Aktualisiert am 03/06/2024 von Gina
Obidos ist eine mittelalterliche Stadt in Portugal. Sie liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Lissabon. Strategisch günstig auf einem Hügel erbaut sind die gut erhaltenen Festungsmauern und die Silhouette der Burg schon von weitem zu sehen. Das pittoreske Städtchen mit seinem gewundenen Gassen ist das Ziel vieler Tagesausflügler.
Was gibt es in Obidos zu sehen?
Das Städtchen ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Es fängt an mit der Stadtmauer, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde und noch komplett erhalten ist. Sie ist nahezu rundum begehbar. Wenn du Obidos durch das Haupttor betrittst, führt linkerhand ein breite Treppe mit groben Stufen auf die Mauer hinauf. Hast du sie erklommen, stehst du auf dem Stadttor. Von hier aus führt der Weg auf der Stadtmauer nach links weiter. Allerdings gibt es kein Geländer zur Innenseite, der Weg ist also nur bedingt für Personen geeignet, die nicht schwindelfrei sind.
Durch die Zinnen der Stadtmauer von Obidos erhaschst du weite Blicke über die Landschaft. Von hier aus kannst du auch das Aquädukt sehen, das ebenfalls gut erhalten ist. Wie die Stadtmauer wurde es im 16. Jahrhundert erbaut.
Der hier noch recht breite Weg über die Mauer endet an einem Gitter. Hier führt eine Treppe wieder hinab auf die Straßen des Ortes. Da sich die in Bussen angereisten Ausflügler überwiegend auf der Hauptstraße von Obidos tummeln, ist es in diesem Teil angenehm ruhig.
Wir passieren ein weiteres Stadttor, in dem eine Kapelle untergebracht ist. Weiter geht es an der Innenseite der Stadtmauer entlang. Hübsche alte Häuser und fröhlicher Blumenschmuck erfreuen uns auf unserem Spaziergang durch Obidos.
Die mittelalterliche Burg
Durch die malerischen Gassen erreichen wir schließlich das andere Ende des historischen Ortskerns. Hoch ragt die Burg in den blauen Himmel. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt übrigens auch der Brauch der portugiesischen Könige, den Ort Obidos als Hochzeitsgeschenk ihrer Gemahlin zu verehren. Das ging so bis ins 16. Jahrhundert.
Das trutzige Gebäude der Burg können wir leider nur von außen bewundern, denn im Inneren ist ein schickes Hotel untergebracht.
So schreiten wir durch das neben der Burg liegende Stadttor und nutzen die Gelegenheit, wieder die Stadtmauer zu erklimmen. Hier ist der begehbare Steg noch deutlich schmaler als im vorderen Teil von Obidos. Er schwingt sich in schwindelerregende Höhe hinauf, ohne Absicherung zum Abgrund hin. Wie gesagt, nur für schwindelfreie Menschen ein Vergnügen. Dafür wird der mutige Tourist auch auf dieser Seite mit weiten Ausblicken in die Landschaft belohnt.
Der historische Ortskern
Nachdem wir heil von unserem Stadtmauer-Rundgang zurückgekommen sind, werfen wir uns ins Getümmel der Hauptstraße. Wir haben auf dem Parkplatz vor dem Ort schon mehrere Reisebusse gesehen. Deren Passagiere strömen hier durch Obidos. Die Straße ist gesäumt von Souvenirlädchen und Cafes.
Auch hier lohnt sich ein Abstecher in die Seitengässchen, in denen man schnell die Menschenmassen hinter sich lässt. Kleine Kirchen sowie Kunstgewerbeläden kannst du hier entdecken.
Weiter auf der Hauptstraße stößt du schließlich auf den zentralen Platz mit der Hauptkirche Santa Maria. Hier fand im 15. Jahrhundert sogar eine königliche Hochzeit statt. Leider verstellt bei unserem Besuch ein Baugerüst wegen Renovierungsarbeiten die Fassade. Im Inneren der Kirche kannst du Gemälde der Künstlerin Josefa de Obidos finden, der es gelang, sich im 16. Jahrhundert einen Namen als Malerin zu machen.
