ort Serrahn gibt es ein modernes Infozentrum, in dem wir uns ausführlich über die Entstehung und den ökologischen Nutzen des Urwalds schlau machen.

Gina und Marcus stehen vor einer Infotafel im Wald.

Entlang des Weges gibt es viele Informationen

Weiter geht der Weg, jetzt erst durch den dichten Buchenwald. Vorher wechselten sich noch Weißtannen und Eichen im Bestand ab. Wir passieren einen See, bevor wir wieder den Rückweg antreten.

So informativ der Weg auch ist, wandertechnisch ist er ein bisschen langweilig. Es geht auf einem breiten Forstweg dahin. So sind wir froh, als uns der Rückweg über schmale, gewundene Pfade durch den dichten Wald führt. Ein Sumpfgebiet überqueren wir auf einem Holzsteg.

Als kleines Highlight finden wir mitten im Wald plötzlich zwei stabile Hängematten, die wir für eine kurze Ruhepause nutzen.

Gina liegt auf einer Hängematte im Wald.

Erstmal chillen…

Dann geht es aber zurück zum Van.

Info zur Wanderung durch den Serrahner Urwald

  • Länge: 11,4 Kilometer
  • Dauer: etwa 4 Stunden
  • Höhenmeter: 170
  • Komoot-Link

Einkehrmöglichkeiten:

  • keine

Sehenswürdigkeiten:

  • Nationalpark Infocenter Serrahn

Residenzstadt Neustrelitz

Nach zwei entspannten Tagen auf dem Campingplatz haben wir genug Energie getankt, um uns die Residenzstadt Neustrelitz anzusehen.

Nachdem das bisherige Residenzschloss des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz 1712 abgefackelt war, entsann er sich seines Lustschlosses in Glienecke. Dieses hatte bisher als Jagdschloss gedient und wurde nun standesgemäß zur neuen Residenz ausgebaut. Da – wie wir in Ludwigslust gelernt haben – zum Residenzschloss auch eine hübsche Stadt gehört, baute man die neue Stadt mit dem Namen Neustrelitz.

Bronze-Modell der Stadt mit einem qudratischem Platz in der Mitte. Von hier gehen sternförmig acht Straßen ab.

Auf dem Modell ist der barocke Grundriss gut zu erkennen

Die Stadt ist als barocke Planstadt angelegt, mit einem in Europa einzigartigen Grundriss. Das Stadtzentrum bildet der quadratische Marktplatz. Der Kirchturm der Stadtkirche und das Renaissance-Rathaus dominieren den Platz. Beide Bauwerke erbaute der Schinkel-Schüler Friedrich Wilhelm Buttel.

Marktplatz mit weißem, rechteckigem Kirchturm an der Seite.

Die Stadtkirche am Marktplatz von Neustrelitz

Vom Marktplatz gehen sternförmig acht Straßen in alle Himmelsrichtungen ab. Dieser historische Stadtkern ist gut erhalten.

Das kann man vom Residenzschloss leider nicht behaupten, denn es fiel 1945 einer Brandstiftung zum Opfer. Die Ruinen wurden abgetragen, vom Schloss ist heute nichts mehr zu sehen. Aber es gibt noch den hübschen, gut gepflegten Schlossgarten, durch den du flanieren kannst.

Stellplätze in Neustrelitz

Wohnmobilstellplatz am Stadthafen, Zierker Nebenstraße, 17235 Neustrelitz

Campinghof am Grünen Baum, Grüner Baum 9, 17235 Neustrelitz

Weißer Kastenwagen steht auf dem Rasen auf dem Campingplatz. Im Hintergrund sind Wohnwagen und Wohnmobile zu sehen.

Auf dem Camping Grüner Baum haben wir uns sehr wohl gefühlt

Müritz-Nationalpark rund um Ankershagen

Natürlich wollen wir auch ein wenig vom großen Teil des Müritz-Naionalparks sehen. Wir entscheiden uns für die Gegend bei Ankershagen, wo wir eine Wanderung zu den Havel-Quellseen planen.

Direkt bei Ankershagen gibt es keinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz. Wir finden ein schönes Plätzchen mitten im Grünen am Rande des Nationalparks. Von hier aus starten wir zu unserer Wanderung.

Weißer Kastenwagen steht auf der Wiese, umgeben von Bäumen und Sträuchern.

