Aktualisiert am 07/10/2023 von Gina

Im September zieht es uns nochmal Richtung Süden. Die Insel Rab in der sonnigen kroatischen Adria ist unser Ziel. Auf dem Weg dorthin nehmen wir uns Zeit und bleiben je einige Tage in Graz, Zagreb und an den Plitvicer Seen.

Einen ausführlichen Bericht über die Plitvicer Seen findest du bei On Tour With Dogs.

Schließlich erreichen wir über eine gut ausgebaute Straße über das Velebit-Gebirge die Küste.

Blick über die Adria zur Insel Pag.

Ein atemberaubender Blick aufs Meer.

Uns stockt der Atem, als sich auf dem Bergkamm der Blick aufs Meer öffnet. In strahlendem Blau leuchtet das Wasser, dahinter streckt sich die helle Karstinsel Pag. Wir kurven die letzten Serpentinen hinunter bis zu dem kleinen Ort Karlobag.

Weiße Fischerboote im Hafen.

Glasklares Wasser im kleinen Fischerhafen.

Kleine Fischerboote schaukeln im Hafen auf glasklarem Wasser, eine helle Steinpier erstreckt sich ins Meer. Ruhig ist es hier, kein Touristenrummel weit und breit. Es gelingt uns, ein Eiscafé zu finden und wir bekommen zwei gigantische Eisbecher serviert.

Zwei üppige Eisbecher.

Köstlich!

Vom Festland nach Rab

Nach dieser willkommenen Stärkung setzen wir unseren Weg fort zum Fährhafen in Stinica. Von dort aus geht es mit der Fähre hinüber zur Insel Rab. Die Überfahrt dauert nur knapp zwanzig Minuten, dann erreichen wir Mišnjak am südlichen Ende der Insel. Hier gibt es nicht viel mehr außer dem Fährhafen in der nackten Karstlandschaft, also fahren wir sofort weiter.

Hafen vor kahlen Hügeln.

Fährhafen Mišnjak.

Die Straße führt am Westufer entlang. Wir erhaschen Blicke auf die unbewohnte Insel Dolin, die sich vor der Küste erstreckt. Sowohl Dolin als auch dieser Teil von Rab sind grün bewaldet, ein frischer Kontrast zu den kahlen Felsen auf der anderen Seite.

Den gleichnamigen Hauptort Rab passieren wir wenig später. Die Besichtigung heben wir uns für einen anderen Tag auf, denn wir müssen ganz in den Norden nach Lopar. Hier schlagen wir auf dem Campingplatz unser Zelt auf. Der Campingplatz liegt direkt am Strand und wir nutzen die letzten Stunden des Nachmittags, um unsere Füße erstmals ins Meer zu tauchen.

Gina watet am Strand von Rab durchs Wasser.

Erstes Planschen im Meer.

Ausflug nach Rab Stadt

Der Seekajakkurs, den wir gebucht haben, beginnt erst übermorgen. So nutzen wir den nächsten Tag für einen Ausflug in die Stadt Rab. Die Ursprünge der Stadt reichen bis in vorchristliche Zeiten zurück. Lang gestreckt liegt sie auf einer schmalen Halbinsel. Vier Kirchtürme ragen in einer Reihe in den Himmel und bilden die typische Silhouette Rabs. Sie soll an einen Viermaster erinnern. Der ehemalige Palast aus dem 17. Jahrhundert dient heute als Verwaltungsgebäude. Trutzige Stadtmauern umrahmen an vielen Stellen den alten Stadtkern. Wir spazieren durch die typischen, engen Gässchen und lassen die Atmosphäre auf uns wirken.

Die Dächer der Stadt Rab mit vier Kirchtürmen.

Vier Kirchtürme, aufgereiht wie vier Masten eines Schiffs bilden die typische Silhouette der Stadt Rab.

Seekajakkurs auf der Insel Rab

Der nächste Morgen überrascht uns mit einem ordentlichem Wind, der in die Bucht von Lopar bläst und das bis jetzt glatte Meer zu Wellen und Schaumkronen aufmischt. Na toll, ausgerechnet heute, wo unser Seekajakkurs beginnen soll!

Kanulehrerin Nadja ist auch nicht begeistert von dem stürmischen Wetter, doch sie weiß eine Lösung. Wir laden die Boote auf den Hänger und fahren das kurze Stück zur gegenüberliegenden Seite der Insel. Hier öffnet sich die Bucht nach Norden, so dass der Wind von Land kommt und keine Wellen aufwirft.

Seekajaks und Paddler an Land.

Fertigmachen zum Paddeln.

Vorsichtig tragen wir die langen Seekajaks über die Steine am Ufer und lassen sie aufs Wasser gleiten. Die erste Herausforderung wartet schon beim Einsteigen ins Boot. Wir sind die Wildwasserkajaks gewohnt, die einen breiten, flachen Boden und damit viel Stabilität haben. Die schnittigen Seekajaks sind schmal und kippelig. Das Ein- und Aussteigen wird zu einem feucht-fröhlichem Vergnügen.

Den ersten Tag verbringen wir im geschützten Inneren der Bucht und üben, die Boote auf Kurs zu halten. Das ist nicht so einfach wie bei einem kurzen, wendigen Wildwasserkajak. Wir benötigen ganz andere Techniken beim Paddeln und der Wendekreis so eines Fünf-Meter-Kajaks spottet jeder Beschreibung.

Gina paddelt im Seekajak vor Rab.

