Aktualisiert am 23/07/2020 von Gina

So, nun ist sie vorbei, unsere Weltreise. Am 23. März in den frühen Morgenstunden sind wir in Frankfurt gelandet.

356 Tage – 4 Kontinente – 14 Länder (drei davon als Tagesausflug)

Weltreise Route

Unsere Route um die Welt

Wege und Wohnungen

Wir haben 55.860 Kilometer mit internationalen Flügen hinter uns gebracht, 6.860 Kilometer mit Inlandsflügen. In Südamerika und Südostasien haben wir uns 11.970 Kilometer mit Bussen schaukeln lassen, in Australien und Neuseeland hat uns unser treuer Campervan Kermit 12.560 Kilometer begleitet.

Weltreise

Mit Kermit durchs Outback

Mit dem Zug waren es 910 Kilometer, mit dem Schiff in Myanmar geschätzte 300 Kilometer. Und auch zu Fuß haben wir eine Etappe bewältigt, die 35 Kilometer von Kalaw zum Inle See. Ungezählt sind die vielen Kilometer, die wir jeweils vor Ort gelaufen sind.

Weltreise Schuhe

Die Schuhe haben deutliche Gebrauchsspuren davongetragen

Übernachtet haben wir in 14 Airbnb-Wohnungen, 54 Hostels, Hotels oder Guesthouses, auf 56 Campingplätzen und zweimal bei Freunden. Natürlich waren da auch mal Unterkünfte dabei, von denen wir dachten: „Naja, nur so mittelschön.“ Einen totalen Reinfall gab es allerdings nie.

Weltreise

Zimmer mit Veranda

Was uns das alles gekostet hat, werden wir euch demnächst verraten.

Shit happens

Auch von Missgeschicken bleibt man auf so einer Reise nicht verschont. Dazu zählen Krankheiten und Unfälle:

Erkältung: 3 (2x Marcus, 1x Gina)

leichte Durchfallerkrankung: 2 (gerecht verteilt)

fieberhafter Infekt: 1 (Gina)

Stürze: 3 (2x Gina, 1x Marcus)

Zum Glück ging alles glimpflich aus, ein Arztbesuch war nicht nötig. Dafür mussten wir in Australien und Neuseeland je einmal einen Arzt aufsuchen, um unsere verschreibungspflichtigen Medikamente aufzustocken. Mit Mitte Fünfzig ist man ja schon multimorbide und benötigt das ein oder andere Arzneimittel.

Von Diebstahl und Raub blieben wir völlig verschont. Wir haben auch versucht, uns entsprechend umsichtig zu verhalten, unsere Maßnahmen findest du hier: Sicherheit auf Reisen.

Das einzige Missgeschick in dieser Richtung war, als wir in Bolivien ankamen und feststellen mussten, dass meine Visa-Karte gesperrt war. Nicht super tragisch, da wir auf Marcus Karte zurückgreifen konnten und im nächsten Café per WLAN und Skype die Bank erreichten.

Ach nein, einen Raubüberfall gab es doch: in Brisbane wurde mir von einem dreisten Kookaburra das Käsebrot aus der Hand gerissen, als ich gerade hineinbeißen wollte.

Weltreise

Der gefiederte Räuber

Über weitere Gegenstände, die wir verloren haben oder die kaputt gegangen sind, wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen.

Klima und Landschaften

Wir wussten ja von Anfang an, dass unsere Idee von einem Jahr Flipflop-Wetter nicht realistisch war. Immerhin in Australien und Südostasien war nahezu durchgängig Flipflops tragen angesagt.

Weltreise

Staubige Füße in Flipflops

Dort schwitzten wir bei bis zu 38 Grad, der Gegenpol lag bei klirrenden minus 22 Grad auf dem Salar de Uyuni in Bolivien. Im bolivianischen Altiplano kamen wir auch auf den höchsten Punkt unserer Reise mit 4850 Metern.

Weltreise

Sehr, sehr kalt auf dem Altiplano

Die Anden mit ihren majestätischen Gipfeln und bunten Felsformationen, die Wüstenfarben der Atacama-Wüste, die endlose Weite der australischen Savanne mit dem roten Boden und den unzähligen Termitenhügeln und der träge dahin fließende, mächtige Mekong haben uns landschaftlich am meisten beeindruckt.