Hier gefällt es uns sehr gut

Wanderung zu den Havelquellseen

Wir starten bei herrlichem Sonnenschein zu unserer Wanderung. Es geht am Rande von Feldern entlang Richtung des Dorfes Ankershagen. Wir beobachten Landwirte mit großen Maschinen, die die Felder bewirtschaften. Durch eine baumbestandene Kastanienallee nähern wir uns dem Ort.

Drei Störche stolzieren auf einer Wiese.

Die Störche begeistern uns

Am Ortseingang beobachten wir entzückt drei Störche, die seelenruhig über die Wiese spazieren. In Ankershagen machen wir Mittagsrast an einem Picknicktisch neben der alten Kirche. Nachdem wir uns gestärkt haben, besichtigen wir die frühgotische Kirche. Sie ist eine der ältesten Feldsteinkirchen in Mecklenburg. Im Inneren fallen uns skurril-naive Fresken an den Wänden auf.

Gegenüber der Kirche befindet sich das Heinrich-Schliemann.Museum. Davor ein nicht zu übersehendes Modell des trojanischen Pferdes. Für den Besuch des Museums haben wir heute keine Zeit, denn wir wollen unsere Wanderung fortsetzen.

Großes Holzpferd als Spielgerät, eine Rutschbahn geht als Schwanz hinunter.

Das trojanische Pferd ist nicht zu übersehen

Nachdem wir Ankershagen verlassen haben, führt uns der Weg durch den Wald. Ein Schild weist uns auf ein steinzeitliches Megalith-Grab hin. Neugierig verlassen wir unsere Route und suchen im Wald nach der Grabstelle. Als wir sie finden, sind wir ein bisschen enttäuscht. Nur mit viel Phantasie können wir uns unter den moosbewachsenen Steinen das Grab vorstellen.

Also weiter auf unseren Weg. Wenig später kommen wir am Bornsee vorbei, einer der ursprünglichen Havelquellseen. Den Trinnensee können wir durch den dichten Wald nur erahnen. Schließlich erreichen wir am südlichen Ende des Mühlensees die heutige Havelquelle. Harmlos und unscheinbar sickert sie aus einem gefassten Becken aus dem Boden und macht sich auf den weiten Weg, bis sie in die Elbe mündet.

Steinbecken im Boden, ringsum große Steine aufgereiht.

Hier entspringt heute die Havel

Der Infotafel entnehmen wir, dass die Havel früher im Bornsee entsprang, dann über den Trinnensee und den Mühlensee floss, bevor sie ihren Flusslauf aufnahm. Im Mittelalter schütteten jedoch Mönche einen Damm auf, um den Spiegel des Mühlensees zu erhöhen, damit sie dort eine Mühle betreiben konnten. Dadurch veränderte sich der Ursprung der Havel und sogar die Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee verschob sich etwas.

Unser Parkplatz liegt unweit der Havelquelle und so sind wir bald wieder bei unserem Van.

Info zur Wanderung zu den Havelquellseen

  • Länge: 13,2 Kilometer
  • Dauer: etwa 5 Stunden
  • Höhenmeter: 70
  • Komoot-Link

Einkehrmöglichkeiten:

  • Museumscafé in Ankershagen

Sehenswürdigkeiten:

  • Heinrich-Schliemann-Museum, Ankershagen
  • Havelquelle

Heinrich-Schliemann-Museum

Ganz ehrlich: wir sind rein zufällig auf das Heinrich-Schliemann-Museum  gestoßen, als wir bei unserer Wanderung dort vorbeikamen. Wir hatten keine Ahnung, warum in diesem kleinen mecklenburgischen Dorf das Museum des Entdeckers von Troja ist.

Schliemann verbrachte seine Kindheitstage in Ankershagen, denn sein Vater war hier Pfarrer. Kein besonders guter übrigens, er wurde später von der Gemeinde wegen seiner fragwürdigen Moral verjagt.

Eingeschossiges Fachwerkhaus mit roten Ziegeln und hellgrauem Fachwerk.

Das ehemalige Pfarrhaus ist heute das Museum

Aber deshalb befindet sich im früheren Pfarrhaus das Schliemann-Museum. Und was für ein großartiges Museum das ist! Damit hätten wir nicht gerechnet. Wir sind die einzigen Besucher und können uns in aller Ruhe umsehen.

