Aktualisiert am 17/07/2024 von Gina
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Trinkwasser im Wohnmobil? Geht das, dass wir das Wasser aus unserem Tank auch zum Trinken und Kochen verwenden können? Ja, das geht und zwar mit Hilfe von Wasserfiltern.
Zu Hause trinken wir schon lange das Wasser, das aus der Leitung kommt. So vermeiden wir Plastikmüll, müssen das Wasser nicht in die Wohnung schleppen und sparen viel Geld. Trinkwasser ist das bestkontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Hier brauchen wir uns wirklich keine Gedanken um die Qualität des Wassers zu machen.
Anders sieht das mit der Wasserversorgung im Wohnmobil aus. Oft können wir nicht einschätzen, wie es um die Qualität des getankten Wassers bestellt ist.
Was wir tun, um das Wasser im Van auch bedenkenlos trinken zu können, beschreiben wir in diesem Artikel.
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Wie ist die Wasserqualität im Wohnmobil?
Zum Einen wird die Qualität des Wassers im Van dadurch bestimmt, was für Wasser wir tanken. Mittlerweile kannst du davon ausgehen, dass du in Europa auf den meisten Campingplätzen Trinkwasser in einwandfreier Qualität bekommst. Tankst du dein Wasser an anderen Zapfstellen, ist nicht immer klar, ob es sich um Trinkwasser handelt. Dazu kommt, dass in vielen Ländern dem Wasser Chlor zugesetzt wird. So ist es mikrobiell in Ordnung, schmeckt aber bescheiden.
Der andere Punkt, den es zu bedenken gibt, ist das Wassersystem im Camper. Wir haben einen 100-Liter-Kunststofftank. Der Tank ist natürlich nicht steril, das bedeutet, dass das Wasser beim Lagern schnell verkeimen kann. Besonders bei warmen Temperaturen im Sommer ist das leicht der Fall.
Welche Möglichkeiten zur Trinkwasserversorgung im Camper gibt es?
Um sich im Wohnmobil mit Trinkwasser zu versorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Trinkwasser in Plastikflaschen oder -kanistern kaufen
- Wasser vor dem Genuss abkochen
- Wasser mit Chlor entkeimen
- Silbernetz im Wassertank
- UV-Bestrahlung
- Wasserfilter
Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, über die wir uns ausführlich Gedanken gemacht haben.
Trinkwasser kaufen
Viele Wohnmobil-Besitzer nehmen das Wasser aus dem Tank nicht zum Trinken, wegen der oben genannten hygienischen Risiken. Sie kaufen Wasser in Plastikflaschen. So brauchen sie sich keine Gedanken um den Zustand des Tanks zu machen.
Aber Trinkwasser in Plastikbehältern kaufen möchten wir nicht, da wir so eine Menge Plastikmüll erzeugen. Außerdem ist es eine elende Schlepperei, den Wasserbedarf für zwei Personen zu kaufen.
Wasser abkochen
Das Abkochen des Wassers aus dem Tank spart schon mal Müll und Schlepperei.
Leicht kannst du dich hier jedoch in falscher Sicherheit wiegen, denn ein kurzes Aufkochen des Wassers tötet nicht sicher alle potenziellen Erreger ab. So sollte das Waser mehrere Minuten sprudelnd kochen. Wir bezweifeln, dass diese Praxis von den meisten korrekt durchgeführt wird.
Außerdem verbrauchst du dabei Gas zum Erhitzen, was ja auch eine begrenzte Ressource im Wochnmobil ist. Und Wasser abzukochen, um es nachher wieder abzukühlen, weil wir es kalt trinken wollen, kommt uns widersinnig vor.
Chlor
Es gibt Chlorpäparate, die dem Wasser im Tank des Wohnmobils zugesetzt werden können. Ein Problem ist dabei, dass du die exakte Dosierung einhalten musst. Gerade in Ländern, wo bereits gechlortes Wasser aus dem Hahn kommt, ist das so gut wie unmöglich. Der Chlorgeschmack des behandelten Wassers ist auch nicht jedermanns Ding.
Silbernetz im Tank
Ein Silbernetz im Tank soll Keimen im Wasser den Garaus machen. Das funktioniert wohl auch recht zuverlässig. Allerdings ist der Einsatz von Silberionen im Wasser aus gesundheitlichen Gründen umstritten. Das mag keine große Rolle spielen, wenn du nur wenige Urlaubswochen im Camper verbringst. Wir werden langfristig im Van wohnen und wollen nicht die ganze Zeit Silber zu uns nehmen.
