Aktualisiert am 17/07/2024 von Gina
Schon als kleiner Junge liebte ich Autos und fand, dass schöne Räder die Optik eines Fahrzeuges aufwerten. Da Balu für uns nicht irgendein Auto ist, wollten wir bei einem Reifentausch von Standardreifen auf Wohnmobilreifen mit einem All-Terrain-Profil und zusätzlich Alufelgen umrüsten.
Die Funktion des Reifens
Der Reifen überträgt die Kraft des Autos auf die Straße und hält es in der Spur. Zudem beeinflusst der Reifen das Fahrverhalten sowie den Verbrauch. Es gibt Reifen für verschiede Einsatzzwecke wie zum Beispiel Sommerreifen, Winterreifen, Rennsportreifen, grobstollige Reifen für den Offroadeinsatz und viele mehr.
Was steht alles auf unseren Reifen
Standardmäßig sind auf unserem Citroen Jumper Kastenwagen Allwetterreifen der Größe 225/70 R15C 112/110S auf 15 Zoll Stahlfelgen montiert. Diese Größe ist geeignet für einen Lieferwagen, der mal beladen und mal leer unterwegs ist.
Hier zeigen wir dir, was die Beschriftung auf dem Reifen heißt und was sie bedeutet:
225 bedeutet die Reifenbreite in Millimetern, also 225 mm Breite
70 ist das Verhältnis Reifenhöhe zu Reifenbreite in Prozent
R = Radialreifen (eine gängige Bauart des Reifens)
15 = Felgendurchmesser in Zoll (1 Zoll = 25,4mm)
C = Commercial (also ein Reifen für Transporter)
112 = Tragfähigkeitsindex 1120kg
S = Geschwindigkeitsindex bis 180km/h
36/18 = Herstellungsdatum 36. Kalenderwoche im Jahr 2018
Ein Wohnmobil ist durch seinen Wohnaufbau dauerhaft schwerer, somit ist die Beanspruchung der Reifen höher. Daher wollten wir sobald wie möglich auf eine geeignetere Größe umrüsten.
Die Vorderreifen waren vom Profil mittlerweile nicht mehr so gut. Zwar erfüllten sie die gesetzliche Mindest-Profiltiefe von 1,6mm, wir wollten jedoch auf Nummer Sicher gehen.
Außerdem beschäftigten uns zwei Fragen: Werden wir auf unserer geplanten Europareise auf unwegsames Gelände stoßen wie beispielsweise Schotterpisten? Wie bekommen wir mehr Fahrkomfort in Balu, denn das derzeitige Fahrverhalten empfinden wir als holprig.
Die Entscheidung für einen Reifentyp
Der Felgen- und Reifenmarkt ist recht groß und für uns unübersichtlich. Daher fällt die Wahl einer geeigneten Kombination schwer. Wofür sollen wir uns da entscheiden? Nach reichlicher Überlegung wählen wir größere und breitere Reifen mit einem gröberen Profil.
Den passenden Reifen finden
Nicht jede Reifengröße ist für jedes Fahrzeug zugelassen. Die Daten lassen sich im Fahrzeugschein bzw. in der Zulassungsbescheinigung Teil I finden. Weitere Größen sind mit dem Hersteller der Wohnmobilreifen abzustimmen und gegebenenfalls müssen diese dann im Fahrzeugschein eingetragen werden. Generell passen nicht alle Felgen auf alle Fahrzeuge. Es gibt Fahrzeuge mit 4, 5 oder 6 Schrauben am Rad, das muss als Erstes passen. Die Felgenbreite und der Durchmesser ist auf das Fahrzeug abzustimmen, damit das Rad nicht im Radkasten schleift oder seitlich darüber hinaussteht.
Je größer die Reifen sind, desto besser sind ihre Federungseigenschaften. Die Reifen können mit geringerem Luftdruck gefahren werden, sind dadurch beim Fahren nicht so hart. Das kommt unserem Wunsch nach einem komfortableren Fahren entgegen. Außerdem entscheiden wir uns für All-Terrain-Reifen für unser Wohnmobil, da wir damit auf schlechteren Straßen besseren Grip haben. Der All Terrain-Reifen hat auch eine stabilere Flanke, was ihn auf Schotterstraßen sicherer gegen Beschädigungen macht.