Gar nicht leicht zu manövrieren.

In den folgenden Tagen feilen wir an unserer Technik und wagen uns immer weiter aus der Bucht hinaus. Seitlicher Wind und selbst kleine Wellen versuchen uns vom Kurs abzubringen. Der Rückweg gegen den immer noch blasenden Scirocco ist ein kräftezehrender Kampf.

Gina und Marcus im Seekajak.

Windzerzaust…

Wandern auf Rab

Nach drei Tagen Kajakkurs sind wir erschöpft und gönnen uns einen Pausentag. Ein bisschen relaxen am Strand tut jetzt gut. Nachmittags unternehmen wir eine kleine Wanderung entlang der Klippen des Kaps östlich von Lopar. Von hier aus haben wir schöne Blicke in die Buchten, in die wir hätten paddeln können, wenn es nicht so stürmisch gewesen wäre.

Eidechse auf Felsen.

Die Eidechse beobachtet aufmerksam unser Picknick.

Auch den fünften und letzten Tag des Kajakkurses lassen wir sausen. Wir haben einen Einblick ins Seekajakpaddeln erhalten, zur Meisterschaft werden wir es am letzten Tag auch nicht mehr bringen. Lieber brechen wir auf zu einer schönen Tageswanderung.

Karstfelsen und Meer.

Blick von der Steilküste.

Direkt vom Campingplatz aus geht es hoch zur Steilküste. Mit schönen Ausblicken auf das unter uns schimmernde klare Wasser und dem gegenüber im Dunst aufragenden Velebitgebirge zieht sich der Pfad die Küste entlang. Später geht es ins Landesinnere, vorbei an knorrigen Steineichen und vereinzelten Schafen. Im großen Bogen führt der Weg zurück zum Campingplatz, den wir am späten Nachmittag wieder erreichen.

Blick von Rab über das Meer zum Gebirge.

Im Hintergrund das Velebitgebirge.

zwei Schafe.

Neugierige Schafe.

Heimreise über die Insel Krk

Für die Heimreise wählen wir die zweite Fährverbindung von Rab. Direkt von Lopar aus fährt eine Fähre nach Valbiska auf der Insel Krk. Etwas über zweieinhalb Stunden dauert die Fahrt. Lange geht es an der imposanten Steilküste von Krk entlang. In Valbiska angekommen fahren wir zum Ort Krk, wo wir uns ein Zimmer suchen und uns den Nachmittag und Abend durch die mittelalterlichen Gassen treiben lassen.

Ausführliche Infos zu den Städten und Stränden auf Krk findest du auf dem Blog Reisepsycho.

Schiffe im Hafen von Krk.

Der Hafen von Krk.

Kirche in Krk.

Kirchturm vor Abendhimmel in Krk.

Von der Insel Krk führt eine beeindruckende Brücke hinüber zum Festland. Das erste Herbstgewitter braut sich über dem Sund zusammen, als wir sie am nächsten Tag passieren. Ein spektakuläres Schauspiel zum Abschied von der kroatischen Adria.

Brücke über das Meer bei Krk.

Abschied von der Adria

Infos zu Rab

Anreise

Es gibt zwei Fährverbindungen, wenn du mit dem Auto nach Rab reist. Die längere und teurere startet von Valbiska auf Krk und erreicht nach etwa zwei Stunden und vierzig Minuten Lopar im Norden der Insel. Dafür spart man sich die Strecke an der Küste entlang bis zur nächsten Möglichkeit überzusetzen. Diese Fähre fährt zweimal täglich. Die zweite Verbindung fährt in etwa zwanzig Minuten von Stinica aus nach Mišnjak am südlichen Ende von Rab. In der Hauptsaison fährt sie stündlich. Achtung: In älteren Infos ist manchmal noch Jablanac als Fährhafen angegeben, dieser wird nicht mehr angefahren.

Wenn du ohne Auto anreisen solltest, kannst du auch den Passagierkatamaran von Rijeka aus nehmen.

Unterkunft

Ob Hotel, Pensionen, Ferienhäuser oder Campingplätze – Rab bietet Unterkünfte aller Art. Im Norden liegen die Ortschaften Lopar und Supetarska Draga, an der südwestlichen Seite der Ort Rab, Banjol, Barbat und Kampor.

Aktivitäten

Ob Wandern oder Wassersport aller Art, Rab bietet auch in dieser Hinsicht viele Möglichkeiten. Sandstrände findest du vor allem auf der nördlichen Halbinsel Lopar. Unseren Seekajakkurs haben wir bei Outdoordirekt gebucht und können das sehr empfehlen, falls du in dieser Richtung interessiert bist.

Klima

Wenig überraschend hat Rab mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern. Die Insel gehört zu den Plätzen mit den meisten Sonnenstunden in Europa.

Neben Rab und Krk ist Cres die dritte der großen Inseln in der Kvarner Bucht. Einen ausführlichen Beitrag zu dieser schönen Insel findest du auf Angelas Blog.

Die kroatische Adria hat tausende traumschöne Inseln zu bieten. Auf Reiselust-Mag berichtet Beate von der Insel Hvar.

Anregungen für einen Roadtrip durchs kroatische Festland findest du bei Roads& Rivers.

Mit diesem Beitrag über die Insel Rab beteilige ich mich an der Blogparade „Highlights in Kroatien“, zu dem Nicole auf ihrem Blog Passenger X aufgerufen hat.