Ginja de Obidos
Überall an der Hauptstraße wirst du Läden finden, die den berühmten Ginja de Obidos anbieten. Diese lokale Spezialität ist ein Sauerkirschlikör. Die Sauerkirschen wachsen hier in der Gegend. Seinerzeit haben die Mönche der Klöster mit viel Raffinesse die Rezeptur entwickelt. Noch heute wird der Ginja de Obidos handwerklich produziert.
Die herb-säuerliche Unternote gibt dem Likör einen frischen, besonderen Geschmack. Wir fanden durchaus geschmackliche Unterschiede (auch in Lissabon haben wir das Getränk probiert) zwischen verschiedenen Herstellern. Du solltest diese Spezialität auf jeden Fall probieren. Sehr gut fanden wir, dass die Probeportionen auch in essbaren Töpfchen aus dunkler Schokolade angeboten wurden. So kannst du ein bisschen Plastikmüll vermeiden.
Restaurants in Obidos
Für einen kleinen Imbiss bietet sich die Snackbar auf der Praca de Santa Maria an. Neben der Kirche sitzt du gemütlich im Schatten großer Bäume. Es gibt köstlichen frisch gepressten Orangensaft, leckere Snacks und alles zu moderaten Preisen.
Wer es gerne edel mag, ist in der Pousada do Castelo richtig. Hier gibt es hochwertige Gerichte zu ebensolchen Preisen, alles im stilvollen Ambiente der Burg.
Für eine süße Pause mit Kaffee und leckerem Gebäck empfehlen wir die Pastelaria D’Avo Adelia an der Hauptstraße.
Die Lagune von Obidos
Auf den ersten Blick fragst du dich sicher, warum die Lagune von Obidos an der Atlantikküste den Namen des Ortes trägt. Schließlich ist sie einige Kilometer von diesem entfernt. Das war aber nicht immer so. Im Mittelalter erstreckte sich die Lagune bis zur Stadt Obidos und bot so Zugang zum Meer. Im Laufe der Zeit versandete sie jedoch, so dass heute die einzige Verbindung der Name ist.
Die Lagune von Obidos lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Mit dem Auto gelangst du innerhalb von 20 Minuten nach Foz de Arelho, dem Ort am Ausgang der Lagune. Für Vogelfreunde ist die Lagune ein Paradies. Es gibt Wanderwege, auf denen du die Natur erkunden und Wasservögel beobachten kannst.
Ebenso beliebt ist das ruhige Wasser bei Kitesurfern. Auch wenn wir aus dem Alter für halsbrecherische Sportarten heraus sind, haben wir die Surfer gerne beobachtet. Während wir im warmen Sand saßen, guckten wir zu, wie die Sportler übers Wasser zischten und atemberaubende Sprünge hinlegten.
Infos
Anreise nach Obidos
Obidos erreichst du mit dem Auto von Lissabon aus über die Autobahn A8 in einer guten Stunde Fahrzeit (etwa 80 Kilometer). Parken kannst du in der Nähe der Touristinfo vor dem Haupttor auf zwei gebührenpflichtigen Parkplätzen. In die Altstadt selber kannst du nicht mit dem Auto fahren.
Alternativ kannst du auch mit der Bahn anreisen. Der Bahnhof befindet sich etwa einen halben Kilometer außerhalb des historischen Zentrums von Obidos.
Informationen vor Ort
Vor dem Haupttor findest du den Kiosk der Touristinformation. Hier erhältst du einen kostenlosen Plan des Ortes mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Führungen durch die Stadt werden erst für Gruppen ab mindestens 20 Personen angeboten. Aber du kannst den Ort sehr gut selber erkunden.
