Aktualisiert am 30/04/2020 von Gina

Auf Reisen kannst du viel Interessantes, Beglückendes, Herausforderndes, Bereicherndes und ähnliches erleben. Aber auch verrückte Reise-Erlebnisse gehören zu den immer wieder gerne erzählten Anekdoten.

Nico und Ina vom Blog Mit Kind im Rucksack rufen zu einer Blogparade auf unter dem Titel „Dein verrücktestes Reise-Erlebnis“. Da machen wir gerne mit und präsentieren dir hier unsere verrücktesten Erlebnisse mit Tieren.

Die Coatí-Bande an den Iguazú-Fällen

Coatís oder Nasenbären bevölkern den Dschungel rund um die Iguazú-Fälle. Längst haben die kleinen Schlaumeier herausgefunden, dass es viel einfacher ist, sich von entzückten Touristen füttern zu lassen als mühsam selbst auf Nahrungssuche zu gehen. Dabei entwickelten sie im Laufe der Zeit eine gewisse Anspruchshaltung, um nicht zu sagen Straßenräuber-Mentalität.

Auf der Terrasse des Fast-Food-Restaurants auf der brasilianischen Seite der Iguazú-Fälle streunen die Coatís als Banden um die Tische. Ein Angestellter ist mit dem verantwortungsvollen Job betraut, mit einer rasselnden Flasche, die an einen Stock gebunden ist, die flauschigen Räuber zu vertreiben. Er kann natürlich nicht überall gleichzeitig sein.

Vier junge Männer setzen sich mit ihren Tabletts voller Pommes und Burger an unseren Nachbartisch. Der Rassel-Mann ist gerade an der anderen Seite der Terrasse beschäftigt und blitzschnell nähern sich zwei, drei Coatís dem Tisch. Einer springt zwischen zwei der Männer auf die Bank und nutzt die Überraschung, um mit dem nächsten Satz auf dem Tisch zu landen. Mit zwei gezielten Pfotenhieben fegt er die Tabletts vom Tisch, während die Männer entsetzt aufspringen. Ein Tablett können sie retten und verziehen sich ins Innere des Restaurants, während die Coatís sich genüßlich über ihre Beute hermachen.

Coati auf Restauranttisch

Hier werden die letzten Pommes eingesammelt

Der aufdringliche Papagei am Amazonas

In Peru verbringen wir einige Tage im tropischen Amazonasgebiet. Von Puerto Maldonado aus geht es zu einer Lodge im Dschungel. Ich liege gerade genüßlich in einer Hängematte und lese, als der Haus-Papagei angeflattert kommt. Wir wissen schon, dass es ein zahmes Tier ist und sind entzückt, dass er sich so nahe an uns heranwagt. Kurz darauf hüpft er schon auf meine Hängematte und stolziert am Rand auf und ab. Er beginnt sich für meinen Ebook-Reader zu interessieren und pickt daran herum. Bis jetzt finde es ganz possierlich, doch so langsam wird der kleine Kerl frech und aufdringlich. Als er auch an mir rumpicken will, wird es mir zuviel und ich versuche, ihn zu vescheuchen. Das ist gar nicht so einfach, denn offensichtlich ist er von seinem Hausrecht überzeugt. Selbst in unserem Zimmer sind wir nicht vor dem grünen Viech sicher, denn statt einer Tür gibt es nur einen Vorhang.

grüner Papagei auf Ebookreader

Ein literarisch interessierter Papagei?

Die nächsten Tage achten wir sehr darauf, nicht noch einmal die Aufmerksamkeit der gefiederten Nervensäge auf uns zu ziehen!

Gefiederte Räuber im australischen Outback

Wenn du im Outback unterwegs bist, rechnest du ja mit vielen Gefahren tierischer Art. Aber doch nicht damit, dass dir dein Frühstück vom Teller geholt wird, sobald du ihm den Rücken zudrehst!

Große braun-graue Bower Birds hüpfen fröhlich um unseren Campervan und führen Balztänze auf, die uns oft zum Lachen bringen. Weniger lustig finden wir, dass sie dreist auf unserem Tisch landen, sobald wir ihn einen Moment aus den Augen lassen. Einmal erbeutet der gefiederte Räuber ein Stück vom Toastbrot, ein andermal holt er sich einen Apfelschnitz aus dem Müsli.

Der Kookaburra ist deutlich kleiner als der Bower Bird, aber nicht weniger frech, wie wir in Brisbane erfahren müssen. Nach einer Wanderung am Mount Cook lassen wir uns an einem Picknicktisch im Wald nieder, um unsere mitgebrachten Brote zu verzehren.

Kookaburra im Baum

Da sitzt er und guckt unschuldig

„Guck mal, wie süß!“, freuen wir uns, als wir einen Kookaburra und noch einen kleineren Kookaburra auf dem Ast eines Baumes entdeckten. Was wir da noch nicht wissen: anscheinend wurde der Kleine gerade im Fach „Touristen überfallen“ angelernt. Ich will gerade in mein Käsebrot beißen, da spüre ich kurz ein fedriges Etwas an meiner Hand und schaue fassungslos in dieselbe, nun leere Hand – ohne Käsebrot! Das befindet sich im Schnabel des kecken Räubers. Der ist offensichtlich Feinschmecker, denn das Brot lässt er fallen und verzieht sich mit dem Käse in die sichere Höhe des Baumes. So, Kleiner, so macht man das!