UV-Licht
UV-Licht hat eine keimtötende Wirkung. Es gibt spezielle UV-Anlagen für den Wassertank im Wohnmobil. Das ist ein relativ großer technischer Aufwand. Nachteilig ist außerdem, dass die Anlage natürlich Strom verbraucht.
Enthält das Wasser obendrein Schwebstoffe, kann das UV-Licht es nicht ausreichend durchdringen und die Wirkung ist ungenügend.
Wasserfilter
Für uns die optimale Lösung: Mit Wasserfiltern können wir das Wasser im Wohnmobil frei von Chemikalien und Keimen halten. Dazu ist kein großer Aufwand notwendig. Wir benötigen keine Extra-Energie in Form von Gas oder Strom und nehmen keine unnötigen Inhaltsstoffe zu uns.
Welche Wasserfilter eignen sich?
Es gibt unterschiedliche Arten von Wasserfiltern von verschiedenen Anbietern. Wir haben uns für das System von Riva entschieden, bei dem wir zwei Filter kombinieren. Bei Riva hat uns besonders gut gefallen, dass die Filterkartuschen aus einem Gehäuse aus bioorganischen Rohstoffen bestehen und daher besonders nachhaltig sind.
Der RivaALVA Live ist ein Blockaktivkohlefilter mit einer Porengröße von 20µ. Er filtert Chlor, Schwermetalle, Medikamentenrückstände, Mikroplastik und weitere Schadstoffe aus dem Wasser.
Als zweites setzen wir den RivaALVA Multi ein, ein Hohlfasermembranfilter mit klitzekleinen Poren von 0,2µ, die auch kleinste Mikroorganismen aus dem Wasser filtern. So schützen wir uns vor Bakterien wie beispielsweise Legionellen.
Die Filterkartuschen befinden sich in einem stabilen und leichten Gehäuse aus Aluminium. Da wir zwei Filter einsetzen werden, schrauben wir zwei Gehäuseteile zusammen. So erhalten wir eine Filtereinheit, die wir in unser Wassersystem integrieren können.
Wo können Wasserfilter im Wohnmobil eingebaut werden?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Wasserfilter im Wohnmobil zu platzieren.
Entweder platzierst du die Filter im Wasserschlauch, über den du das Wasser tankst. Dann hast du gefiltertes Wasser direkt im Tank und der Wassertank verschmutzt unter Umständen nicht so leicht. Diese Möglichkeit ist vor allem sinnvoll, wenn es dir hauptsächlich darum geht, schlechten Geruch und Geschmack herauszufiltern.
Für diese Möglichkeit stellt Riva das Explorer-Set zur Verfügung, bei dem ein 20 cm langer Trinkwasserschlauch mit Geka-Messingkupplungen und passenden Anschlüssen vor deinen Trinkwassereinfüllschlauch geschaltet wird. Mit den Kupplungen kannst du die Filtereinheit schnell und einfach mit deinem Schlauch und dem Wasserhahn verbinden.
Die zweite Möglichkeit, die Wasserfilter zu platzieren ist, dass du sie fest in die Wasserversorgung einbaust, also zwischen Pumpe und Entnahmestelle. Dafür haben wir uns entschieden.
Dabei musst du beachten, dass die Wasserpumpe im Camper ausreichend Druck liefert. Wie viel Druck du benötigst, ist von den verwendeten Filtern abhängig. Für das Filtersystem von Riva, für das wir uns entschieden haben, muss die Pumpe mindestens 1 bar Druck liefern. Unsere Lilie-Wasserpumpe versorgt uns mit 2 bar Druck und ist damit ausreichend.
Das Wasser wird bei dieser Lösung erst kurz vor der Entnahme gefiltert, im Tank selber ist das Wasser also unter Umständen nicht einwandfrei. Das stört uns nicht, denn das stehende Wasser im Tank können wir eh nicht sicher keimfrei halten. Wichtig ist uns, dass wir einwandfreies Trinkwasser aus unserem Wasserhahn zapfen können.
Was ist beim Einbau der Wasserfilter zu beachten?
Es gibt zwei Details, die du beim Einbau der Wasserfilter im Wohnmobil beachten solltest:
Wichtig ist die Reihenfolge der Filter. Der Aktivkohlefilter mit der größeren Porengröße sollte als erstes in der Leitung verbaut sein, danach erst der Hohlfasermembranfilter. So vermeidest du, dass der Filter mit den kleineren Poren unnötig schnell verstopft, da die größeren Partikel schon im ersten Filter hängen bleiben.