Wir wollten nicht zu einem beliebigen Reifenhändler gehen. Auf Empfehlung kontaktieren wir die im Hessen sitzende Firma Ramto. Diese hat sich auf Wohnmobilreifen und -felgen und auch auf Reifen mit All-Terrain-Profil spezialisiert.
Auf zu Ramto
An einem Freitagmorgen im November fahren wir zu Ramto. Dort empfängt uns Marc, der Chef der Firma und erklärt uns, worauf wir beim Reifen- bzw. Räderkauf achten müssen. Jetzt geht es ans Aussuchen von Reifen und Felgen. Wir fangen mit der Felge an. Wir haben 15 Zoll Räder, können für den Jumper bis 18 Zoll aufrüsten. Allerdings benötigen wir ab 17 Zoll eine Anpassung unseres Tachos, da bei dieser Größe die Anzeigetoleranz überschritten wird. Um diese Arbeit zu vermeiden, entscheiden wir uns für 16 Zoll.
Beim All Terrain Reifen der Marke General Grabber AT gibt es die für Balu erforderliche Traglast in 16 Zoll mit 225 oder 235mm Reifenbreite. Marc empfiehlt uns die Reifenbreite 235mm, die wir dann auch wählen. Bei der Auswahl der Felge entscheidet bei vorhandener Größe unser Geschmack und der Geldbeutel.
Die Alufelgen erfordern andere Radschrauben. Zusätzlich ordern wir zu diesen pro Rad ein Felgenschloss.
Bei der Reifenbreite 235mm benötigen wir Kotflügelverbreiterungen in Form schwarzer Kunststoffleisten, die vom Ramto Team fachmännisch an den Kotflügeln verschraubt werden.
Schneller Wechsel dank perktem Team
Dann geht der Radwechsel los. Dank pneumatischer Wagenheber und Schrauber geht alles recht fix. Links, rechts, vorne und hinten, ruckzuck hat Balu neue Schuhe. Ein TÜV-Gutachten erhalten wir ebenfalls, dies muss im Wohnmobil mitgeführt werden. Oder man lässt die All Terrain Reifen in die Fahrzeugpapiere eintragen. Das haben wir einige Woche später gemacht, ging schnell und hat 12 Euro gekostet.
Erste Erkenntnisse auf der Rückfahrt
Auf der Rückfahrt von Ramto nach Hause konnten wir einen ersten Eindruck der All-Terrain-Reifen bekommen. Unserer Meinung nach haben wir jetzt mehr Fahrkomfort. Lauter sind die Reifen auch nicht, jedenfalls wenn man wie wir höchstens 120 km/h fährt. Wie der Wechsel sich auf den Verbrauch auswirkt, werden wir sehen. Bis jetzt sind wir jedenfalls mit unserer Entscheidung zufrieden.
Hallo Gina und Marcus,
zuerst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu Eurem sehr gelungenen Blog und Youtube-Kanal, ich verfolge Euch sehr gerne, weil Ihr Euch in meinen Augen sehr wohltuend von den zahlreichen hippen Lifestyle-Vanlifern abhebt!
Auch diesen Betrag hier über Balus neue Wanderschuhe ;-) habe ich bisher noch nirgendwo so normal und ausführlich gesehen. Habe viel gelernt dabei!
Ich bin Horst aus Aachen (54) und seit 1 Jahr in der glücklichen Situation, meinen Traum vom unabhängigen Reisen zu erfüllen. Mit einem 2017er VW Crafter, 7m lang (!) und selbst ausgebaut – aber nur die Möbel, die Technik und das Wassersystem haben Profis übernommen….;-)
Meine ersten großen Reisen führten mich im letzten Frühjahr/Sommer während Mittsommer nach Schweden (8 Wochen) und dann noch einmal im Herbst für 5 Wochen wieder durch SWE über Norwegen zum Nordkapp und zurück.
Ich bin in den 90ern oft in Italien gewesen, seitdem nicht mehr. Aber nach Euren Italien-Touren muss ich wohl noch einmal dorthin – ist schon sehr schön dort!