Weltreise Peru

Andenlandschaft in Peru

Weltreise Atacama

Atacama-Wüste

Weltreise Outback Australien

Australische Weite

Weltreise Mekong

Mekong-Zauber

Tiere

Mit Tierbegegnungen hatten wir ja mal mehr, mal weniger Glück. Entzückt haben uns die Wasserschweine in den Esteros de Iberá  (Argentinien), die frechen Coatís an den Iguazú-Fällen und natürlich die puscheligen Koalas auf Magnetic Island.

Weltreise Wasserschwein Argentinien

Wasserschwein in Argentinien

Beeindruckend waren die würdevoll dahin gleitenden Condore im Colca Canyon  (Peru) und die lauernden Krokodile im South Alligator River. Lustig die Affenhorden, die das Tempelgelände in Lopburi bei Ayutthaya (Thailand) bevölkern. Und asiatische Wasserbüffel finde ich ganz herzig.

Weltreise Wasserbüffel Mekong

Badender Wasserbüffel im Mekong

Pech hatten wir bei unserer Suche nach Brüllaffen (Ausbeute Null) und der Whale-Watching Tour bei Brisbane, wo die Wale einfach nicht in die Nähe kommen wollten. Auch unser Abstecher in das peruanische Amazonasgebiet ergab enttäuschend wenig Tiersichtungen, sieht man mal von allem, was mehr als vier Beine hat ab.

Positiv können wir vermerken, dass uns Begegnungen mit Riesenspinnen, freilebenden Schlangen, Skorpionen und ähnlichen Getier erspart blieben. Die größte Kakerlake haben wir in Kambodscha angetroffen, sie hatte Mausgröße und wollte zu uns ins Bett!

Sehr angetan hat uns die tropische Geräuschkulisse. Das Konzert der Zikaden, das Kreischen exotischer Vögel und die Rufe der Geckos werden uns fehlen.

Alte und neue Kultur

Die Ruinen von Sukhothai und Ayutthaya in Thailand, die alten Königsstädte wie Bagan oder Mrauk U in Myanmar und das großartige Angkor Wat in Kambodscha – es gab so viel alte Kultur zu bestaunen. Dazu die goldglänzenden Pagoden und Tempel, die heute noch frequentiert werden.

Weltreise Myanmar Buddha

Prachtvoller Buddha in Myanmar

An beeindruckenden Kulturdenkmälern schlägt Südostasien die anderen Regionen, die wir besucht haben um Längen. Nur Machu Picchu in Peru und die rätselhaften Moais auf der Osterinsel können da noch mithalten.

Weltreise Osterinsel Moai

Moais auf der Osterinsel

Ansonsten findet man überall auf der Welt Kolonialarchitektur. Spanisch geprägt, britisch geprägt, französisch geprägt. Kirchen, Klöster, Herrenhäuser. Teils gepflegt und gut erhalten, teils dem Verfall preisgegeben.

Weltreise la paz

Farbenfrohes Kolonialhaus in La Paz

Menschen

Interessanter noch als alte Kultur, Flora und Fauna ist die Begegnung mit verschiedenen Menschen. Fasziniert waren wir von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überall, wo wir hinkamen. Die freundliche Höflichkeit der Südamerikaner, die unkomplizierte Art der Australier, die Aufgeschlossenheit der Kiwis und das strahlende Lächeln der Asiaten.

Weltreise Thailand

Thailändische Gastfreundschaft

In Südamerika, Australien und Neuseeland war es für uns einfacher, mit Leuten ins Gespräch zu kommen als in Asien, allein wegen der Sprache. So hat sich unser Einblick in Südostasien auf das beschränkt, was wir gesehen haben, was ja auch interessant ist.

Nachdenklich macht uns, zu sehen, unter welchen Umständen Menschen leben. Natürlich wissen wir, dass es viel Armut auf der Welt gibt, aber diese mit eigenen Augen zu sehen, ist noch mal etwas anderes. Und dabei zu sehen, dass viele Menschen, die kaum etwas besitzen dennoch augenscheinlich glücklich leben. Vielleicht glücklicher, als so mancher hierzulande im Überfluss.

Wir kommen mit so vielen Eindrücken zurück. So viele Erfahrungen, so viele Impulse. Dazu können wir noch einen extra Beitrag schreiben. Jetzt schauen wir erstmal, wie wir uns wieder einleben.

 

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