Ganz wichtig ist, dass du die Fließrichtung der Filter beachtest, damit sie ihren Job tun können. Auf dem Aluminium-Gehäuse ist die Richtung mit einem Pfeil markiert.
Befestigungsmaterial wie Anschlusstüllen und die Halterung für den Festeinbau bekommst du von Riva geliefert.
Wir bauen unsere Filter unter unserer Spüle ein. Es ist zwar ziemlich eng in dem schmalen Spülenunterschrank, aber unter viel Fluchen bekommen wir unsere Filtereinheit montiert.
Dadurch bekommen wir allerdings gefiltertes Wasser nur aus dem Küchen-Wasserhahn. Die Schlauchleitung zur Dusche zweigt schon vorher ab, so dass unser Duschwasser ungefiltert ist. Damit können wir leben, denn das Wasser aus der Dusche wollen wir nicht trinken.
Die Verbindungen von Schlauchtüllen und Schläuchen dichten wir mit der bewährten Loctite Dichtpaste ab. Zum Befestigen der Schläuche haben wir Federbandklemmen entdeckt, die sich viel leichter und sicherer anbringen lassen als die bisher verwendeten Schraubschellen. Wir sind begeistert und können diese Schellen nur empfehlen!
Nachdem alles eingebaut, befestigt und abgedichtet ist, befüllen wir unseren Wassertank und schalten die Wasserpumpe ein. Das erste Mal nach einer Bastelei am Wassersystem Wasser durchlaufen zu lassen ist ja immer sehr spannend. Wird wirklich alles dicht sein?
Wir öffnen den Hahn und gurgelnd und gluckernd fängt das Wasser an zu laufen. Hurra, es bleibt alles trocken unter der Spüle! Auch der Durchfluss an der Armatur ist zufriedenstellend. Wir sind glücklich, jetzt unbesorgt unser Wasser im Van genießen zu können.
Wechsel der Filterkartuschen
Irgendwann ist die Filterleistung der Wasserfilter erschöpft. Daher solltest du die Kartuschen regelmäßig auswechseln. Bei ständigem Gebrauch ist das nach etwa sechs Monaten der Fall. Sollte die Kartusche wegen sehr schlechter Wasserqualität vorher erschöpft sein, wirst du das an einer verminderten Durchflussleistung merken. Dann solltest du sie natürlich auch schon früher wechseln.
Hier findest du die Ersatzkartuschen:
Riva liefert mit den Kartuschen einen praktischen Aufkleber, der dich an das nächste Wechseldatum erinnert.
Steht das Wohnmobil längere Zeit, wie zum Beispiel in der Winterpause, empfiehlt es sich, die Kartuschen auszubauen, zu trocknen und zu Hause kühl zu lagern. Vor der erneuten Anwendung lässt du einige Liter Wasser durchlaufen, um eventuelle Reste aus dem Filter zu spülen.
Länger als vier Monate solltest du gebrauchte Kartuschen allerdings auch nicht im Kühlschrank aufheben, sondern dann lieber eine neue Filterkartusche einsetzen.
Offenlegung: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Riva. Wir bedanken uns, dass Riva uns das Material für die Filteranlage zur Verfügung gestellt hat.
Coole Sache! Schmeckt so auch gechlortes Wasser einigermaßen? In China hat uns das gechlorte Leitungswasser damals vom Filtern abgehalten…
LG
Liebe Elke,
Der Aktivkohlefilter sollte den Chlorgeschmack herausfiltern. In Realität haben wir das noch nicht verifizieren können, da wir hierzulande ja recht gutes Wasser haben.
LG Gina und Marcus
Wir sind auch auf der Suche nach einem Wasserfilter für unser Wohnmobil, wenn es durch Länder wie Marokko geht. Habt ihr mit der Wasserpumpe im Wohnmobil Erfahrungen? Wie ist der Wasserdruck, wenn das Wasser durch den Filter gedrückt wird? Kommt da noch etwas raus, oder braucht man eine stärkere Pumpe?
Hallo Jochen,
Unsere Pumpe mit 2 bar Druck ist völlig ausreichend. Es kommt vielleicht etwas weniger raus als ohne Filter, aber kaum merkbar.
Wir sind jedenfalls zufrieden damit.
Viele Grüße und eine schöne Zeit in Marokko,
Gina und Marcus
Einfache Trinkwasserfilter aus der Haustechnik kosten einen Bruchteil der genannten Filter. Ersatzfilter einmal im Jahr 10Euro. Wir filtern schon beim einfüllen, und beim entnehmen noch einmal. Die geringen Kosten der Filter machen es möglich.
Na, hätten wir das mal vorher gewusst…