Vielleicht ergibt sich in Zukunft ja mal ein Van-Treffen mit Euch, Neuss ist ja jetzt nicht so furchtbar weit weg von Aachen…
Wünsche Euch alles Liebe und Gute und viel Freude miteinander und auf Euren zukünftigen Reisen mit Balu!
Viele Grüße, Horst
Hallo Horst,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Freut uns, dass du über die Reifen etwas Neues lernen konntest. Hast du auch einen Blog oder Ähnliches, wo man dir bei deinen Reisen folgen kann? Der Norden ist für uns weitgehend unbekanntes Terrain, wir scheuen kaltes Wetter. Trotzdem haben Schweden und Norwegen mit Sicherheit ihre eigenen Reize. Für ein Van-Treffen sind wir immer offen. LG Gina und Marcus
Hallo Gina und Marcus,
nein, ich bin blog-los…;-)
Beruflich schreibe ich sehr viel (eben jetzt von überall möglich…) und das genügt mir vollauf. Und meine Foto-Video-Ausrüstung besteht nur aus meinem Ei-Phone.
Ich bin leidenschaftlicher Ausdauersportler und ziehe es vor mit leichtem Reise- sowie Lauf-/Wander-und Radsportgepäck unterwegs zu sein.
Die schönen Bilder und Erinnerungen lagern überwiegend auf meiner Hirn- und Herzensfestplatte.
Ja, der Norden kann ganz schön ruppig werden…Aber man wird auch sehr oft entschädigt mit phantastischen Landschaftsbildern, mit tollen Kontakten zu den zurückhaltend-höflich-freundlichen und sehr hilfsbereiten Einwohnern!
Ich habe heute die Fähre von Travemünde nach Trelleborg gebucht: am 2.5. geht´s rüber – dann ist im Süden schon richtig Vollfrühling. Und weiter nach Norden erlebt man dann immmer wieder neue Frühlingsanfänge bzw. noch die Enden des Winters mit entsprechenden Schnee- und Eisresten. Bis zur 2. Juli-Woche bleibe ich dort, so dass ich die Mittsommersonne in voller Ausdehnung genießen kann in dieser fantastischen Natrur dort oben. Ich zehre jetzt noch von der Reise im letzten Sommer.
Aber vorher – ab Ende Februar -habe ich noch eine Reise durch Süd-D vor (Familiebesuche usw.), dann über die französische Grenze – Vogesen – Jura – Cevennen – über die Pyrenäen – durch Spanien bis Tarifa – um einen über 80jährigen Freund meines Vaters zu treffen, der eine Marokko-WoMo-Gruppenrundreise macht. Ich werde dann mit ihm wieder zusammen entlang der Mittelmeerküste zurück nach Aachen reisen.
Ihr seht, bis Juli bin ich praktisch dauernd unterwegs, da kommen einige km zusammen dieses Jahr…
Davor (also in den kommenden 5 Wochen) wird es für mich nicht reichen für ein Van-Treffen mit Euch, aber ab Juli irgendwann, sofern Ihr dann nicht selber unterwegs seid…Habt Ihr schon Reise-Pläne dieses Jahr?
Hallo Horst, dann hast du ja ordentlich was vor. Wir wünschen Dir viel Spaß dabei. Wir lösen gerade unsere Wohnung auf, ab April werden wir für 1 Jahr durch Europa reisen, anfangen wollen wir mit den Balkanländern. Wir sind schon ziemlich aufgeregt. LG Gina und Marcus
Hallo Gina und Marcus,
Wohnungsauflösung und Langzeit-Vanlife – ja, sehr schön! :-) Ein Traum!
Ich fühle mit Euch diese Aufregung!
Ich wünsche Euch eine wundervolle Zeit unterwegs und viele schöne Erlebnisse und Begegnungen.
Ich werde Euch weiter verfolgen und vielleicht ergibt sich ja ein Treffen irgendwo in…
LG Horst
Hallo Horst,
danke für deinen netten Kommentar. Ja wer weiß wo man sich mal über den Weg läuft (oder fährt).
LG Gina und Marcus