Das Museum ist hell und freundlich, mit vielen interaktiven Stationen. Es zeigt das Leben Schliemanns von Kindheit an. Wir sind erstaunt, was für ein talentierter Mensch er gewesen sein muss. Das Gymnasium konnte er nicht besuchen, da die Familie verarmt war und sich das nicht leisten konnte. So hat Schliemann sich all seine Kenntnisse und Fähigkeiten selber beigebracht.

Es ist wirklich ein faszinierender Besuch in diesem Museum und wir können es uneingeschränkt empfehlen.

Infos zum Heinrich-Schliemann-Museum

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  • Adresse: Lindenallee 1, 17219 Ankershagen
  • Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr
  • Eintrittspreise: 7 Euro, ermäßigt 5,50 Euro
  • Homepage

Rund um Sternberg – Slawensiedlung und Warnow

Unsere letzte Station der Wohnmobil-Reise durch Mecklenburg ist Sternberg. Das Pfingstwochenende steht vor der Tür. Daher ist der Campingplatz voll belegt. Der Wohnmobilstellplatz am See existiert nicht mehr. So bleiben wir einmal mehr auf dem Parkplatz stehen.

Freilichtmuseum Groß-Raden

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß-Raden bei Sternberg lässt die Zeit der Slawen, die hier im 9./10. Jahrhundert lebten, wieder lebendig werden.

Im Ausstellungsgebäude erfahren wir, wie die Ausgrabungen vonstatten gingen. An dieser Stelle – einer Halbinsel im Sternberger See – befand sich eine Slawensiedlung. Im feucht-morastigen Boden blieben die Überreste der Gebäude, allesamt aus Holz gebaut, relativ gut erhalten. So kann man sich heute ein wirklichkeitsnahes Bild von der Siedlung machen.

Im Obergeschoss zeigt eine liebevoll animierte Ausstellung, wie das Leben zur Slawenzeit in verschiedenen Aspekten ausgesehen haben mag. Zu den jeweiligen archäologischen Fundstücken werden animierte Szenen gezeigt.

Einfache Holzbrücke über Wassergraben, hölzernes Torhaus und Palisadenzaun.

Hier geht’s ins Freileichtmuseum

Nachdem wir uns die Ausstellung angesehen haben, laufen wir weiter durch den lauschigen Wald, bis wir am Freilichtgelände ankommen. Anhand der Funde ist hier die Slawensiedlung rekonstruiert worden. Ein Holzsteg führt über einen Wassergraben. Er wird von einem mächtigen hölzernen Torhaus bewacht.

Im Inneren des Palisadenzauns, der die Siedlung schützte, finden wir Nachbauten der Häuser aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Gegenstände des Handwerks und des Haushalts veranschaulichen das tägliche Leben.

Einfache Hütten mit Lehmwänden und Holzdächern.

Wir fühlen uns in die Slawenzeit versetzt

Ein hölzerner Tempel aus dem 9. Jahrhundert ist ebenfalls zu sehen. Eindrucksvoll ist die Ringwallanlage auf der vorgelagerten Insel. Ein originalgetreu nachgebautes Tunneltor führt ins Innere, wo wohl einst ein Heiligtum stand.

Zum Flair des Ganzen trägt bei, dass zu Pfingsten ein Mittelaltermarkt auf dem Museumsgelände stattfindet. Zahlreiche Ausstellerinnen und Aussteller beleben in historischen Kostümen die Siedlung.

Der Rundgang hat uns viel Spaß gemacht und wir können das Freilichtmuseum auf jeden Fall empfehlen.

Infos zum Archäologischen Freilichtmuseum Groß-Raden

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  • Adresse: Kastanienallee 49, 19406 Sternberg
  • Öffnungszeiten: Apr – Okt tgl. 10 – 17:30; Nov – Mrz Di – So 10 – 16:30
  • Eintrittspreise: 3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro
  • Homepage

Wanderung Warnow-Durchbruchstal

Im Naturschutzgebiet Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz kannst du sowohl wandern als auch eine Kanutour unternehmen. Letzteres ist eher für etwas geübtere Paddler*innen geeignet. Auf der Strecke gibt es kleine Stromschnellen und es gilt Hindernissen wie Felsen und Baumstämmen auszuweichen.

Wir entscheiden uns für die Wanderung durchs Warnow-Durchbruchstal. Auf dem Wanderparkplatz erhaschen wir den letzten freien Platz .

Ein schmaler Pfad führt uns hinunter zum Fluss und bald erreichen wir das Ufer. Hier geht es flussabwärts immer am Ufer entlang. Munter fließt die Warnow neben uns. Das Wasser glitzert in der Sonne, bunte Kanus fahren vorbei.