Achtung Frösche!

Outback ist Froschland müssen wir erfahren, als wir in Queensland und im Northern Territory unterwegs sind.

Sei es, dass sie in der Dämmerung in Scharen über die Wiese hüpfen, so dass man schwer aufpassen muss, auf keinen Frosch zu treten. Oder sei es, dass sie gerne in Toiletten baden. So viele Pfützen gibt es im trockenen Busch halt nicht, da muss man als Frosch sehen, wo man bleibt. Im schlechtesten Fall in der Toilettenspülung, wenn ein menschlicher Benutzer unbedacht abzieht.

Der Frosch in der Spüle

Der Frosch in der Spüle

Auf dem Campground in Pine Creek treffen wir ein Fröschlein im Spülbecken der Campküche an. Durch leichtes Anstupsen ist es nicht zu bewegen, seinen Platz zu verlassen. Also kommt der Soßenlöffel zum Einsatz, mit dessen Hilfe wir das Fröschlein behutsam aus dem Spülbecken hinaus in die Natur befördern.

Die Affen in Lopburi, Thailand

Der Ort Lopburi in Thailand ist bekannt wegen seines Affentempels. Mitten in der Stadt gelegen, ist er von Horden von Affen bevölkert. Genau wie die Coatís in Iguazú haben die Affen eine Anspruchshaltung gegenüber Touristen entwickelt, nachdem sie immer wieder von diesen gefüttert werden.

Als wir uns dem Tempel nähern, der an einer vierspurig befahrenen Straße liegt, fallen uns schon kleine Affengruppen auf, die unbeschwert auf der Straße herumlaufen. Die Autos bremsen und kurven um sie herum.

Am Eingang steht neben dem Kassenhäuschen ein Motorroller, der offensichtlich der Angestellten dort gehört. Auf und um den Roller tummeln sich ein Dutzend jugendliche Äffchen, die ihre Nasen in den Auspuff stecken, sich im Außenspiegel bewundern oder einfach nur auf dem Gefährt herumturnen. Alle paar Minuten steckt die Frau aus dem Kassenhäuschen einen Besen heraus, um die Meute vom Roller zu scheuchen. Der Erfolg hält nur für Sekunden an.

Kleiner Affe schaut in Auspuffrohr des Mopeds

Linus inspiziert den Auspuff

Besonders niedlich ist ein kleines Äffchen, dass einen Lappen mit sich herumschleppt. Es erinnert uns an Linus von den Peanuts, den mit der Schmusedecke. Das Äffchen schleift den Lappen hinter sich her oder zieht ihn sich über den Kopf. Erfolgreich verteidigt es ihn gegen seine Artgenossen.

Kleiner Affe zieht sich Tuch über den Kopf

Linus in Aktion

Im Gegensatz zu einigen anderen Touristen befolgen wir die Warnungen und füttern die Affen nicht. Auch versuchen wir, Abstand von ihnen zu halten. Das ist allerdings nicht einfach, denn die Affen ihrerseits versuchen das Gegenteil. Ich trage einen langen, weiten Rock und spüre plötzlich, dass sich ein Affe daran hochzieht. Geistesgegenwärtig drehe ich mich im Kreis, so dass der Rock weit schwingt und der Affe sozusagen Kettenkarussell fährt. Nach ein paar Sekunden lässt er los. Anscheinend mag er aber Karussellfahren und springt mich noch ein paar Mal an.

Wiederauferstehung eines Esels in Petra, Jordanien

Wir erklimmen den Weg zum Hohen Opferplatz in Petra. Ganz vorne, am Rande des Plateaus, hat man eine tolle Aussicht über das Tal von Petra. Kurz bevor wir die Spitze erreichen, sehen wir einen Esel. Er liegt auf der Seite und steckt die Beine von sich. Wir machen uns Sorgen um das arme Tier. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Esel so rumliegt und befürchte das Schlimmste. Immerhin zeigt die Bewegung der Flanken an, dass er noch atmet.

Da wir nicht wissen, was wir für das Grautier tun könnten, setzen wir unseren Weg fort und lassen uns schließlich an der Felskante nieder. Zu unseren Füßen liegt das Wadi, wir sehen die Königsgräber, den großen Tempel und die römischen Ruinen. Während wir den Ausblick genießen, nehmen wir einen kleinen Snack zu uns.

Plötzlich fällt von hinten ein Schatten über uns. Als wir uns umdrehen, finden wir uns Nase an Nase mit dem wiederauferstandenen Esel. Schnell schließen wir die Dose mit den Nüsschen, ehe der Esel seine Schnauze hineinsteckt und überlegen, ob Esel schon mal zu Mördern werden. Schließlich sitzen wir etwas prekär über einem steilen Abfall.

Gina und Esel schauen sich an

Auge in Auge mit dem hungrigen Esel

Doch der Esel, nachdem er erkennt, dass die Nüsschen außerhalb seiner Reichweite sind, wendet sich unserem Hochglanz-Plan von Petra zu. Den haben wir hinter uns abgelegt. Wenig wählerisch macht sich der Graue über den Prospekt her. Mit dem Huf hält er das Papier fest, während er sich nach und nach genüßlich einverleibt. Hoffentlich bekommt es ihm!

Hast du auch schon mal verrückte Erlebnisse mit Tieren auf Reisen gehabt? Teil es uns gerne in den Kommentaren mit!