Besondere Events
In Obidos finden jährlich bestimmte Festivals und Events statt:
- Obidos Weihnachtsdorf im Dezember
- Osterwoche
- Schokoladenfest im April/Mai
- Mittelaltermarkt im Sommer
- Internationale Piano-Woche im August
Infos zu Terminen und Eintrittspreisen gibt es auf der Homepage der Touristeninformation.
*Anzeige*
Booking.com
Liebe Blogger,wir kennen und lieben Obidos seit Jahren und in jedem Portugalurlaub gehört der Besuch in dieser Ortschaft dazu.Wir können zur Anreise auch die Landstraße über Alcobaca und Nazare empfehlen,denn auch diese Orte sind besuchenswert.
Lieber Lothar,
ja, das ist schon ein schöner Ort.
In Nazaré und Alcobaça waren wir auch, hat uns ebenfalls sehr gut gefallen.
Demnächst mehr dazu auf dem Blog…
Liebe Grüße Gina und Marcus
Ein sehr schöner Bericht.Ich habe 2 Jahre im schönen Sesimbra gelebt und bin oft mit meinen deutschen Gästen nach Obidos gefahren
Auch zur Weihnachtszeit war es immer schön.
Vielen Dank!
Das können wir uns gut vorstellen, dass Óbidos zur Weihnachtszeit sehr schön ist.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Nachdem ich Porto und Lissabon jetzt entdeckt habe, bin ich ganz entzückt vin Portugal. Obidos scheint ja auch wirklich hübsch zu sein. Danke für die Inspiration
Liebe Grüße
Dorie
Sehr gerne!
Freut uns, dass dich der Bericht inspiriert. Uns hat Portugal auch von Anfang an verzaubert.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Wow!
Das sind ja unglaublich schöne eindrücke.
Danke für den Beitrag, jetzt hatte ich ein doch wenig Urlaub an diesem Leider viel zu grauen Feiertag :)
Grüße
Miss Jones
Oh, das freut uns aber, dass wir dir den Feiertag noch versüßen konnten!
Vielen Dank für das Kompliment!
Liebe Grüße Gina und Marcus
Liebe Gina und lieber Marcus,
das sieht ja wunderschön aus. Portugal ist so ein tolles Land! Den Tipp haben wir uns gleich einmal für unseren nächsten Besuch gemerkt!
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Ja, wir sind auch ganz begeistert nach unserem ersten Besuch in Portugal.
Bleibt definitiv auf unserer Reiseliste.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Ich kenne mich in Portugal so überhaupt nicht aus und finde es daher super schön, ein paar Anregungen zu erhalten.
Vielleicht komme ich auf einen Abstecher vorbei, wenn ich mit dem Camper unterwegs bin – so ist zumindest der Plan.
Die Reiseliste wird länger :-)
Liebe Grüße, Katja
Für uns war es auch das erste Mal in Portugal und wir sind ganz bezaubert von dem Land.
Mach unbedingt einen Abstecher dorthin – oder vielleicht noch mehr…
Liebe Grüße Gina und Marcus
Liebe Gina, lieber Marcus,
wie schön, einmal wieder etwas über Obidos zu lesen! Das war eine meiner ersten Pressereisen – und ich habe es total genossen! Wir waren im Winter dort, und die Stadt war so hübsch erleuchtet! Und das Essen ganz großes Kino! Ich wollte schon lange noch einmal hin, wenn es wärmer ist, vielleicht habt ihr ja jetzt den Ausschlag gegeben! :-)
Alles Liebe!
Ines-Bianca
Oooh ja, das Essen in Portugal ist ganz großes Kino!
Das hat uns auch sehr begeistert.
Wie schön, wenn wir dir einen Ansporn gegeben haben, Óbidos noch einmal zu besuchen.
Liebe Grüße Gina und Marcus
Wir mögen diesen südländischen Charme mit historischem Stadtkern, Burg und viel Flair.
Dann noch ein frisch gepresster Orangenaft. Perfekt.
Viele Grüße
Bruno
Ja, das ist das richtige Lebensgefühl!
Wir mögen das auch sehr.
Liebe Grüße Gina und Marcus