Fluss mit kleinen Stromschnellen, umgeben von grünen Ufern.

Munter fließt die Warnow dahin

Auf einer kleinen Brücke überqueren wir den Fluss und steigen auf der anderen Seite hinauf in den schönen Mischwald. Eine ganze Weile geht es auf der Höhe entlang, der Flusslauf liegt tief unter uns. Dann senkt sich der Weg wieder hinab zum Ufer und wir wandern entlang des Wassers.

Schließlich erreichen wir die nächste Brücke, auf der wir die Warnow überqueren. Jetzt geht es über Feuchtwiesen, bis wir wieder in den Wald gelangen. Rechts können wir zu den Resten eines slawischen Ringwalls hinaufsteigen.

Dann senkt sich der Pfad wieder hinab zum Fluss und wir erreichen die erste Brücke, auf der wir die Warnow am Beginn der Wanderung überquert haben. Noch ein paar hundert Meter und wir sind wieder am Parkplatz.

Wir haben die Wanderung am Pfingstsamstag unternommen. Daher rechneten wir mit vielen anderen Wanderern. Ganz alleine waren wir nicht, aber es war deutlich weniger los, als wir befürchtet hatten.

Info zur Wanderung durchs Warnow-Durchbruchstal

  • Länge: 4 Kilometer
  • Dauer: etwa 1,5 Stunden
  • Höhenmeter: 40
  • Komoot-Link

Einkehrmöglichkeiten: keine

Sehenswürdigkeiten:

  • Slawischer Ringwall

Wohnmobil-Stellplätze in Sternberg und Umgebung

Camping Sternberger Seenland, Maikamp 11, 19406 Sternberg

Kanu-Camp Hennig, An d. Mildenitz 10, 19406 Sternberg

Der Wohnmobilstellplatz am Hotel Dreiwasser war zur Zeit unserer Reise nicht auffindbar.

Fazit der Wohnmobil-Reise durch Mecklenburg

Mecklenburg hat uns landschaftlich und kulturell gut gefallen. Da wir nicht viel mit Menschenmassen anfangen können, haben wir touristische Hotspots wie Schwerin oder Waren an der Müritz gemieden.

Weißer Kastenwagen faährt auf einer schmalen Straße durchs Grüne.

Es gibt viele schöne Routen in Mecklenburg

Unsere Erfahrung zeigt, dass es in Mecklenburg abseits der touristischen Pfade sehr viel Sehens- und Erlebenswertes gibt. Die Menschen in Touristen-Infos, Museen und Cafés haben uns immer sehr freundlich und hilfsbereit empfangen.

Gerade die tollen Museen wie das Heinrich-Schliemann-Museum oder das Freilichtmuseum Groß-Raden haben uns zum Staunen gebracht. Dazu die wunderschöne, grüne Landschaft, in der wir großartige Wanderungen unternommen haben.

Zwei Wermutstropfen gibt es zu erwähnen. Das ist zum Einen die Mückenplage. Wegen der vielen Seen, Kanäle, Flussläufe und Sümpfe ist die Gegend ein Paradies für Mücken. Denk also unbedingt an ausreichenden Mückenschutz, wenn du in Mecklenburg unterwegs bist.

Der zweite Punkt ist das Preisgefüge. Sowohl bei den meisten Campingplätzen als auch in vielen Gastrononiebetrieben empfanden wir die Preis als nicht angemessen. Ausnahmen zeigen, dass es auch anders geht. Wir haben überwiegend frei gestanden, unter anderem wegen der Tarife der Campingplätze.

Insgesamt können wir Mecklenburg als Ziel für die Wohnmobilreise auf jeden Fall empfehlen.

Warst du schon einmal dort? Teil uns gerne deine Erfahrungen in den Kommentaren mit!

Profilbild von Gina.

Hi, ich bin Gina,

Vanlife-Liebhaberin und Apothekerin. Zusammen mit Marcus erkunde ich Europa in unserem selbstausgebauten Van.

Unsere Reisen sind eine Mischung aus individuellem Abenteuer, Naturerlebnissen und dem Entdecken von Städten. Ich mag ungeplante Erlebnisse und liebe es, abseits von Campingplätzen die Natur zu erleben. Träumerin mit Bodenhaftung, neige zum Klugscheißen, aber immer bereit für neue Erfahrungen!

Mehr über mich erfährst du auf unserer Über-uns-Seite